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Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition)

Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition)

Titel: Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Saskia V. Burmeister
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davon hatten stehlen wollen, hielten inne. Langsam drehten sie sich um und Flux wurde ein wenig blass um die Nasenspitze. Auf seiner Reise hatte er ja schon viel gesehen, aber diese beiden waren wirklich außergewöhnlich. Den einen zierte frühlingsgrüne Haut, dazu lange Fingernägel und spitze Zähne. Völlig unpassend dazu waren jedoch die feinen Gesichtszüge eines Elfenmannes und die langen blonden Haare, auf die viele Frauen neidisch werden konnten. Irritiert hielt Drac’o inne, sein Gegenüber hatte Merkmale eines grünen Kobolds, gut zu erkennen an den Schweinsäuglein, von denen eines blind war, doch die Ohren waren wesentlich kleiner als gewöhnlich. Die andere haarige Gestalt von der Größe eines Kleinkindes wiederum war nicht weniger skurril, gehüllt in ein zerfetztes Kleid, hatte sie dennoch ein Gesicht wie ein Engel, mit spitzen Ohren wie eine Elfe.
    Endlich fasste sich Flux wieder: „Hat einer von euch hier einen Kentauren gesehen?“ Das Gespann zuckte merklich zusammen, die Frau duckte sich hinter den Mann und dieser fletschte seine Koboldzähne, doch das konnte Flux nicht mehr schockieren, warnend zeigte er sein eigenes Fleischfressergebiss.
    „Fordere den Drachen nicht heraus, Schatz“, wimmerte das rothaarige Wesen, „lass uns gehen.“ Drac’o stellte die Fisimatenten ein, dazu war jetzt auch keine Zeit.
    „Habt ihr hier nun einen Kentauren gesehen oder nicht? Ihr wisst schon … diese großen Wesen, halb Pferd und halb Zweibeiner.“ Als Beantwortung kam ein Ächzen und Stöhnen aus der nahen Grotte und Leon torkelte ins Freie, sein Schädel brummte sehr, aber abgesehen von einer Beule war er heil geblieben. Drac’o eilte schleunigst zu ihm, „Haben dich die komischen Gestalten angegriffen? Denen mache ich Feuer unter’m Hintern!“
    Doch dazu kam es nicht, denn Leon hielt ihn zurück. „Ich Idiot habe mir den Kopf gestoßen.“
    Das Höhlenbewohner-Duo machte große Augen. „Der Kentaur kann sprechen“, hauchte das Weibchen, „hast du gewusst, dass sie das können?“
    Ihr Partner schüttelte heftig mit dem Kopf. „Die Bande, die vor einiger Zeit hier vorbeidonnerte, war jedenfalls nicht sehr gesprächig.“ Hektisch sahen sich beide bei diesem Stichwort um.
    „Wir sind allein“, keuchte Leon und rieb sich den Hinterkopf, Drac’o verschränkte die Arme:
    „So ganz stimmt das nun auch wieder nicht!“
    Scheinbar auf Kommando kam Calep wie ein Wilder angerannt. „Versteckt mich!“, er suchte hinter Leons Pferderücken Deckung. „Ich werde verfolgt! Von einen widerwärtigen Biest!“ Alle hielten erschrocken den Atem an, schnaufend näherte sich ein Stachelschwein, kurz vor ihnen ließ es sich auf den Bauch fallen und streckte alle Viere von sich. „Das ist bestimmt nur ein Bluff!“, glaubte Calep. „Gleich schießt es auf uns mit seinen Stacheln!“
    „Aber das kann es doch gar nicht“, Orion trabte heran und schüttelte professorenhaft mit dem Kopf, „die Stacheln sind festgewachsen, genau wie mein Pelz und meine Federn.“
    Calep machte ein langes Gesicht. „Hätte man mir das nicht auch sagen können, bevor ich mich zum Deppen mache?“ Beleidigt wandte er sich ab und das Stachelschwein grinste breit.
    „Wuff! Wuff!“, nun war die Mannschaft komplett, denn auch Pazu kam angesaust, sie stoppte neben dem stachligen Nager und fing an wie wild zu bellen.
    „Was hat sie denn?“, wunderte sich Orion und alle traten näher.
    „Wau! Wau!“, mit ausgestrecktem Finger deutete die Pazuzu immer wieder auf das Tier.
    „Ein Stachelschwein, wie toll“, krähte Calep, „willst du das jetzt essen, oder was?“ Nun kullerte die Albinodämonin wild mit den Augen, sie erhob sich auf die Hinterbeine, steckte die Nase in die Höhe, spreizte die Flügel und stolzierte wie ein Pfau auf und ab. „Ist das jetzt eine Scharade?“, mäkelte Calep weiter.
    „Sie will uns etwas sagen“, war sich zumindest Orion sicher und rückte seine Brille zurecht, „ein kniffliges Rätsel ist das.“ Pazu brummte leise und hielt an, nun streckte sie einen Finger aus, zeigte nacheinander auf jeden und gab dabei Laute von sich, als wollte sie mit jemandem schimpfen.
    „Sieht meiner Lehrerin ähnlich“, bemerkte Drac’o, doch das war absurd, diese Frau konnte Pazu gar nicht kennen. Leise ächzte die Dämonin, hob einen Stock hoch und fuchtelte wild damit herum.
    „Ein Zauberer, eine Hexe vielleicht“, riet Orion, „vielleicht aber auch ein Orchesterdirigent.“ Nun reichte es Pazu, hoch

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