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Aus dem Feuer geboren (German Edition)

Aus dem Feuer geboren (German Edition)

Titel: Aus dem Feuer geboren (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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gewesen, ein kleines Stück zu gehen, und keinen Schritt weiter.
    Sie drehte den Kopf, um über ihre Schulter nach ihm zu sehen, und sah, dass er so gut wie alleine dastand. Offensichtlich hatte er die Fragen, die der andere Detective ihm gestellt hatte, ausreichend beantwortet. Er betrachtete sie mit ernster Miene. Seine Lippen bewegten sich. Die Hintergrundgeräusche machten es unmöglich, ihn zu hören, aber sie konnte seine Lippen deutlich genug lesen.
    „Komm her!“

6. KAPITEL
    S ie ging zu ihm. Sie konnte nicht anders. Ihre Kopfhaut juckte und kalte Schauer liefen ihr den Rücken hinunter, aber sie ging, ihre Füße bewegten sich fast automatisch. Ihre Augen waren vor Schreck weit aufgerissen. Wie machte er das? Nicht, dass das Wie wichtig gewesen wäre, wichtig war, dass er es überhaupt tat. Nicht in der Lage zu sein, sich selbst zu kontrollieren, zu wissen, dass er die Kontrolle über sie hatte – das könnte zu einigen unangenehmen Situationen führen.
    Sie konnte nicht einmal um Hilfe bitten, weil niemand ihr glauben würde. Bestenfalls würden die Leute glauben, sie stünde unter Drogen oder sei geistig instabil. Alle würden auf seiner Seite sein, weil er gerade sein Kasino verloren hatte, sein Lebenswerk. Das Letzte, was er brauchen konnte, war eine Verrückte, die ihn bezichtigte, auf irgendeine Art ihre Bewegungen zu kontrollieren. Sie sah es regelrecht vor sich, wie sie rief: „Hilfe! Ich gehe und kann nicht anhalten! Er hat Schuld!“
    Ja, klar. Das würde super funktionieren – nämlich überhaupt nicht.
    Er schenkte ihr ein grimmiges, selbstzufriedenes kleines Lächeln, als sie näher kam, und das machte sie richtig sauer. Die Wut fühlte sich gut an, sie mochte es nicht, auf irgendeine Art und Weise hilflos zu sein. Sie hatte auf der Straße zu viel gelernt, um ihm zu zeigen, was sie vorhatte, deshalb behielt sie ihren erschreckten Gesichtsausdruck mit weit aufgerissenen Augen bei – auch wenn sie nicht wissen konnte, wie viel er durch den Ruß und den Dreck davon überhaupt sah. Sie hielt ihren rechten Arm eng an ihrer Seite, ihren Ellenbogen ein wenig gebeugt und spannte die Muskeln in ihrem Rücken und ihrer Schulter an. Als sie ihm nah genug war, so nah, dass sie ihn hätte küssen können, feuerte sie einen Aufwärtshaken auf sein Kinn.
    Er hatte es nicht kommen sehen, und ihre Faust traf mit so einer Kraft von unten auf sein Kinn, dass seine Zähne zusammenschlugen. Schmerz schoss durch ihre Fingerknöchel, aber das befriedigende Gefühl, ihn geschlagen zu haben, machte das mehr als wett. Er taumelte einen halben Schritt zurück, gewann dann mit athletischer Eleganz seine Balance wieder. Er streckte seine Hand aus, um ihr Handgelenk mit seinen langen Fingern zu umfassen, ehe sie noch einmal zuschlagen konnte. Er benutzte seinen Griff, um sie an sich zu ziehen.
    „Einen Schlag habe ich verdient“, sagte er, während er sie nahe an sich gepresst festhielt und so leise sprach, dass nur sie ihn hören konnte. „Einen zweiten lasse ich mir nicht gefallen.“
    „Lassen Sie mich los“, sagte sie eisern. „Und ich meine nicht nur meine Hand.“
    „Dann haben Sie es also herausgefunden“, bemerkte er gelassen.
    „Es hat ein wenig gedauert, aber mitten in ein verdammt riesiges Feuer gezerrt zu werden, lenkt einen auch ein wenig ab.“ Sie war so sarkastisch wie sie nur konnte. „Ich weiß nicht, wie Sie das machen oder warum …“
    „Das Warum sollte doch offensichtlich sein.“
    „Dann fehlt mir wohl Sauerstoff, weil ich so viel Rauch eingeatmet habe – hm, ich frage mich, wessen Schuld das ist – für mich ist das nämlich überhaupt nicht offensichtlich!“
    „Bloß diese kleine Angelegenheit, dass Sie mich betrogen haben. Oder haben Sie gedacht, ich würde das in der Aufregung vergessen?“
    „Ich habe Sie nicht … Moment mal! Sie können mich nicht hypnotisiert haben, während wir neunzehn verflixte Stockwerke hinuntergegangen sind, und wenn Sie es getan haben, während wir noch in Ihrem Büro waren – da war das Feuer noch gar nicht ausgebrochen! Erklären Sie mir das, Sherlock!“
    Er grinste, und seine weißen Zähne blitzten in seinem rußschwarzen Gesicht. „Soll ich jetzt sagen: Elementar, mein lieber Watson?“
    „Es ist mir egal, was Sie sagen. Hören Sie einfach auf mit Ihrem Voodoozauber oder nehmen Sie Ihren Fluch von mir oder die Hypnose oder was Sie sonst gemacht haben. Sie können mich hier nicht so einfach festhalten.“
    „Das ist eine ziemlich

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