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Aus dem Feuer geboren (German Edition)

Aus dem Feuer geboren (German Edition)

Titel: Aus dem Feuer geboren (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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auf.
    Raintree ging auf die zwei Beamten in Zivil zu und stellte sich ihnen vor. Lorna versuchte, sich möglichst unauffällig zu verhalten, was wahrscheinlich vergebliche Liebesmüh war, wenn man bedachte, wie sie aussah, und dass sie nur wenige Meter von ihnen entfernt stand. Alle Männer betrachteten sie mit dieser Mischung aus Argwohn und Neugier, die Polizisten eigen zu sein schien. Ihr Herz begann wild zu klopfen. Was würde sie tun, wenn Raintree sie wegen Betruges anzeigte? Weglaufen? Ihn ansehen, als sei er ein Vollidiot? Vielleicht war sie der Idiot, weil sie immer noch dastand wie ein Lamm auf dem Weg zum Opferstock.
    Dieses Bild rüttelte sie wach wie kein anderes. Sie würde kein freiwilliges Opfer sein. Sie versuchte, einen Schritt wegzugehen, aber aus irgendeinem Grund schien sie nicht handeln zu können. Sie wollte nichts mehr, als bei ihm zu bleiben.
    Bleib bei mir.
    Die Worte hallten in ihrem müden Gehirn wider, bereiteten ihr neue Kopfschmerzen. Sie kamen ihr bekannt vor. Müde rieb sie sich die Stirn und fragte sich, wo sie die Worte schon einmal gehört hatte und warum sie wichtig waren.
    „Wo waren Sie, als das Feuer ausgebrochen ist, Mr. Raintree?“, fragte einer der Detectives. Er und der andere Polizist hatten sich vorgestellt, aber die Namen hatte Lorna schon wieder vergessen, gleich nachdem sie sie gehört hatte.
    „In meinem Büro. Ich habe mich mit Miss Clay unterhalten.“ Er deutete auf Lorna, ohne wirklich in ihre Richtung zu sehen, als wüsste er genau, wo sie stand.
    Sie sahen sie jetzt schärfer an, dann sagte der Detective, der mit Raintree gesprochen hatte: „Mein Partner wird ihre Aussage aufnehmen, während ich mich um Ihre kümmere, damit sparen wir Zeit.“
    Klar, dachte Lorna sarkastisch. Und sie hatte ein Haus am Strand hier in Reno, das sie gern verkaufen wollte. Die Polizisten wollten sie von Raintree trennen, damit sie nicht mithörte, was er sagte und ihre eigene Aussage darauf abstimmen konnte. Wenn es schlecht um ein Geschäft bestellt war, versuchte der Besitzer manchmal, seine Verluste zu minimieren, indem er es abbrannte und die Versicherungsprämie kassierte.
    Der andere Polizist trat neben sie. Raintree sah über seine Schulter. „Gehen Sie nicht zu weit weg. Ich will Sie in dieser Menschenmenge nicht verlieren.“
    Was hatte er vor?, fragte sie sich. Er hatte es klingen lassen, als seien sie zusammen oder so etwas. Aber als der Detective sagte: „Lassen Sie uns hier hinübergehen“, ging Lorna brav einige Meter neben ihm her, dann hielt sie auf einmal an, als könne sie keinen Schritt weiter.
    „Hier?“, sagte sie, überrascht, wie rau und schwach ihre Stimme war. Sie hatte etwas gehustet, klar, aber ihre Stimme klang, als hätte sie seit Tagen Bronchitis. Sie war kaum hörbar über dem Lärm von den Löschfahrzeugen.
    „In Ordnung.“ Der Detective sah sich um und stellte sich wie zufällig so hin, dass Lorna ihren Rücken zu Raintree wenden musste. „Ich bin Detective Harvey. Ihr Name ist …?“
    „Lorna Clay.“ Wenigstens erinnerte sie sich dieses Mal an ihren Namen, auch wenn sie sich für den furchtbaren Bruchteil einer Sekunde nicht sicher gewesen war. Sie rieb sich noch einmal die Stirn, wünschte sich, dass ihre Kopfschmerzen endlich verschwinden würden.
    „Leben Sie hier?“
    „Im Moment ja. Ich habe mich noch nicht entschieden, ob ich bleibe.“ Sie wusste, dass sie das nicht würde. Sie blieb nie lange an einem Ort. Einige Monate, sechs höchstens, und sie zog weiter. Er fragte nach ihrer Adresse, und sie stotterte sie. Wenn er sie überprüfte, würde er herausfinden, dass das schlimmste Vergehen, dessen sie schuldig war, ein Strafzettel für zu schnelles Fahren war, den sie vor drei Jahren bekommen hatte. Sie hatte die Strafe, ohne mit der Wimper zu zucken, bezahlt, kein Problem also. Solange Raintree sie nicht wegen Betruges anzeigte, war alles in Ordnung. Sie wollte über ihre Schulter nach ihm sehen, aber sie wusste es besser. Nervös zu erscheinen oder, noch schlimmer, auszusehen, als würde sie sich mit ihm abstimmen, was sie antwortete, wäre fatal.
    „Wo waren Sie, als das Feuer ausbrach?“
    Er hatte gerade erst gehört, wie Raintree auf dieselbe Frage geantwortet hatte, dass sie bei ihm gewesen war, aber so arbeiteten Cops eben. „Ich weiß nicht, wann das Feuer ausgebrochen ist“, sagte sie, ein wenig gereizt. „Ich war in Mr. Raintrees Büro, als der Alarm losgegangen ist.“
    „Wann war das?“
    „Ich trage keine

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