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Aus Dem Dunkel

Aus Dem Dunkel

Titel: Aus Dem Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliss Melton
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Nor’easter. Schildern Sie Ihren Notfall.«
    Gabe sah sich aufmerksam nach irgendeinem Anzeichen der anderen drei Männer um und schilderte seine Situation, so gut er konnte. »Zwei Männer sind ausgeschaltet«, schloss er, »und es sind noch drei weitere Gegner an Bord. Ich befinde mich im Ruderhaus und sitze hier fest. Kommen.«
    »Ihre Koordinaten, Nor’easter?«
    Gabe gab sie rasch durch. Ein Schatten huschte an einer der Türen vorbei. Gabe duckte sich unter das Armaturenbrett und nahm das Funkset mit. Es war nur eine Frage der Zeit, bis seine Gegner die Tür aufschießen und ihn angreifen würden. Dank ihrer Ausbildung hätten sie ihn im Nu überwältigt. Verdammt, wahrscheinlich wäre es besser gewesen, seine Deckung aufzugeben und über Bord zu springen. Für einen SEAL gab es kein besseres Versteck als das Meer.
    »Ich wiederhole«, flüsterte er. »Die drei Gegner an Bord sind bestens ausgebildet. Schicken Sie Spec-Ops-Forces, um sie auszuschalten.«
    Rums! Gabe spannte seine Muskeln zum Sprung an, aber es handelte sich nur um Rodriguez, der infolge seiner Schussverletzung ohnmächtig geworden und mit dem Kopf zuerst unsanft auf den Boden geprallt war.
    Gabe glitt aus seinem Versteck hervor, um Rodriguez näher an sich heranzuzerren. Auf dem Boden blieb eine Blutspur zurück, als er den Verräter auf sich zog, um ihn als Schutzschild zu benutzen. Den Blick auf beide Türen gerichtet, wartete er auf das Unausweichliche.
    Helen, dachte er, als sich die Silhouette einer seiner Gegner hinter dem gläsernen Rechteck der Tür abzeichnete. Verzeih mir, dass ich so dumm war und in diese Falle getappt bin. Wenn ich heute hier sterbe, dann trauere nicht um mich, Baby. Nicht jeder bekommt eine zweite Chance. Ich danke dem Himmel für die Gelegenheit, dich so geliebt haben zu dürfen, wie du es verdienst.

21
    Der Master Chief und ein Trupp von vier Männern fanden im Hauptquartier der Spec Ops den stellvertretenden Kommandanten vor. Sonst niemanden. Jason Miller saß an seinem Schreibtisch und starrte mit leerem Blick vor sich hin. Als Westy und Sebastian durch seine Tür hereinschauten, blickte er kaum auf.
    »Wo ist der Lieutenant?«, fragte Sebastian in wenig respektvollem Ton.
    Millers Blick blieb glasig. »Der CO ist mit ihm zum Patrouillenboot rübergefahren«, antwortete er tonlos. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren machte er sich daran, alles, was auf seinem Schreibtisch lag, in den Papierkorb zu werfen.
    Westy und Sebastian tauschten wissende Blicke aus. Es würde in Kürze zu einigen personellen Veränderungen kommen.
    »Wir müssen das Patrouillenboot erreichen, bevor sie auslaufen«, sagte Sebastian. Er ging bereits zur Tür.
    »Verstanden.« Westy rannte an ihm vorbei. Als er die Eingangstür aufstieß, standen die beiden SEAL s Helen, Leila und Mallory gegenüber. Die Gesichter der drei waren blass, aber ihre Mienen entschlossen.
    Sebastian war so verblüfft, dass er selbst Leila auf militärische Art und Weise grüßte. »Der CO ist mit Jaguar zum Patrouillenboot gefahren«, teilte er Helen mit, wobei er sich bemühte, möglichst beruhigend zu klingen. »Rodriguez passt auf ihn auf«, fügte er hinzu, als er Angst in Helens Augen aufflackern sah. »Ich möchte, dass Sie hierbleiben«, erklärte er in einem Ton, der keinen Widerspruch duldete. »Sie dürfen uns nicht in die Quere kommen!« Gott, schon der Gedanke, Leila könnte auch nur in die Nähe einer möglichen Schießerei geraten, versetzte ihn in Sorge. »Haben Sie mich verstanden?«
    »Ja«, antwortete Helen stellvertretend für alle drei.
    Sebastian hatte den schrecklichen Verdacht, dass sie ihn zwar gehört hatte, die Anweisung aber nicht befolgen würde. »Gehen wir.« Die SEAL s sprangen in ihre Fahrzeuge und rasten davon.
    Zehn Minuten später erreichten sie den Hafen. Inzwischen regnete es nicht mehr, es schüttete. Als sie am Liegeplatz der USS Nor’easter ausstiegen, mussten sie bestürzt feststellen, dass sie bereits ausgelaufen war.
    »Was jetzt, Master Chief?«, fragte Vinny.
    Sebastian ließ den Blick über die anderen Boote schweifen, die alle an ihren Plätzen vor Anker lagen. Sein Herz raste.
    »Auf dem Landungsboot ist ein Senkrechtstarter«, sagte Westy und zeigte auf das fünfundvierzig Meter lange Amphibienfahrzeug. Für gewöhnlich transportierte es Panzer, Kräne und Lebensmittel, aber heute stand, als wäre es eine göttliche Vorsehung, eine MV -22 Osprey darauf, ein sogenanntes Kipp­rotorflugzeug.
    »Die Maschine muss

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