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Aus dem Feuer geboren (German Edition)

Aus dem Feuer geboren (German Edition)

Titel: Aus dem Feuer geboren (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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und ihrer Familie, müssen sie das tun, was der Ansara-König ihnen befiehlt.“
    Er neigte zustimmend seinen Kopf. „Im Großen und Ganzen ist es das.“
    „Du gibst zu, dass ihr vielleicht mehr Gemeinsamkeiten habt, als ihr euch unterscheidet?“
    „Auf einigen Gebieten. Aber auf eine wichtige Art sind wir genaue Gegenteile.“
    „Welche?“
    „Wenn ein Kind aus der Verbindung zwischen Ansara und Raintree entstanden ist, haben die Ansara das Kind von Anfang an getötet. Keine Ausnahmen.“
    Lorna rieb sich die Stirn, die wieder anfing, zu schmerzen. Ja, das war schlimm. Unschuldige Kinder umzubringen wegen ihrer Herkunft war nicht nur eine opportunistische Sichtweise, es war böse, mit großem B. Teil ihrer eigenen Lebensphilosophie war es, dass es einige Menschen gab, die es nicht verdienten, zu leben, und Menschen, die Kindern weh taten, gehörten in diese Gruppe.
    „Ich nehme nicht an, dass es viele Hochzeiten zwischen Raintree und Ansara gegeben hat, oder?“
    „Seit Jahrhunderten nicht. Welcher Raintree würde das riskieren? Bist du fertig mit dem Bagel?“
    Die prosaische Frage warf sie aus der Bahn, und Lorna starrte hinab auf ihren Bagel. Sie hatte vielleicht die Hälfte gegessen. Auch wenn sie vorher am Verhungern gewesen war, das Gespräch beim Frühstück hatte ihren Appetit sehr effektiv verdorben. „Ich glaube schon“, sagte sie ohne Interesse und schob ihm den Teller hin.
    Er warf die Überbleibsel des Bagels weg und stellte auch ihren Teller in die Spülmaschine. „Du musst geschult werden“, sagte er. „Deine Gabe ist zu stark, um dich weiterhin ungeschützt damit herumlaufen zu lassen. Ein Ansara könnte dich benutzen …“
    „So wie du es getan hast?“ Sie versuchte gar nicht erst, die Bitterkeit in ihrer Stimme zu verbergen.
    „So wie ich es getan habe“, stimmte er ihr zu. „Aber sie würden das Feuer nähren, statt es zu bekämpfen.“
    Während sie dastand und sich überlegte, was dran war an dem, was er gesagt hatte, fing sie an zu merken, dass es ihr mittlerweile viel leichter fiel, über diese „Gaben“ zu sprechen. Sie hatte irgendwann während des Gesprächs aufgehört, sie zu verleugnen und angefangen, sie zu akzeptieren. Als sie merkte, worauf er mit all dem hinauswollte, blühte ihre alte, tief verwurzelte Panik wieder auf.
    „Oh, nein“, sagte sie und schüttelte den Kopf, während sie ein paar Schritte von ihm wegging. „Ich lasse mich in gar nichts ‘schulen’. Steht auf meiner Stirn etwa Dummkopf oder so was?“
    „Du forderst Ärger heraus, wenn du nicht schleunigst geschult wirst.“
    „Dann werde ich damit umgehen, wie ich es immer getan habe. Außerdem hast du deine eigenen Sorgen, oder nicht?“
    „Die nächsten Wochen werden schwierig, aber nicht so schwer für mich wie für die Menschen, die jemanden in den Flammen verloren haben. Sie haben nach Sonnenaufgang noch einen Toten geborgen. Das sind zwei Todesopfer.“ Sein Gesichtsausdruck wurde ernst und traurig.
    „Davon rede ich nicht. Ich meine die Cops. Irgendetwas stinkt an der Sache, warum sollten sonst zwei Detectives die Leute befragen, ehe die Feuerwehr überhaupt festgestellt hat, ob das Feuer Brandstiftung war oder ein Unfall?“
    Seine Augen schienen in weite Ferne zu sehen, auch wenn sie auf ihr Gesicht gerichtet waren. Dieses kleine Detail war seinen allwissenden und allsehenden Gaben entgangen, aber wenn es etwas gab, was das Leben ihr beigebracht hatte, dann, wie das Gesetz funktionierte. Die Detectives hätten nicht da sein dürfen, bis klar war, dass es etwas für sie zu ermitteln gab, und der Feuerwehrhauptmann konnte das wahrscheinlich nicht endgültig sagen bis irgendwann später am Tag.
    „Verflucht“, sagte er sehr leise und zog sein Telefon aus der Tasche. „Geh nirgendwo hin. Ich muss einige Anrufe machen.“
    Er hatte das sehr wörtlich gemeint, merkte Lorna, als sie versuchte, die Küche zu verlassen. Ihre Füße hörten an der Türschwelle auf zu funktionieren.
    „Du kannst mich mal, Raintree!“, fuhr sie ihn an und drehte sich auf der Stelle um.
    „Dante“, berichtigte er sie.
    „Du kannst mich mal, Dante!“
    „Viel besser“, sagte er und zwinkerte ihr zu.

12. KAPITEL
    D ante begann, seine Anrufe zu erledigen, als Erstes bei Al Rayburn. Lorna hatte recht: Irgendetwas stank gewaltig, und es ärgerte ihn, dass sie ihm das hatte sagen müssen. Er hätte selbst darauf kommen müssen. Statt die Fragen der Polizisten zu beantworten, hätte er eigene stellen sollen,

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