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Aus Dem Dunkel

Aus Dem Dunkel

Titel: Aus Dem Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliss Melton
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sein, um darauf zu kommen, dass höchstwahrscheinlich er es gewesen war, der die ganze Zeit über versucht hatte, Gabe umzubringen. Ihr Mann musste im vergangenen Jahr auf etwas gestoßen sein, durch das Lovitt aufgeflogen wäre. Und so hatte dieser Maßnahmen ergriffen, um dies zu verhindern.
    Und nun war Gabe allein mit ihm – nun ja, nicht ganz allein. Rodriguez war zu seinem Schutz bei ihm. Aber Gabe hatte seine Waffe daheim gelassen, weil er wusste, dass er bei den Spec Ops durch den Sicherheitscheck musste. Er wollte Sebastian keinen Ärger bereiten, weil der ihm seine Pistole geliehen hatte.
    Helen dachte an die Waffe, die in einer Schublade ihres Nachttischs lag, und eine düstere Vorahnung ließ sie frösteln.
    Als würde sie die Anspannung spüren, die in der Luft lag, kam Mallory aus ihrem Zimmer, um ihrer Mutter beizustehen. Helen sah sofort, dass sie die Stecker aus ihrem Ohr entfernt hatte.
    »Was ist los?«, fragte Mallory. Sie bemerkte Vinnys konzentrierte Miene, als er das letzte Telefongespräch beendete.
    »Leila kommt her und bleibt bei Ihnen«, sagte er und checkte die Taschen seines Kampfanzugs, als überprüfte er seine Waffen auf Vollzähligkeit. »Und draußen steht ein Cop, falls etwas passieren sollte.«
    »Wir begleiten Sie«, beschloss Helen. Adrenalin jagte durch ihren Körper. Sie konnte nicht einfach nur dasitzen und warten, bis womöglich ein Anruf kam, dass ihr Mann es nicht geschafft hatte.
    »Nein, Ma’am«, widersprach der SEAL . »Sie müssen hierbleiben.«
    »Ich bleibe nicht hier«, beharrte Helen. »Gabe ist mein Mann. Ich habe ihn schon einmal verloren. Und das wird sich nicht wiederholen!«
    Vinny zeigte auf Mallory. »Was ist mit Ihrer Tochter? Sie erholt sich noch von ihrer Kopfverletzung.«
    Hin- und hergerissen blickte Helen auf Mallory, deren Gesicht noch Spuren der Entführung zeigte.
    »Ich muss gehen«, sagte der SEAL und schlüpfte zur Tür hinaus. Er hatte sie geschlossen und war fort, bevor Helen sich entscheiden konnte.
    »Verdammt!«, fluchte sie und stampfte frustriert mit dem rechten Fuß auf.
    »Mir geht’s gut, Mom«, sagte Mallory. Sie drehte sich zum Schrank um und kramte nach ihren Schuhen. »Komm, wir gehen zu Dad.«
    Helen musterte sie voller Bewunderung. »Nein, Mal. Vinny hat recht. Wir sollten das Gabes Männern überlassen. Wir würden ihnen wahrscheinlich nur im Weg stehen.« Abermals dachte sie an die Pistole. Ihr Vater hatte ihr beigebracht, aus fünfzig Schritt Entfernung eine Dose zu treffen. Sollte auch nur die geringste Gefahr für Gabes Leben bestehen und sie die Gelegenheit haben, ihn zu retten, würde sie töten, um ihn zu beschützen. »Außerdem haben wir kein Auto«, fügte sie hinzu, innerlich zerrissen von dem Drang, etwas unternehmen zu wollen.
    Mallory richtete sich wieder auf und strich sich die Haare aus dem Gesicht. »Leila ist hier«, sagte sie und eilte zur Tür. »Wir können ihr Auto nehmen.«
    Es würde schwierig werden, mit Leilas Wagen auf den Stützpunkt zu kommen, aber es war einen Versuch wert.
    »Warte kurz«, sagte Helen und rannte den Flur hinunter. Sie ging schnurstracks zu ihrem Nachttisch und holte Gabes Waffe aus der Schublade. Kalt und schwer lag sie in ihrer Hand. Helen überzeugte sich davon, dass sie gesichert war, dann schob sie die Pistole in ihren Hosenbund.
    Leila wartete an der Haustür. Ihr Haar war nass vom Regen.
    »Wir suchen Gabe«, erklärte Helen kurz und bündig.
    »Ja«, sagte Leila nur, als sie die Entschlossenheit im Blick ihrer Freundin wahrnahm.
    Die Tür schlug hinter ihnen zu, als sie zu Leilas Auto liefen, ohne den Polizisten zu beachten, der stirnrunzelnd über den Rand der Zeitung, in der er gerade las, zum Seitenfenster seines Streifenwagens herausschaute.
    Im Haus entfaltete sich derweil die Knospe an Gabes Kaktus zu einer blutroten Blüte.
    Miller sei so gut wie entlassen, erklärte Commander Lovitt und warf Gabe über die glänzende Schreibtischplatte hinweg einen düsteren Blick zu. Der Mann sei einfach zu inkompetent. Er habe Gabe nie zurücklassen dürfen in jener Nacht, als die Mission schiefgelaufen war. »Erinnern Sie sich an diese Nacht, Lieutenant?«, fragte Lovitt wie beiläufig und fixierte Gabe mit seinen silbernen Augen.
    Gabe rang mit sich, wie viel er preisgeben sollte. »Nicht an alles, Sir«, gab er zu. »Man hat mir gesagt, ich sei irgendwann bewusstlos geschlagen worden. Vielleicht werde ich mich nie mehr an alles erinnern können.«
    Lovitt musterte ihn mit

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