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Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition)

Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition)

Titel: Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Saskia V. Burmeister
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Vergangenheit und die Tortur durch die Kinderheime. Irgendwann hatte er aufgehört, darauf zu hoffen, noch adoptiert zu werden und dann, eines Tages wie aus heiterem Himmel, hatte plötzlich ein Elfenpaar vor ihm gestanden. Leon hatte sich schon im Voraus für das Kind gefreut, das sie mitnehmen würden und es war ihm wie ein Traum vorgekommen, als er begriff, dass ihre Wahl auf ihn gefallen war.
    „Lassen wir Pazu entscheiden“, schlug Leon daher vor, „wenn sie bleiben will, dann dürfen wir sie nicht hindern, denn vielleicht ist das ihre einzige Chance.“ Selbst Orion hatte keine Einwände und Pazu nickte wild mit dem Kopf, sie hatte ihre Wahl schon getroffen.
    „Moment! So schnell geht das aber nicht“, warf nun der Bendith ein, doch bei seiner Gefährtin war schon alles entschieden.
    „Das ist keine Kopfsache“, raunte sie, „was sagt dir dein Herz?“ Ergeben seufzte Rudi nur und drückte seine Partnerin an sich.
    „Es ist genau wie bei dir, Leon“, war sich Flux sicher, „so erzählen es Mutter und Vater doch immer wieder: sie sahen dich und schon wussten sie, dass du der richtige Bruder für mich wärst und so ist es auch.“
    Da wollte niemand widersprechen, nicht einmal Rudi. „Na schön, von mir aus …“, grinste er und konnte gar nicht so schnell gucken, wie Pazu sich in seine Arme stürzte und ihm vor lauter Freude über die Wange leckte.
    „Faszinierend“, Orion musste sich eine Träne aus dem Augenwinkel wischen.
    „Du hast ja schon zügig eine Familie für Beelzebub gefunden“, erinnerte sich Calep, „und nun auch noch eine für Pazu. Wieso hast du dann so lange gebraucht, um eine eigene zu finden?“
    „Weil das Beste immer erst zum Schluss kommt“, konterte Flux während Leon nur seufzte, „auf manche Dinge lohnt es sich eben zu warten.“

    Knall auf Fall ging die Adoptionsgeschichte natürlich doch nicht über die Bühne. Erst einmal mussten sie das Pärchen näher kennenlernen, bevor sie Pazu mit ruhigem Gewissen hier lassen konnten. So kam es, dass sie bis in den späten Abend hinein miteinander plauderten. Rudi und Lissi erzählten von ihrem bewegten Leben, wie sie durch die Welt gezogen und schließlich hier ein Zuhause gefunden hatten. Im Gegenzug berichteten Orion und die Anderen von den Abenteuern, die sie zusammen mit der Jungdämonin erlebt hatten.
    „Habt ihr denn hier draußen eigentlich gar keine Angst vor den Bestien?“, fragte Kleopatra irgendwann und wunderte sich sehr, als sie schallendes Gelächter erntete.
    „Oh nein“, griente Rudi, „vor denen fürchten wir uns kein Bisschen.“ Missmutig kniff die junge Fee die Augen zusammen, denn das mochte sie nicht so recht glauben.
    „Vor diesen Biestern fürchten sich alle! Die Elefanten, die Wichtel und die Elfen! Wie könnt ihr nur glauben, vor ihnen sicher zu sein?“
    „Ganz einfach“, konterte Rudi und legte seiner Gefährtin den Arm um die Schulter, „weil wir beide hier die berüchtigten Ungeheuer sind.“ Er verzog das Gesicht zu einer schrecklichen Fratze und Lissi lachte laut los:
    „Und demnächst wird man wohl von drei Biestern reden.“
    „Wir nehmen es mit Humor“, verriet Rudi als Kleopatra um Fassung rang, „gegen solches Getratsche ist man machtlos.“
    Orion nickte verständig, „Wenn drei Leute ein Ungeheuer gesehen haben wollen, glauben es bald alle. Gerüchte sind hartnäckig, sie verbreiten sich schneller als ein Buschfeuer und noch schwieriger ist es, sie wieder auszulöschen.“ Ein Gähnen kam von Calep, dem die Debatte langsam viel zu philosophisch wurde. Pazu gab ihm offenbar Recht, denn sie hatte sich schon zwischen ihren neuen Eltern zusammengerollt und schnurrte zufrieden vor sich hin.

Kapitel IV - Ungebetener Besuch

    Ein sanfter Nachtwind strich über die Savanne, einige Nachttiere huschten geschäftig umher, doch auch sie hielten inne, als sich der grauenvolle Laut gen Himmel erhob. „Werwölfe? Höllenhunde?“, Calep erwachte sofort durch das Jaulen.
    „Nein, es ist Pazu“, stöhnte Flux und rieb sich den Schlaf aus dem Augen.
    „Was zum Kuckuck hat sie denn nun schon wieder?“, keifte Kleopatra und steckte den Kopf aus ihrem Zelt, in derselben Sekunde bohrte sich unweit von ihr ein Pfeil in den Boden.
    „Verdammte Petze!“, grollte eine tiefe Stimme und zu ihrem Schrecken mussten sie feststellen, dass sie umzingelt waren. Noch einmal holte Pazu tief Luft, dann stieß sie ein so schrilles Jaulen aus, das auch die restlichen Schlafmützen

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