Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition)
noch streiten!“
„Wie köstlich“, Asmodi fühlte sich sehr gut unterhalten, „diese Bande beseitigen wir mit Leichtigkeit.“ Mit großspuriger Geste holte er ein Einmachglas aus einer Tasche seines Umhangs, schraubte den Deckel ab und entließ einen Schwarm von Fliegen daraus. „Auf, auf, meine Süßen. Der Greif gehört euch.“ Wie auf ein Kommando formierten sich die Insekten, steuerten auf Orion zu und machten ihm das Leben zur Hölle, auch wenn sie winzig waren, so war ihre dämonische Kraft doch außergewöhnlich stark. Ihnen gelang es sogar, den Greif für kurze Zeit in die Höhe zu tragen. Brüllend und fauchend schlug Orion in wilder Raserei um sich. „Weiter so“, jauchzte Asmodi, „meine kleinen Lieblinge.“
„Verflucht!“, Orion spürte, wie ihn seine Kräfte langsam verließen, während die der Musca Macedda’s unerschöpflich zu sein schienen.
„Nehmt das!“, Kleopatra ließ Funken aus ihrem Zauberstab sprühen und in ihrer luftigen Höhe war sie relativ sicher, ganz im Gegensatz zu Leon, dem ein Blutschink auf dem Rücken hockte und ein Eisengrind sich in seinem rechten Vorderbein verbissen hatte.
„Weg mit euch“, er stieß mit seinem Speer nach ihnen, stellte sich aber recht ungeschickt an, ein weiterer Eisengrind schnappte sich die Waffe und zerrte daran, ihm gelang es sogar, Leon den Speer zu entreißen. Hoch erhobenen Hauptes überbrachte der Köter nun seinem Chef die Beute.
Eine Stichflamme züngelte gen Himmel, verpuffte aber ohne jede Wirkung. „Widerstand ist nutzlos!“, lachte einer der beiden Blutschinke, die Drac’o gepackt hatten. „Jetzt hat dein letztes Stündlein geschlagen, Schuppenechse!“ Entsetzt hielt Leon inne, als er die Szene erblickte. Der rechte Blutschink hob eine Pranke und hielt Drac’o dann seine Krallen an die Kehle. „Noch irgendwelche letzten Worte, Feuerspucker?“
Ein bleiernes Gefühl hatte sich bis dato langsam in Leons Körper breit gemacht und seine Muskeln gelähmt, doch nun durchfuhr ihn eine Art Stromschlag. „Tötet den Drachen“, befahl Asmodi, „und danach ist dieser Witz von einem Kentaur an der Reihe.“ Kaum hatte er diese Worte gesprochen, musste er sich auch schon ducken, da ein Eisengrind jaulend über ihn hinweg segelte. Verdutzt riss der Befehlshaber seine drei Köpfe wieder herum und wurde gerade noch Zeuge, wie Leon erneut ausscheute und zwei weitere Köter davon katapultierte.
„Auf ihn!“, brüllten nun drei Blutschinke und stürzten sich zu ihrem Kumpan auf Leons Rücken. Von ihrem großen Gewicht ging Leon fast in die Knie, doch dann durchfuhr ihn erneut dieser eigenartige Energiestoß. Er kniff die Augen zusammen, spannte die Muskeln an, krümmte den Pferderücken und bockte, wie ein wilder Mustang beim Rodeo. Die Blutschinke kreischten wie Schulmädchen, als sie in hohem Bogen davonflogen.
„Jetzt aber schnell“, zischte ihr Kumpan bei Drac’o, dem Schweiß über die Stirn rann und dem seine Tatze zitterte. Er wollte zwar nicht aufblicken, tat es aber dennoch und sah einen wilden Pferdeburschen direkt auf sich zustürmen, keine Sekunde später bekam er dessen Kopf in den Bauch gerammt.
„Nichts wie weg hier!“, der zweite Blutschink wollte türmen, entging einem deftigen Pferdekuss aber nicht.
„Wow!“, etwas Besseres fiel Drac’o nicht dazu ein, sein Bruder schnaufte und kniff wieder die Augen zusammen.
„So geht das aber nicht!“, mit einem Mal stand Asmodi direkt vor ihm. „Wir sind hier, um euch zu töten …“ Weiter kam er nicht, da sich eine Faust in sein Menschengesicht bohrte.
„Ich sehe es zwar“, hauchte Kleopatra und auch Calep hielt inne, „allein mir fehlt der Glaube!“
„Das nenne ich Elan!“, brüllte Rudi und kickte einen Eisengrind davon. „Da sollten wir uns alle ein Beispiel daran nehmen!“ Pazu tat dies auch gleich und verbiss sich im Allerwertesten eines Blutschinks, der daraufhin die Flucht wählte, wie auch einige andere versehrte Verwandte von ihm.
Mit wildem Gebrüll und wie beflügelt vertrieb Orion noch fünf weitere von ihnen, schüttelte dann die lästigen kleinen Fliegen ab und sauste los, direkt auf das fauchende Drachenskelett zu und zerlegte es in seine Einzelteile. „Ducken!“, rief Drac’o, dann stieß er eine Stichflamme aus und versengte die lästigen Fliegen, die den Greif verfolgten. Sie lösten sich in Wohlgefallen auf, noch bevor sie den Boden erreichen konnten.
„Gut gemacht“, lobte Orion beide Brüder und erhob sich auf seine
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