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Aus der Asche - Silvanubis #2 (German Edition)

Aus der Asche - Silvanubis #2 (German Edition)

Titel: Aus der Asche - Silvanubis #2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Greco
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seufzte und sah Richard an.
    »Also, Richard. Ich höre.«
    Der drahtige Mann erhob sich und öffnete die Fenster. Anna sah hinaus, die Sonne stand hoch am Himmel und warme, süßliche Luft strömte in das Zimmer. Es war Mitte Juni, und obwohl sie die Nacht als kühl empfunden hatte, spürte sie, wie ein warmer Luftzug ihre Haut streichelte. Sehnsüchtig trat sie neben Richard an das offene Fenster. Von hier aus hatte man einen weiten Blick auf hügliges, sich endlos erstreckendes Terrain. Wie wunderschön es hier war. Einige weiße Wolken betupften das strahlende Blau über ihnen. Sie holte tief Luft, es roch nach Sommer. Wenn sie genau hinsah, konnte sie in einiger Entfernung kleine dunkle Flecken erkennen. Gebäude, Häuser. Kaum zu glauben, dass das Sonneneck kaum mehr als einen Tagesmarsch entfernt lag. So nah und doch so fern. Anna runzelte die Stirn, außer diesem Haus und dessen Bewohnern hatte sie von Silvanubis bisher nicht viel zu sehen bekommen.
    »Ich weiß, Anna, du würdest gern mehr sehen von …«, Richard war Annas Blick gefolgt, »… von all dem hier. Die Zeit wird kommen, glaube mir. Die Zeit, in der du nicht nur Silvanubis, sondern auch seine Bewohner besser kennenlernen wirst. Doch du musst verstehen, im Augenblick ist das unmöglich. Kyra hat bereits zweimal versucht, uns hier anzugreifen. Sie kann sich an fünf Fingern abzählen, dass sich Alexander hier aufhält und ich bin mir sicher, dass es nicht lange dauern wird, bis sie weiß, dass du zurückgekehrt bist. Die Zwerge werden sich wieder auf ihre Seite schlagen, jetzt, wo sie besitzen, was wir eine Weile für sie aufgehoben haben. Noah hat dir davon berichtet?«
    Anna nickte und löste ihren Blick widerwillig vom saftigen Grün der Wiesen und dem strahlenden Blau des Himmels.
    »Ich habe Wachen rund ums Haus verteilt. Und Noah hat ein paar seiner persönlichen Freunde dazu geschickt.«
    Anna schmunzelte. »Ich habe sie gesehen gestern Nacht.«
    Doch Richard fuhr mit ernstem Gesicht fort. »Ich weiß nicht, ob wir sie bis zum Ablauf der neunzig Tage abwehren können. Sie verspricht den Menschen das Blaue vom Himmel und ihre Anhänger werden täglich mehr. Noch liegt der Vorteil klar auf unserer Seite, auch wir können mit der Unterstützung vieler Freunde rechnen. Doch leider scheint die Magierin uns immer einen winzigen Schritt voraus zu sein. Es will uns einfach nicht gelingen, sie zu finden, geschweige denn, sie zu überwältigen. Manchmal sind wir ganz nah dran, aber dann ist sie plötzlich verschwunden. Es ist zu riskant, darauf zu warten, dass sie den ersten Schritt tut. Wir müssen ihr zuvorkommen. Selbst wenn es ihr nicht gelingen sollte, euch vor Ablauf der Frist in ihre Gewalt zu bringen, so wird sie es wieder versuchen. Die Grenzen zwischen hier und dort sind offen. Ihr seid nicht die Ersten gewesen und werdet sicherlich nicht die Letzten sein, die die Passagen nutzen.«
    Anna öffnete den Mund, da war noch etwas, was sie beschäftigte. Fragend sah sie in Edmunds Richtung. »Hast du deshalb den Zwergen verraten, dass Peter ein alter Freund eurer Familie ist?«
    Edmunds Blick streifte Peter, als er nickte. »Genau das war der Grund, Anna. Natürlich werden die Zwerge der Magierin bei der erstbesten Gelegenheit von Peter berichten. Doch wenn sie annimmt, dass er bereits hier war, ist er für sie uninteressant.«
    Anna schnitt eine Grimasse.
    »Du solltest dich ein wenig ausruhen, Anna.« Richard fuhr sich durch seine weißblonden Haare. »Je eher du bei Kräften bist, umso besser. Das gilt auch für Alexander.«
    »Mir geht es schon wieder prima«, sagte Anna abwinkend.
    Richard lächelte. »Prima halte ich für übertrieben, aber sicherlich besser als das erste Mal, wo du hier gelandet bist. Wie dem auch sei, ihr beide müsst so bald wie möglich beginnen, euch auf den Notfall vorzubereiten und in kurzer Zeit so viel wie möglich zu lernen. Und ein paar Reitstunden können sicher auch nicht schaden.«
    Anna hob die Schultern, also gut …
    Richard sah sie aufmerksam an. »Geh jetzt, Anna. Schlaf dich aus. Je schneller es dir wirklich wieder prima geht, umso besser.«
    Anna hatte verstanden. Zögernd erhob sie sich. In der Tür wartete, wie konnte es auch anders sein, Bridget bereits auf sie.
    »Komm, mein Kind. Ich bringe dich hinauf. Du kannst in dem Zimmer neben Alexander schlafen. Er kommt ein paar Stunden auch ohne dich zurecht. Keine Sorge, wir geben schon auf ihn acht.«

Kapitel 14
    Es sei denn, du bittest mich

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