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Aus der Asche - Silvanubis #2 (German Edition)

Aus der Asche - Silvanubis #2 (German Edition)

Titel: Aus der Asche - Silvanubis #2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Greco
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Und er schmerzte. Vorsichtig blinzelte sie durch die halb geschlossenen Lider.
    »Ich hatte eigentlich angenommen, dass deine Träume vorüber wären.«
    Peters besorgtes Gesicht tauchte über ihr auf, seine Hand umschloss fest ihren Oberarm. Mit einem Ruck saß sie senkrecht auf der schmalen Matratze. Zu schnell, wie es schien. Himmel noch mal, ihr Kopf dröhnte.
    »Langsam, Kleines. Ist alles in Ordnung? Du hast gerufen.«
    Sie hatte geträumt, von dem mächtigen Phönix. Anna massierte sich mit den Handflächen ihre brennenden Augen. Der Vogel, sie hatte ihn genau erkannt. Doch so sehr sie sich auch bemühte, dieses Mal gelang es ihr nicht, sich den Traum zurück ins Gedächtnis zu rufen. Je mehr sie darüber nachdachte, umso mehr pochte es hinter ihren Schläfen. Schwerfällig stemmte sie sich in die Höhe und ließ sich dankbar von ihrem alten Freund unter die Arme greifen. Gleich würde ihr Kopf platzen.
    »Nicht so hastig, Anna. Ein bisschen Ruhe solltest du dir schon gönnen. Du hast gerufen, recht laut, aber undeutlich.«
    Anna schüttelte verwirrt ihren schmerzenden Kopf. Sie trat an die Waschschüssel und benetzte ihr Gesicht mit dem kühlen Wasser. Es war nur ein Traum gewesen.
    »Es war nur ein Traum«, fasste sie ihre Gedanken in Worte, griff nach einem Tuch und presste es gegen ihre Augen. Peter sah sie aufmerksam an und machte eine wegwerfende Handbewegung.
    »Wie dem auch sei, Anna. Du solltest dich setzen. Wie geht es dir? Bist ein wenig blass um die Nase.«
    Anna saugte die würzige Luft ein, die durch das offene Fenster ins Zimmer strömte. Die Ereignisse der vergangenen Nacht schienen mit einem Mal fern und unwirklich. In ihrem Kopf wirbelte alles durcheinander, die Passage, der Nebel, Erin und Edmund, der Phönix und Alexander.
    »Wie es mir geht?«
    Sie sah sich hastig um, Alexander lag mit geschlossenen Augen in seinem Bett, das Bein in der Schlinge. Sein Atem war tief und kräftig. Der gequälte Gesichtsausdruck war einer entspannten Miene gewichen. Er schlief, ruhig und friedlich. Mit wenigen Schritten war sie an seiner Seite und legte prüfend die Hand auf seine Stirn. Anna atmete auf. Seine Haut fühlte sich immer noch warm an, doch er glühte nicht mehr. Das Fieber war ohne Zweifel gesunken.
    Peter lächelte. »Du hast es geschafft, Kleines.«
    Für einen Moment schloss sie die Augen, erlaubte sich einen Augenblick stillen Gleichmuts. Eine winzige Zeit des Stillstands, eine kurze Atempause.
    »Er hat es geschafft, Peter.« Sie setzte sich auf den Bettrand und schüttelte den Kopf. »Nein, wir haben es geschafft.« Liebevoll blickte sie dem alten Mann in sein faltiges Gesicht. »Ohne dich wäre das ganz bestimmt nicht gelungen.«
    Jemand klopfte energisch an die Tür. Anna seufzte, der Augenblick der Stille war vorüber. Es klopfte noch einmal, nun lauter und ungeduldiger. Anna hatte bereits den Mund geöffnet, um den Besucher freundlich hereinzubitten, als die Tür weit aufflog. Anna grinste, das konnte nur Bridget sein. Der Versuch, ihre rote Lockenpracht unter dem braunen Kopftuch zu bändigen, war kläglich gescheitert. Bridget blies sich beim Eintreten einige Strähnen aus dem Gesicht, warf einen kurzen Blick auf Alexander und drückte schließlich Anna an ihren mächtigen Busen.
    »Na also. Hab ich’s doch gewusst, Anna. Es geht ihm besser, nicht wahr?«
    Anna nickte und schmunzelte. Wie ein überdimensionaler Paradiesvogel … Die rote Haarpracht, kaum gezähmt durch das Kopftuch, ergoss sich über ein orangefarbenes kurzärmliges Oberteil. Der dunkelrote lange Baumwollrock war mit gelber Spitze umsäumt und wurde zum Teil von einer limonengrünen, natürlich nicht ganz sauberen Schürze bedeckt.
    »Guten Morgen, Bridget«, begrüßte Anna die Hausherrin. »Du hast natürlich recht gehabt, es geht Alexander besser.«
    Wie sehr sein Leben auf Messers Schneide gestanden hatte, behielt sie vorsichtshalber für sich. Bridget schien ohnehin nur mit halbem Ohr zuzuhören, denn nachdem sie sich davon überzeugt hatte, dass Alexander im Augenblick ohne ihre Hilfe zurechtkommen würde, ließ sie einen besorgten Blick über Annas Gesicht schweifen.
    »Du allerdings, mein Kind, siehst grässlich aus. Hast du überhaupt geschlafen?« Sie schielte zu der Matratze auf dem Boden. »Wieso hat mir niemand Bescheid gesagt? Du musst nun wirklich nicht auf dem Boden schlafen. Platz genug haben wir schließlich. Und du auch.«
    Peter zuckte zusammen, als sie sich zu ihm umdrehte.
    »Du siehst auch

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