Aus dem Leben eines manipulativen Arschlochs (German Edition)

nette
Methode, sich beim Ansprechen seinen Wert zu bewahren .
Wenn man das mit einem smarten Lächeln drauf hat, gibt
es kaum etwas Smootheres, da man die Frau damit in seine
Realität holt. Schließlich stand man ja schon da, als sie kam,
und ist nicht erst durch den ganzen Raum zu ihr hingedackelt . Hinter der „24 Stunden-Mann“-Frage verbirgt sich
übrigens nichts weiter als der Satz: „Hey, was würdet ihr
alles tun, wenn ihr für 24 Stunden ein Mann wärt?“ Ihre Reaktion ist dann gleich ein gutes Abscannen auf den
Humor und die Stimmung der jeweiligen Frau.
Kaum war meine freche Frage verhallt, grinsten sich die
beiden Chicks kurz an und schon schallte mir lautstark das
Wort „ficken“ um die Ohren . Gefolgt von einladendem Kichern . Ich zog sie damit auf, total versaut zu sein, und stieß
die eine spielerisch weg . Und schon zappelte sie am Haken .
Sie stellte sich vor . Hanna . Ich warf noch einen „Teaser“
nach: „Oh, waren deine Eltern Hippies?“
Sie boxte mir auf den Arm . Es lief hervorragend .
Nun nutzte ich die Dynamik aus und führte sie zusammen
mit ihrer Freundin zu einem Stehtisch, der nicht weit entfernt war, und begann sofort, meinen Kram durchzuziehen .
Kumpel P . wollte etwas Nachhilfe . Also zeigte ich ihm eine
der genialsten Techniken, um eine komfortable geistige Verbindung mit einer Frau zu schaffen. Anziehung hatte ich ja
bereits ein wenig .
„Mir wurde kürzlich gesagt, dass ich überaus krasse Menschenkenntnis hätte und fremde Leute erstaunlich gut durchleuchten kann.“
Ich entschied mich dazu, die rechte, hübschere von beiden
zu „lesen“ und begann, unter einem tiefen entspannten Blick
in ihre braunen Rehäuglein mein „cold read“-Feuerwerk auf
sie abzuschießen . Zu Beginn setzte ich aber noch einen Rettungsanker, falls etwas schief ginge und ich danebenliegen
würde .
„Es kann gut sein, dass ich in manchen Dingen falsch liege,
was bedeutet, dass die Verbindung zwischen uns nicht ganz
steht.“
    Ich begann, während Hanna, auf die meine Wahl gefallen
war, mir gespannt zuhörte .
„Du scheinst jemand zu sein, der die Umgebung von anderen, gleichdenkenden Menschen sehr schätzt und sich dort
auch wirklich von seiner echten Seite zeigt.“
Treffer . Sie war nun noch gespannter, welch scheinbar weisen Worte folgen würden .
Logisch . Denn ab dem ersten oder spätestens zweiten
Treffer sucht die Zielperson förmlich nach Dingen, die
zutreffend sind, und fängt damit an, vage Aussagen zu relativieren . Deshalb lassen sich auch so viele Menschen von
albernen Horoskopen irreführen . Schlicht und ergreifend aus
dem Grund, weil sie an den Inhalt der Prophezeiung glauben
wollen und mit der entsprechend hoffenden Einstellung dazu
rangehen .
„Der Halt in deiner Familie ist dir sehr wichtig, (sie nickte) jedoch stehst du mit einem Mitglied deiner Familie etwas
in der Differenz, was deine Zukunftsplanung betrifft - oder
sagen wir besser, diese Person macht sich große Sorgen und
ist etwas skeptisch ... ich würde auf den Vater tippen.“ Volltreffer . Ihre Augen funkelten und sie wollte natürlich
mehr wissen .
Sie erzählte mir, dass sie mit ihrer Freundin bald für eine
Weile nach Spanien wolle und ihr Papa da noch skeptisch
wäre .
Und genau diese Information haute ich ihr nur wenige Minuten später wieder in versteckter Form als banalen „cold
read“ um die Ohren .
„Du scheinst ein zielstrebiger Mensch zu sein, der keine
Abenteuer scheut und sich auch Herausforderungen mutig
stellt.“
Das saß, was ja logisch war, da ich die Info über Spanien
hatte . Nun ging ich ans Manipulieren .
    „Nach außen hin scheinst du sehr sicher und selbstbewusst,
hast aber auch eine sehr sensible Seite an dir, die du nur
Menschen zeigst, die dich verstehen und denen du vertraust.“
Ihre Augen wurden immer größer, und sie hing an meinen
Lippen . Ihre Freundin mittlerweile auch .
„ Übrigens bist du 20 .“
Zugegeben, sehr mutig von mir . Stimmte aber glücklicherweise, da dass das Alter ist, in dem man mit Abi abschließt .
Und da sie ja nach dem Abi nach Spanien wollte, tippte ich
auf 20 . Sie fragte, ob ich sie verarschen wolle und ob hier
Kameras wären . Ich lächelte und sagte, dass sie sich auf
mich konzentrieren solle, und machte unter fesselndem Augenkontakt weiter .
„Du willst den Leuten, die du magst, Gutes tun und öffnest
dich ihnen auch gern, weil du gern deine Gefühle zeigst.
Dies wurde aber in der Vergangenheit