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Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition)

Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition)

Titel: Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Saskia V. Burmeister
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genügsam. Wir leben von den Spenden für unsere Arbeit. Die Chimäre terrorisierte über mehrere Monate ein Dorf, sie fraß beinahe alle Vorräte. Als Lohn erhielten wir ein Netz voller Fische und ein wenig Mehl und das ist völlig ausreichend. Das Wichtigste ist, dass wir diese Welt von einem weiteren Ungeheuer befreit haben.“ Zwar nickte Orion, aber ihm entgingen nicht die sterblichen Überreste eines Greifs, die wie ein Teppich am Boden des Trophäenhauses lagen.
    „Edle Kreaturen, aber auch schreckliche Raubtiere“, murmelte die Anführerin als sie seinem Blick folgte, „dieser hatte es stets auf die Pferde eines Reitervolkes abgesehen. Da er ihre Existenz bedrohte, mussten wir handeln. Nicht jeder Greif ist gebildet.“ Orion merkte wie seine Kehle ein wenig trocken wurde. Angewidert verzog Kleopatra das Gesicht und gab nun die Geschichte zum Besten, wie im fernen Dschungel ein Flügeläffchen versucht hatte, sie zu entführen. Leon hatte sie aufgefangen, als es sie hatte fallen lassen, seit dem war er ihr treues Ross. Akiko guckte nur scheel, „Ich bin mir sicher, dass man einen wilden Kentaur niemals zähmen kann.“
    „Ihm wird niemand das Fell über die Ohren ziehen“, brummte die Fee und zückte den Zauberstab mit dem sternförmigen Ende.
    „Es gibt keinen Grund, uns zu drohen“, wiegelte Penthesileia ab, „so lange sich dieser Klepper anständig benimmt, werden wir nichts gegen ihn unternehmen.“ Sie nickte wie auch ihre Tochter und Kleopatra kniff die Augen zusammen, die Feindschaft war förmlich zu riechen. In diplomatischer Manier sah Orion darüber hinweg und tat so, als wäre nun alles geklärt. Allerdings war auch er sich bewusst, dass es klüger für den Gefährten war, sich nicht noch einmal hierher zu verirren.
    „Und du behauptest allen Ernstes, ihr könntet diese Xanthippen aufheitern?“, wunderte sich Drac’o, während die dreiköpfige Hündin übermütig durch’s Wasser tollte.
    „Das ist mein voller Ernst“, bestätigte der Tanuki, „meistens sind sie gnadenlose Jägerinnen, doch sie können auch nett sein, wenn sie wollen. Sie feiern gerne so genannte Rosenfeste, an denen Männer im Dorf erlaubt sind. Ansonsten sind die Frauen unter sich, abgesehen von ein paar Füchsen und Marderhunden wie mir. Akikos Vater kommt zu jedem dieser Feste und tanzt mit ihrer Mutter, sie ist dann richtig ausgelassen. Eigentlich sind sie gar nicht so grausam, wie man es ihnen nachsagt, zumindest unsere Amazonen hier. Anderswo soll es noch viel gnadenlosere Kriegerinnen geben, die sogar ihre Söhne und Männer töten.“ Die Kerberoshündin kläffte und stukte ihn unter Wasser, seine Frau gab ihr Recht, die Stimmung war viel zu schön für solche Schauergeschichten.
    „Wir haben gelernt, mit ihnen zu leben. Es ist nicht immer einfach, aber Meinungsverschiedenheiten und Streit kommen in der besten Freundschaft vor.“
    Zustimmend nickte die Rotfüchsin, „Wenn sie so schlimm wären, wie man sagt, hätten wir längst das Weite gesucht.“
    „Dein Amulett ist wie ein Befehl, dem du Folge leisten wirst. Ohne Widersprüche wirst du mit den anderen aufbrechen“, befahl Penthesileia, was ihre Tochter nicht gerade zu einem Freudentaumel hinriss. Anstatt etwas zu erwidern, grübelte sie noch immer, ob nicht vielleicht doch ein Fehler vorlag. Daher verschwand sie und kam bald darauf mit einer Kristallkugel auf einem Sockel wieder, ein Geschenk der obersten Königin, das sie auf dem Tisch abstellte. Etwas misstrauisch sah die Fee auf das Utensil, sie liebte die Magie, aber die Wahrsagerei war kein Talent von ihr und darüber hinaus, gab es in diesem Gewerbe sehr viele Scharlatane.
    „Sie kann uns Gewissheit geben“, glaubte Akiko und strich über die Kugel, deren Innerstes wie durch Nebel verschleiert war. Dieser nahm nun eine violette Färbung an und Kleopatra verdrehte die Augen.
    „Du brauchst nicht in der Zukunft zu lesen“, fand sie, „diese wird von so vielen Faktoren beeinflusst, dass man höchstens eine von vielen Möglichkeiten sieht.“ Orion war tief beeindruckt von dieser Weisheit, doch Akiko ließ sich nicht beirren und murmelte einen Zauberspruch, den sie ebenfalls von Morgana erhalten hatte. Langsam verfärbte sich der Nebel, wurde blau und wandelte sich nach und nach zu einem Einhorn. Nun riss Kleopatra die Augen ganz weit auf, das Einhorn bäumte sich auf und verwandelte sich in das Antlitz einer makellosen Frau mit blauer Haut und weißem Haar. Auch Orion erkannt sie

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