Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition)
Hintertatzen, „und nun zu dir!“
„Abmarsch!“, brüllte Asmodi, der wusste, dass diese Drohung ihm gehörte. Gerade wollte er sich abwenden und mit magischen Formeln sein Reittier wieder zusammensetzen, da musste er mit Schrecken feststellen, dass sich jeder verbliebene Köter einen Knochen als Belohnung geschnappt und damit durchgebrannt war. „Verfluchte Bande!“, Asmodi watschelte aufgebracht hinter ihnen her, sich die gebrochene Nase reibend. „Wenn ich euch erwische!“ Drac’o schickte ihm eine weitere Feuersbrunst hinterher, konnte sich aber nicht sicher sein, ob er wirklich getroffen hatte.
„Ha! Den haben wir es aber gegeben!“, Rudis Brust war vor Stolz geschwollen. „Wir haben eine wirklich tapfere Tochter.“ Pazu kläffte zustimmend und Lissi lachte herzhaft, unterdessen waren alle anderen Blicke auf Leon gerichtet.
„Du bist ohne Frage der Held dieser Schlacht“, lobte Orion und der Kentaur wurde ganz verlegen. Es war alles so schnell gegangen, dass er gar nicht wusste, wie ihm geschah.
„Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, du hast ihn verhext“, griente Calep, „aber dein Froschzauber hat keine Minute lang angehalten.“ Empört hielt die Fee die Luft an: „Immerhin habe ich mir meinen Feenglanz nicht abluchsen lassen!“
„Beruhigt euch wieder“, bat Orion und hob einen Beutel aus dem Gras auf, „hier ist doch unser Pülverchen.“ Mit wichtiger Miene gab er es an Calep zurück und dieser verteilte den Abwehrpuder sogleich großzügig.
„Kommen wir zu spät? Hoffentlich nicht!“, ertönte eine besorgte Stimme und die Leitelefantenkuh mit ihren vier Rüsseln erschien.
„Geht es euch allen gut?“, auch die Erawan mit den drei Köpfen erschien.
„Wir waren sehr besorgt, als wir das Getöse hörten“, berichtete die Airavata und wischte sich mit ihren Rüsseln Dämonenstaub von den Stoßzähnen: „Wir dachten schon, das berüchtigte Bestienpärchen sei über euch hergefallen, doch dann kamen uns diese Dämonenviecher entgegen, immerhin konnten wir die Welt von einigen befreien.“
„Manchmal ist es eben von Vorteil, so schwer zu sein!“, trompeteten die Karin Puksa Schwestern und stampften demonstrativ mit ihren Säulenfüßen auf den Boden.
„Ihr müsst ja völlig verängstigt sein, ihr Armen“, wurden die Reisenden bemitleidet und sogleich langten Rüssel nach ihnen, um ihnen tröstend die Wangen zu streicheln.
„Furchtbar“, brummte auch die Leitkuh, „warum bleiben diese Dämonen nicht, wo sie hingehören? Tief unten in der Erde!“
„Zum Glück verfügen wir über Wege und Mittel, uns zu wehren“, versuchte Orion die Damen zu beruhigen, „wir danken Ihnen für die tatkräftige Hilfe.“
„Gerne geschehen“, die Erawan zwinkerte ihm zu, „wir können alle froh sein, dass es nur Dämonen waren und nicht die zwei Bestien!“ An dieser Stelle lachte Rudi nun laut los. Die Elefanten hielten inne und besahen sich die kindergroße Frau mit dem rötlichen Fell und den grünen Mann, halb Elf, halb Kobold.
„Wer seid ihr, wenn wir fragen dürfen?“, trompeteten im Chor die geflügelten Karin Puksa Zwillinge.
„Die beiden grässlichen Bestien – Stets zu euren Diensten, meine Damen.“ Sofort brach aufgeregtes Gerede bei den weißen Elfanten aus, so mancher wollte das kaum glauben.
„Sie sind beide wirklich reizend“, wandte Leon etwas kleinlaut ein und sofort trompetete die Erawan:
„Alles nur Gerüchte! Wie gut, dass ich selbst nie an diese Verleumdungen geglaubt habe!“
„Typisch“, Kleopatra wandte sich kopfschüttelnd ab, „Bestien hin, Geschwafel her, ich habe eine Entscheidung getroffen!“
„Wie interessant“, gähnte Calep und Orion schmunzelte.
„Da Pazu uns verlassen wird und Leon sich soeben sehr selbstlos verhalten hat, ist es das Beste, wenn er ab sofort meine Leibwache ist. Drac’o kann ihm dabei ja gegebenenfalls assistieren.“
„Hui, toll“, ächzte Calep, „was für ein Karrieresprung! Vom edlen Ross zum Leibwächter.“
„Du übertreibst, Kleo“, fand auch Leon, doch da hatte sein Bruder nun auch noch ein Wörtchen mitzureden:
„In diesem Punkt hat sie völlig Recht! Du hast mir das Leben gerettet, ich wusste ja schon immer, dass ein Held in dir steckt.“ Damit machte er Leon natürlich sehr verlegen, hilfesuchend sah dieser zu Orion.
„Doch, doch“, schmunzelte der Greif zu allem Überfluss, „das war wirklich eine selbstlose Tat.“ Nun wurde Leon so rot wie eine Tomate und Calep
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