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Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition)

Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition)

Titel: Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Saskia V. Burmeister
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Recht als Frau an, auch unter dem Dach zu verweilen. Zu Kleopatras Glück konnte sie eine Trennwand einziehen und die Mitbewohnerin kam erst herein, als sie schon schlief.
    „Wenn ihr wieder verschlaft, wecke ich euch erneut mit meiner Fata Morgana, die wie ein Hahn aussieht“, drohte sie, „diese Luftbilder sind eine Spezialität von mir, der Clou daran ist, dass man sie nicht nur sehen, sondern auch hören kann.“ Die Begeisterung der Anderen hielt sich in Grenzen, doch sie schliefen mit dem Vorsatz ein, sich auf alles gefasst zu machen. Zu ihrem Bedauern erwies sich dies als nicht ausreichend.

    „Jungs!“, statt einem Trommelfell zermürbenden Hahnenschrei hörten sie am nächsten Morgen Kleopatras inzwischen halbwegs liebgewonnene Kinderstimme. „Wacht doch auf! Die Sonne scheint bereits!“ Verschlafen hoben alle die Köpfe und wunderten sich. „Unsere Chefin ist nicht hier“, stellte die Fee fest und Orion ließ seinen Adlerblick schweifen.
    „Vielleicht will sie sich ja mit uns versöhnen und organisiert ein ausgefallenes Frühstück“, murmelte der Gelehrte, doch dieser Traum war schnell ausgeträumt.
    „Es ist weg“, platzte nämlich Leon mitten in die schöne Vorstellung herein. Verschreckt sah sein Bruder ihn an, atmete aber auf, das Amulett war noch hier. Er hatte schon befürchtet, es hätte sich in Luft aufgelöst wie das von Calep.
    „Na, das erstaunt uns jetzt aber“, giftete Kleopatra und Orion legte die Ohren an.
    „Der Kompass“, keuchte er, „hat sie den Kompass genommen?“
    „Sieht so aus, Professor“, bemerkte Kleopatra, „und, was machen wir jetzt?“ Flux raufte sich die Haare und der Greif war der Verzweiflung nahe. Zum Glück erinnerte sich Leon noch an die Richtung, in die es zuletzt gewiesen hatte. Für ein langes Palaver war nun keine Zeit.
    „Ich werde hinterher fliegen, sie einholen und zur Vernunft bringen!“, brüllte Orion und stieß sich kraftvoll vom Boden ab.
    „Heute ist auf niemanden mehr Verlass“, stellte die Fee fest, „nicht einmal auf andere Auserwählte!“
    „Das ist genauso schlimm wie in meinem Albtraum“, jammerte Flux, „da hat uns diese Furie alle in Rennmäuse verwandelt.“
    „Bestimmt hat sie sich etwas dabei gedacht“, wiegelte Leon ab, „vielleicht ist es auch nur ein Missverständnis.“ Die anderen beiden dachten sich ihren Teil und waren sich einig, dass es dem Neuzugang nur darum ging, die Lorbeeren alleine einzuheimsen.
    „Meinen Prinzen kriegt sie nicht“, sagte sich Kleopatra und Flux brummte:
    „Und meinen Schatz auch nicht!“
    Der geflügelte Gefährte war unterdessen schon nicht mehr zu sehen. Da niemand tatenlos warten wollte, packten sie alles zusammen und machten sich auf den Weg. Leons Beine hatten sich wieder erholt und er fegte in gestrecktem Galopp durch die Landschaft. Ab und an kreuzten ein paar Savannenbewohner ihren Weg, darunter auch eine Gepardenmutter mit ihrem Nachwuchs. Eines der Kleinen hatte eine spezielle und sehr prächtige Fellzeichnung. „Ein Königsgepard“, staunte Flux und sie verweilten einen Moment um das Kätzchen zu betrachten.
    „Ob Orion sie wohl einholt? Sie könnte schon über alle Berge sein“, murmelte die Gefährtin vor sich hin.
    „Ehrlich währt am längsten“, wusste der Elf, während Leon weiterging, auf einen trockenen Ast trat und der Boden nachgab.
    „Nicht schon wieder!“, Kleopatra schlug mit den Flügeln, packte Flux und konnte wenigstens ihn vor dem Sturz bewahren. Neben dem Loch im Erdboden setzte sie ihn keuchend ab. „Das war die Revange, dass du ein wenig mit meinen Heldentaten übertrieben hast.“
    Doch im Moment konnte Flux sich nicht sonderlich über dieses Dankeschön freuen, er starrte in die Grube, in die es seinen Bruder verschlagen hatte. Die Gepardin hatte sich mit ihren Jungen längst aus dem Staub gemacht und Flux drehte den Kopf. „Tu’ doch bitte etwas!“ Doch Kleopatra zögerte von ihrem Zauberstab Gebrauch zu machen, am Ende holte sie ihn nur scheibenweise aus dem Schlamassel.
    „Schnell!“, sie hatte etwas gehört und zog Flux hinter ein dichtes Dornengestrüpp, Leon rumorte derweil in seinem Loch. Nun konnte auch der Elf das Hufgetrampel hören, das näher kam.
    Staub wirbelte auf, als das stämmige Maultier herannahte, gefolgt von einem großen Rappen. Selbstverständlich kamen die beiden nicht alleine, sie trugen je einen Reiter auf ihrem Rücken und stoppten dicht bei der Grubenfalle. „Das trifft sich ja wunderbar“, brummte

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