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Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition)

Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition)

Titel: Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Saskia V. Burmeister
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denken, wie gemein sie oft selbst zu dem Kentaur gewesen war und dass er sie trotzdem stets freundlich behandelt hatte. Sie ballte ihre kleinen Hände, denn sie musste ihm helfen. „Ich darf es nicht zulassen, dass er diesen Widerlingen in die Pfoten fällt!“ Die beiden begannen ihren Gefangenen inzwischen zu fesseln. „Haltet ein!“ Sie hoben die Köpfe, sahen die Fee und fingen an zu lachen.
    „Du beliebst zu scherzen, Mädchen, was?“, grinste der Rotkappen-Elf und der andere funkelte sie an. „Was willst du?“
    „Lasst ihn in Frieden!“, forderte Kleopatra.
    „Ist er vielleicht ein verzauberter Prinz, so wie der Froschkönig?“, ulkte der Boss. „Mach’ nicht so einen Aufstand, das ist doch nur ein dreckiger Kentaur.“ Nun wurde Kleopatra ganz rot im Gesicht, fieberhaft dachte sie über eine Lösung nach und ihr fiel nur ein Weg ein, sie schloss die Augen und konzentrierte sich. Sie dachte an das, was ihr die Großmutter von Abuu beigebracht hatte, holte tief Luft, schwenkte den Zauberstab und Feenglanz rieselte auf Leon herab. „Was soll das werden, wenn es fertig ist?“, fragte sich der Rotkappen-Elf. „Sind sie Verbündete? Von so etwas albernem habe ich ja noch nie gehört! Wie können denn ein Kentaur und eine Fee unter einer Decke stecken?“
    Auch für seinen Gefolgsmann war dies ein Ding der Unmöglichkeit und er zuckte hilflos mit den Schultern, ihre Verwunderung wandelte sich aber sehr schnell in Zorn, als Leons Pferdeleib zu schrumpfen begann und Kleopatras Zauber ihm eine neue Gestalt gab. „Verflucht!“, zischte der Anführer. „Was sollen wir denn damit?“
    Kleopatra holte tief Luft, die Magie hatte ihr viel Kraft geraubt. „Verschwinden sollt ihr!“, brüllte eine Stimme und Drac’o kam auf allen Vieren heran.
    „Ein Drache!“, freute sich der Elf, während der Kobold auf sein Maultier sprang.
    „Nichts wie weg hier!“ Schon loderten Flammen aus dem Hals des Jungdrachen.
    „Wir kommen wieder!“, schwor der Elf, der es nun auch mit der Angst zu tun bekam und eilte zu seinem Rappen, kaum saß er auf, züngelten wieder Flammen hinter ihm und beide gaben ihren Reittieren die Sporen. Kleopatra ließ etwas Feenglanz auf das Feuer rieseln und während die Wilderer sich immer weiter entfernten, schienen die Flammen sie zu verfolgen. Sie trieben ihre Vierbeiner zur Eile an, doch egal wie weit sie kamen, das Geisterfeuer verfolgte sie über Stock und Stein.
    Keuchend landete Kleopatra, Drac’o rieb sich die Brust wo der Huf ihn getroffen hatte, zu seinem Glück war seine Unterseite ja von harten blauen Schuppen gepanzert. „Leon?“, er trat zu seinen bewusstlosen Bruder heran, kniete nieder und starrte ihn fassungslos an. „Was hast du getan?“
    Seufzend kam die Fee heran. „Ich habe nur einen Zauber angewendet, der ihm eine Gestalt geben sollte, in der er für die Wilderer total uninteressant ist.“ Immerhin hatte es ja funktioniert und er war nicht in eine Kröte oder einen schleimigen Aal verwandelt worden.
    „Kannst du ihn wieder zurück verwandeln?“ Doch nun zuckte Kleopatra nur bedauernd mit den Schultern. Sie hatte sich erst in den Anfängen ihrer Ausbildung befunden, als sie auserwählt worden war. „Oh je“, stöhnte Drac’o und nahm wieder seine Elfengestalt an, sein Bruder erwachte derweil. Stöhnend fasste er sich an den Kopf und sofort fiel ihm auf, dass etwas nicht stimmte. Seine wunderbaren Pferdeohren waren fort, zurück waren nur winzige Ohrmuscheln geblieben. „Wie geht es dir?“, fragte Flux und er konnte ihn kaum verstehen. Offenbar hatte auch sein Gehör unter der Umwandlung gelitten, schließlich hörten Fluchttiere wie Pferde mit ihren Trichterlauschern besonders gut. Verdattert sah Leon zunächst auf seine Hände, die ihm normal erschienen, doch als er nach unten blickte, musste er feststellen, dass sein Pferdeleib gänzlich verschwunden und durch zwei dürre Gliedmaßen ersetzt war.
    „Jetzt bin ich ein Zweibeiner“, er konnte es nicht fassen. Kleopatra lächelte verkniffen, technisch gesehen war er sogar ein Mensch, die man hier als die unmagischsten aller Wesen belächelte, weswegen sie als völlig uninteressant galten. Stumm starrte Leon nach unten, Calep hatte völlig Recht, es waren Plattfüße. Wie sollte er nur jemals darauf stehen? Stumm band er sich seinen Lendenschurz wie einen Rock um die Hüften, Kleopatra kramte in dem Gepäck, das am Boden lag und förderte nach einiger Suche einen Sonnenschirm hervor, denn inzwischen

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