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Aus Dem Dunkel

Aus Dem Dunkel

Titel: Aus Dem Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliss Melton
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gegnerischen Schützen packte Sebastian das Seil und ließ sich rückwärts aus der Maschine fallen. Er flog nach unten, spürte die Reibungshitze selbst durch die gefütterten Handschuhe hindurch. Er rauschte schneller in die Tiefe als seine Männer – zum einen, weil er mehr Übung hatte, vor allem aber, weil er nicht zu spät kommen wollte.
    Gabe hörte das Dröhnen der Rotoren und grinste. Die Militärpolizei konnte unmöglich so schnell reagiert haben. Er besaß genug Vertrauen in seine Männer, um davon auszugehen, dass sie es waren, die ihm zu Hilfe kamen. Halleluja!
    Das Ablenkungsmanöver, für das sie sorgten, war alles, was Gabe brauchte. Die Schatten an der Tür verschwanden, als seine potenziellen Mörder ihre Aufmerksamkeit den neuen Angreifern zuwenden mussten.
    Gabe wand sich unter Rodriguez erschlafftem Körper hervor. Eine Waffe in jeder Hand, schloss er eine der Türen des Ruderhauses auf und spähte hinaus. Auf der Brückennock war die Luft rein, doch über den Lärm der Rotoren hinweg hörte er Schüsse. Den Rücken gegen das Brückenhaus gepresst, schob er sich in Richtung Heck.
    Er grinste abermals, als er sah, wie Westy sich zu Boden warf, herumrollte und das Feuer erwiderte, alles zur gleichen Zeit. Der SEAL ging hinter einer Seilwinde in Deckung, obwohl er dort mit seinen breiten Schultern kaum Platz fand. Gabe verging das Grinsen, als ihm bewusst wurde, dass seinem Team die Deckung fehlte, die die Brücke Lovitts Männern bot. Die SEAL s waren bedenklich im Nachteil.
    Er hörte, wie über ihm jemand auf das Heck des Bootes schoss und die Sicherheit seiner Leute gefährdete. Gabe steckte eine seiner Waffen weg, um eine Hand frei zu haben. So kletterte er eine Leiter hinauf, bis er auf das Hauptdeck blicken konnte. Der »Cop«, der versucht hatte, ihn zu überfahren, und der von den Stufen zum Informationsbüro des Naturschutzgebiets verschwunden war, leerte sein Magazin in erschreckendem Tempo, während er die Deckung eines Radaraufbaus nutzte.
    Mit einem grimmigen Lächeln richtete Gabe seine Glock auf die rechte Arschbacke des Mannes und schoss. Nimm das, du Bastard. Der Mann zuckte hoch, fuhr herum und erwiderte das Feuer. Ping . Die Kugel prallte vom Deck ab und rauschte dicht an Gabes Ohr vorbei.
    Gabe drückte ein zweites Mal ab. Diesmal schoss er seinem Gegner die Pistole aus der Hand. Sie flog davon und klatschte auf der anderen Seite des Bootes ins Meer. Unter einem wütenden Knurren versuchte der Mann sich zurückzuziehen, aber Gabe feuerte noch einmal auf ihn und traf ihn diesmal in die linke Arschbacke. Der Kerl brach wie ein Häufchen Elend auf dem Boden zusammen.
    Das war für meine Tochter, du Hurensohn.
    Sofort ging es Gabe etwas besser. Er kletterte auf das Hauptdeck, von wo aus er das Schiff überblicken konnte. Aus dieser Perspektive sah er einen weiteren Gegner, der auf die Reling zuhumpelte und dabei eine Blutspur hinterließ. Zu Gabes Verblüffung wurde der Mann nicht langsamer, sondern warf sich über die Brüstung ins Meer. Offenkundig hatte er den Befehl, sich nicht erwischen zu lassen. Vinny, der ihn verletzt hatte, starrte ihm fassungslos nach.
    Gabe drehte sich um und hielt nach seinem Kontrahenten Ausschau, den er kurz zuvor angeschossen hatte. Das Deck lag verlassen vor ihm. Auch dieser Mann war verschwunden und hatte offenbar sein letztes bisschen Kraft darauf verwendet, ins Meer zu entkommen. Er schien lieber ertrinken zu wollen, als sich für seine Verbrechen zu verantworten.
    Das knatternde Geräusch einer Gewehrsalve lenkte Gabes Aufmerksamkeit ruckartig zum Bug des Bootes. Jemand hatte an der stärksten Waffe auf dem Patrouillenboot, der MK 38 Zweihundertfünfundzwanzig-Millimeter-Maschinenkanone, Position bezogen und zielte auf das Flugzeug, das gerade davonflog, um außer Reichweite zu gelangen.
    Hastig kletterte Gabe eine Leiter hinunter und lief um die Brücke herum zum Vorderdeck. Die Gestalt an der Maschinenkanone war nur schemenhaft auszumachen. Erst, als Gabe auf sie zu rannte, die Pistole im Anschlag, erkannte er Lovitt. Der CO musste wieder zu sich gekommen sein, und selbst mit verletztem Arm bediente er das klobige Geschütz mit tödlicher Präzision.
    »Hey!«, schrie Gabe, um ihn abzulenken.
    Erschrocken blickte Lovitt über seine linke Schulter. In seinen grauen Augen blitzte Entschlossenheit auf. Er drehte sich wieder um, richtete die Kanone erneut auf die Osprey und feuerte los.
    Rat-tat-tat-tat-tat! Feuerzungen stoben aus der Mündung,

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