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Aus Dem Dunkel

Aus Dem Dunkel

Titel: Aus Dem Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliss Melton
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aus der dem Flieger Geschosse hinterherflogen. Die Maschine wurde ohnehin schon vom Wind durchgerüttelt. Zu Gabes Entsetzen trafen die Projektile den linken Rotor der Maschine. Plötzlich schien der Vogel außer Kontrolle zu geraten. Durch den Nieselregen und auf die Entfernung konnte Gabe nicht erkennen, wer die Osprey flog, aber er nahm an, dass es sich um Luther handelte, ihren einzigen ausgebildeten Piloten.
    Spring!, dachte Gabe, riss seinen Blick von dem schwankenden Flugzeug los und wandte sich dem Irren zu, der gerade innehielt, um zu verfolgen, wie die Maschine abstürzte. Gabe war zu nah, um auf Lovitt zu schießen, ohne diesen zu töten, und das wollte er nicht.
    »Sie sind der Mörder, nicht ich«, knurrte er und steckte seine Waffe weg. Dann griff er den CO an, schlang ihm einen Arm um den Hals und drückte zu. Dummerweise hatte Lovitt die Fingerspitzen noch am Abzug, und zu Gabes Entsetzen gelang es ihm, noch eine Garbe abzufeuern.
    Die Osprey kam ins Trudeln, neigte sich in einem unnatürlichen Winkel zur Seite und fiel dann wie ein Stein vom Himmel. Krachend schlug sie in die aufgewühlte See.
    Gabe starrte fassungslos auf die Wellen. Einer seiner Leute war da gerade abgestürzt. Luther Lindstrom, ein Mann, der zu keiner Bösartigkeit fähig war, der das Angebot, als Footballspieler einen Haufen Geld zu verdienen, ausgeschlagen hatte, weil er in erster Linie Patriot war.
    Gabe drückte Lovitt die Luftröhre zu. Er spürte, wie sich der CO zur Wehr setzte, ließ aber nicht locker. Weiter angestachelt durch die Bilder des explodierenden Lagerhauses und seiner Gefangenschaft, die vor seinem geistigen Auge aufblitzten. Er bekam kaum mit, dass seine Männer sich inzwischen nach vorn gekämpft hatten.
    »Jaguar!« Der Master Chief erreichte Gabe als Erster und packte ihn an den Schultern, um ihn aus seinem tranceartigen Zustand zu holen. »Lassen Sie los.« Er versuchte, Lovitt aus dem tödlichen Griff zu befreien. Gabe kam wieder zur Besinnung und ließ den CO abrupt los, der mit einem dumpfen Laut aufs Deck prallte, wo er hustend und keuchend liegen blieb. Gabe starrte leidenschaftslos auf ihn hinab. Dem Commander rann Regenwasser übers Gesicht.
    »Er wird’s überleben«, sagte der Master Chief. Er klang fast etwas enttäuscht. Dann musterte er Gabe. »Alles okay, Sir?«
    Gabe ließ den Blick hinaus auf die aufgewühlte graue See schweifen. »Luther«, presste er hervor.
    »Ich habe gesehen, wie er abgesprungen ist«, versicherte ihm Sebastian. »Er hat es überlebt. Rodriguez ist allerdings tot.«
    »Er hat mich hintergangen«, sagte Gabe und reichte dem Master Chief Rodriguez’ Waffe. »Er war offenbar Teil von Lovitts schmutzigem kleinen Spiel.«
    Die beiden Männer tauschten finstere Blicke. Dann kamen Westy und Vinny angerannt. Sie sahen wüst aus. »Die beiden anderen sind über Bord gesprungen«, schnaufte Westy.
    Gabe war sofort alarmiert. »Wo ist der Dritte?«, fragte er.
    Der Master Chief fuhr herum. »Es waren drei?«
    »Drei plus Rodriguez und Lovitt«, bestätigte Gabe. Er schnellte hoch. »Ich kümmere mich darum«, erklärte er, entschlossen, Vergeltung zu üben für alles, was man ihm angetan hatte. Er warf einen Blick auf Lovitt. »Macht es Ihnen etwas aus, dieses Arschloch für mich auf die Brücke zu schleifen?«
    »Absolut nicht«, antwortete Sebastian gedehnt.
    Helen, Leila und Mallory warteten, bis die SEAL s nicht mehr zu sehen waren. Dann erst folgten sie ihnen. Als sie in Little Creek eintrafen, wimmelte es dort von Männern der Militärpolizei, die kleine Schnellboote zum Auslaufen bereit machten.
    »Oh mein Gott«, keuchte Helen, die diesen Anblick als schlechtes Zeichen wertete. Gabe war etwas zugestoßen. Das Leben war in letzter Zeit einfach wieder zu schön gewesen. Sie hatte geahnt, dass es nicht so bleiben würde.
    Als ihr Blick auf ein bekanntes Gesicht unter den Militärpolizisten fiel, lenkte sie ihre beiden Begleiterinnen zu einem der Boote. »Artie!«, rief sie. Es war Artie Coonz, der regelmäßig an ihrem mittäglichen Fitnesskurs teilnahm. »Können Sie uns sagen, was los ist?«, fragte sie.
    Artie blinzelte zu ihr herüber. »Notruf von einem Patrouillenboot«, rief er gegen den Motorenlärm an.
    Helen zitterten die Knie. »Sie müssen uns mitnehmen«, flehte sie.
    »Nein, Ma’am. Ich kann keine Zivilisten auf einen Einsatz mitnehmen.«
    »Tun Sie einfach so, als hätten Sie uns nicht gesehen«, erwiderte Helen und gab Mallory und Leila ein Zeichen, an Bord

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