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Aus Dem Dunkel

Aus Dem Dunkel

Titel: Aus Dem Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliss Melton
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mehrere davon auf den Boden.
    Mallory beobachtete ihn neugierig.
    »Ich werde dir beibringen, wie man sich verteidigt«, erklärte er und rieb die Handflächen aneinander.
    »Das hat Mom mir schon gezeigt«, entgegnete sie.
    Aus irgendeinem Grund überraschte ihn das nicht. »Hat sie das? Dann lass uns mal sehen, was sie dir beigebracht hat. Vielleicht kann ich dir trotzdem noch was Neues zeigen.«
    Mallory musterte ihn. »Die meisten Jungs sind nicht so groß wie du«, bemerkte sie mit gerunzelter Stirn.
    Jungs? Mallory hatte ihn bereits durchschaut. »Soll das ein Witz sein? Ich bin im Moment völlig abgemagert«, erwiderte er. »Nehmen wir mal an, ich käme einfach direkt auf dich zu … komm mal auf die Matte … und würde dich so bei den Schultern packen. Was würdest du dann tun?«
    »Ich könnte alles Mögliche tun. Ich könnte dir die Nase brechen.« Sie zeigte ihm, wie das ging. »Ich könnte dir zwischen die Beine treten, gegen dein Knie, dir den Ellbogen in den Magen rammen. Wenn du kleiner wärst, könnte ich deine Trommelfelle platzen lassen.«
    Wow! »Okay, andere Situation. Gehen wir mal davon aus, ich wär ein Freund von dir. Wir lägen am Strand und sähen uns den Sternenhimmel an.« Er bedeutete ihr, sich neben ihn auf die Matte zu legen. »Stell dir nun vor, ich würde mich plötzlich auf dich rollen und dich auf den Boden pressen. Was jetzt?« Gabe legte eins seiner schweren Beine quer über Mallorys Oberschenkel und drückte mit beiden Händen ihre Schultern auf die Matte.
    Mallory war hilflos. Mit gerunzelter Stirn blickte sie ihn an.
    Aber, aber, Helen! Du hast den ältesten Trick vergessen.
    »Du kannst deine Arme noch frei bewegen, stimmt’s?«, fragte er. »Stich ihm mit den Fingern in die Augen. Mir jetzt natürlich nicht, aber wenn es irgendwann mal sein muss, dann tu es mit aller Kraft. Und wenn der Typ dich loslässt, rennst du weg, so schnell du kannst.«
    Ein Lächeln huschte über Mallorys Gesicht.
    »Jetzt leg dich auf den Bauch«, wies er sie an. »Stell dir vor, irgendein Fiesling stieße dich mit dem Gesicht voran in den Sand und würde sich gerade auf dich werfen wollen.«
    »Ich würde mich zur Seite rollen«, schlug sie vor.
    »Zu anstrengend. Dir hat es durch den Sturz gerade alle Luft aus den Lungen gepresst. Dreh dich lieber auf die rechte Seite, zieh die Beine an und tritt mit dem linken Fuß zu.«
    Mal versuchte es.
    »Mit der Hacke, zieh den Fuß an«, erklärte Gabe. »Gleich noch mal.«
    Sie spielten noch einige weitere Situationen durch.
    Helen betrat den Kraftraum gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie Mallory Gabe gegen das Knie trat, ihn auf die Matte warf, ihm einen Handkantenschlag gegen die Kehle versetzte und schnell aus seiner Reichweite krabbelte.
    Beide »Kämpfer« entdeckten Helen zur gleichen Zeit.
    »Was macht ihr da?«, wandte diese sich an Gabe, dessen Konzentration bei ihrem Anblick dahin war.
    Er setzte sich auf und wischte sich mit seinem T-Shirt den Schweiß aus dem Gesicht. Helen trug ein violettes hochgeschlossenes, aber hautenges Trainingsoutfit. Trotz des Abdeckstifts, den sie benutzt hatte, waren die Würgemale, die er ihr zugefügt hatte, noch immer deutlich an ihrem Hals zu erkennen.
    »Er bringt mir ein paar Tricks zur Selbstverteidigung bei«, antwortete Mallory für ihn.
    »Die habe ich dir doch schon gezeigt«, entgegnete Helen genervt.
    »Nicht alle«, protestierte Mal. »Hey, was hast du da an deinem Hals?«
    »Du hättest sie verletzen können«, fuhr Helen an Gabe gewandt fort und ignorierte die Frage ihrer Tochter.
    Mallory machte große Augen. »Hast du Mom am Hals verletzt?«, fragte sie ungläubig.
    »Es war ein Versehen, Schätzchen. Ich habe ihn aus einem Albtraum gerissen«, erklärte Helen für Gabe. »Was macht ihr zwei hier überhaupt?«
    »Ich wollte Dad zeigen, wo du arbeitest«, erklärte Mallory.
    »Oh.« Helen runzelte die Stirn, als wäre ihr dies nie in den Sinn gekommen. »Soll ich dich herumführen?«, bot sie an.
    »Gern.« Gabe und Mallory rappelten sich auf.
    »Mal darf sich hier übrigens erst aufhalten, wenn sie sechzehn ist«, fügte Helen noch hinzu, bevor sie sich zum Gehen umwandte.
    »Ah«, sagte Gabe.
    »Ich könnte locker für sechzehn durchgehen«, protestierte Mallory.
    Helen ignorierte den Kommentar. »Komm mit, Gabe. Ich zeig dir den Bereich fürs Cardio-Training.«
    Gabe konnte sich noch gut an das Fitnesszentrum erinnern: ein Kraftraum, zwei Basketballfelder und ein Hallenbad. Doch der Raum fürs

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