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Aus dem Feuer geboren (German Edition)

Aus dem Feuer geboren (German Edition)

Titel: Aus dem Feuer geboren (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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dass Mr. Raintree geflucht hat wie ein Kesselflicker. Ich erinnere mich, keine Luft mehr bekommen zu haben und auf dem Boden zu liegen. Dann sind die Feuerwehrleute gekommen und haben uns rausgeholt.“ Im Interesse der Glaubwürdigkeit hatte sie die Version der Ereignisse des Abends, an die sie sich erinnerte, extrem gekürzt, aber sie konnten sicherlich nicht sehr lange in der Lobby gewesen sein, kaum mehr als dreißig Sekunden. Ein Schutzschild, das sie sich eingebildet hatte, konnte kaum echten Rauch und echte Hitze abhalten. Die Feuerwehr musste die ganze Zeit schon nah bei ihnen gewesen sein, sie hatte nur zu viel Panik gehabt, um sie zu bemerken.
    Da war noch etwas anderes. Wahrscheinlich diese beunruhigende, nagende Erinnerung, die sie nicht ganz festhalten konnte. Noch etwas anderes war geschehen. Sie wusste es, sie konnte sich nur nicht vorstellen, was es gewesen war. Vielleicht würde sie sich erinnern können, nachdem sie geduscht und die Haare gewaschen hatte – mehrmals – und zwanzig oder dreißig Stunden geschlafen hatte.
    Detective Harvey sah über ihre Schulter und klappte dann sein kleines Notizbuch zu. „Sie haben Glück, dass Sie am Leben sind. Hat man Sie auf Rauchvergiftung untersucht?“
    „Ja. Es geht mir gut.“ Den Sanitäter hatte ihr guter Zustand sehr überrascht, aber das sagte sie dem Detective nicht.
    „Ich nehme an, Mr. Raintree wird hier eine Weile zu tun haben, aber Sie können gehen. Haben Sie eine Telefonnummer, unter der man Sie erreichen kann, falls wir noch weitere Fragen an Sie haben?“
    Sie wollte fragen was zum Beispiel? , stattdessen sagte sie: „Sicher“, und gab ihm ihre Nummer.
    „Ist die von hier?“
    „Das ist mein Handy.“ Sie machte sich nicht mehr die Mühe, einen Festnetzanschluss anzumelden, solange sie Empfang hatte, wo sie sich gerade niederließ.
    „Haben Sie eine Festnetznummer?“
    „Nein, tut mir leid. Ich sehe keinen Sinn darin, solange ich nicht weiß, ob ich hier bleibe.“
    „Kein Problem. Danke für Ihre Unterstützung.“ Er nickte ihr kurz anerkennend zu.
    Weil es das Richtige zu sein schien, gelang es ihr, sich zu einem kurzen Lächeln zu bewegen, während er zum anderen Detective zurückging, aber es verblasste schnell. Sie war ausgelaugt und dreckig. Ihr Kopf tat weh. Jetzt wo Detective Harvey damit fertig war, sie zu verhören, wollte sie nur noch nach Hause.
    Sie versuchte es. Sie versuchte mehrmals, einfach wegzugehen, aber aus irgendeinem Grund konnte sie sich nicht bewegen. Sie wurde immer frustrierter. Sie war gerade vor einigen Minuten dahin gegangen, wo sie jetzt stand, also gab es keinen Grund, warum sie jetzt nicht auch einfach weggehen konnte. Nur um zu sehen, ob sie überhaupt in der Lage war, sich zu bewegen, und ohne sich umzudrehen, trat sie einen Schritt zurück, näher zu Raintree. Kein Problem. Alle ihre Körperteile funktionierten genau so, wie sie sollten.
    Probeweise setzte sie einen Fuß nach vorn und seufzte erleichtert, als ihre Füße und Beine ihr tatsächlich gehorchten. Sie war wirklich mehr als erschöpft, wenn ihr so etwas Einfaches wie Gehen so große Schwierigkeiten bereitete. Mit einem Seufzen setzte sie zu einem weiteren Schritt an.
    Und konnte es nicht.
    Sie konnte kein Stück weitergehen. Es war, als hätte sie das Ende einer unsichtbaren Leine erreicht.
    Ihr wurde ganz kalt. Das war doch zum Verrücktwerden. Er musste sie hypnotisiert haben. Aber wie? Wann? Sie konnte sich nicht erinnern, dass er gesagt hatte „Sie werden schläfrig“, und sie war sich auch ziemlich sicher, dass Hypnose so gar nicht funktionierte. Es sollte eine tiefe Entspannung sein, nichts, was einen Dinge gegen den eigenen Willen tun ließ, egal wie Bühnenshows und Filme es darstellten.
    Sie wünschte, sie hätte eine Uhr um, damit sie sehen konnte, ob ihr Zeit fehlte zwischen dem Betreten von Raintrees Büro und dem Läuten des Feueralarms. Sie musste herausfinden, wann das gewesen war, weil sie ungefähr wusste, wann die Sonne unterging. Sie war vielleicht eine halbe Stunde in seinem Büro gewesen … dachte sie jedenfalls. Sie konnte sich nicht sicher sein. Diese verstörenden Fantasien könnten länger gedauert haben, als sie es einschätzte.
    Egal wie er es angestellt hatte, er kontrollierte ihre Bewegungen. Sie wusste es. Als er gesagt hatte „Bleib bei mir“, war sie geblieben, auch wenn sie sich einem Inferno gegenübergesehen hatte. Als er gesagt hatte „Gehen Sie nicht zu weit weg“, war sie nur in der Lage

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