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Aus der Dunkelkammer des Bösen - Benecke, M: Aus der Dunkelkammer des Bösen

Aus der Dunkelkammer des Bösen - Benecke, M: Aus der Dunkelkammer des Bösen

Titel: Aus der Dunkelkammer des Bösen - Benecke, M: Aus der Dunkelkammer des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lydia Mark;Benecke Benecke
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dann ins Bad, will ihren Vater holen und – ich weiß nicht warum, ich kann es bis heute nicht sagen – ich nehme den Hörer in die Hand und hab nur gefragt: »Was ist los?« Da war der ehemalige Schwiegersohn des Kollegen dran und er sagte nur: »Sie haben Melanie gefunden. Sie ist tot.« Es gab nur ein Rumms-Krach, und dann lag ich da mitten im Wohnzimmer.
    Da kamen alle angehetzt. Ich habe von dort aus Thomas angerufen und ihm gesagt: »Thomas, sie haben Melanie gefunden, sie ist tot«, und habe aufgelegt. Das ist das, wo er heute widerspricht. Er behauptet, ich hätte ihm gesagt, wo sie liegt. Das habe ich ihm tausendprozentig nicht gesagt. Dann sind wir ins Auto und nach Hause gefahren.
    Wo Melanie gefunden worden war, wusste ich. Das hatte er am Telefon erwähnt. Wir fahren also los, fahren dort oben hin. In dem Moment, wo ich aus dem Auto aussteige, hält Thomas mit seinem Auto neben uns. Das ist mir erst hinterher so aufgefallen. Dann sind wir dort rein, und die Bude war voller Polizei und ich wollte gleich die Treppe hoch. Da haben sie mich dann festgehalten und dann kam unser Sohn Stefan noch mit dem Moped. Ja, und dann ging es zu Hause los.
    Das fiel mir ein paar Tage später ein: Warum stand Thomas auf einmal neben dir? Du hast es ihm doch nicht gesagt, wo es war. Das hab ich zigmal in Protokollen ausgesagt.
    Die Polizisten standen unten an der Treppe und zwei oder drei – das weiß ich gar nicht mehr so genau – liefen und wuselten da oben herum wie die Kaputten. Ich dachte ja immer, das wird komplett zugemacht, das Teil, aber das war so … zwanzig Mann, einer wichtiger als der andere, da hätte nur noch die Würstchenbude gefehlt. Da hat es mir die Schuhe ausgezogen.
    Vater: Wenn die Kinder die Holztreppe rauf- und runtergegangen sind, dann haben wir eigentlich immer Geräusche gehört. Sie wohnten ja oben, wir unten. Auch die Badezimmerrohre gingen durch das Wohnzimmer durch, von oben durch ’nen Schacht bis in den Keller zum Abfluss. Klar, wenn du da Fernsehen guckst und da lässt oben jemand das Wasser laufen oder zieht die Spülung, das hätte man dann ja immer gehört. Ich habe aber nichts gehört.
    Als ich noch einmal den Anruf erhielt, dass Melanie nicht in der Firma ist, sagte ich mir: »Das kann nicht sein. Also entweder ist sie noch mit dem anderen Bus gekommen, also, die muss ja jetzt langsam mal wieder auftauchen.« Also gucke ich nochmal oben, ob sie da ist.
    Ich bin also nochmal schnell nach Hause, das war ja nur ein Katzensprung, zwei Minuten von der Firma bis oben, wo wir gewohnt haben. Als ich hochkam, war nichts verändert, da waren nur die Katzen, die waren auf dem Speicher draußen. Und da haben die ja nix zu suchen. Das war mir unerklärlich – wie kommen die Katzen auf den Speicher? Damals hat Melanie ihren großen Kater gehabt und die Kinder hatten zu der Zeit noch eine kleine Katze mit angeschleppt. Die beiden Katzen hingen oben an der Dachluke. Bloß kamen sie da ja nicht hin. Da jaulten die Katzen rum und das war unnatürlich.
    Der Leichenfund
Da haben also die Katzen gehangen, und da bin ich dann nochmal rein und bin da hoch. Ich musste durch den Partyraum, den wir da einrichten wollten, durch das Loch in der Wand durch, um eben die Katzen ranzuholen. Und wie ich da durch bin, da hab ich sie dann gesehen. Da lag sie dann da.
    Blut habe ich überhaupt nicht realisiert oder überhaupt geguckt oder irgendwas. Ich bin da einfach nur hoch und Tür auf und bin da durch und bin dort hin, um die Katzen da wegzuholen. Klar, wenn ich weiß, dass da einer liegt, da gucke ich nach allem Möglichen, aber für mich war das ja vollkommen uninteressant. Da lag ja noch ein Teppich da oben. Ob der verschoben war oder nicht, da achtet kein Mensch drauf.
    Es war schon hell da. Die Klappe, die ist ja immer offen gewesen, weil wir da oben zeitweise die Wäsche aufgehängt haben. Da haben wir zwei Wäscheleinen gehabt, da brauchten wir dann nicht auf den Hof gehen. Für die Jungs oder für Melanie war es ja kein Problem, die passten gut durch diese einen Meter mal einen Meter große Luke durch, dann haben die schnell da die Wäsche aufgehängt. Das war ja noch nicht alles fertig isoliert, deswegen war das noch nicht zugebaut. Solange das nicht zugebaut war, warum sollte man da nicht die Wäsche aufhängen. Es wurde ja für nichts anderes genutzt da oben.
    Im Partyraum lagen auch noch Sachen vom Vorgänger drin, die wir noch nicht ganz entsorgt hatten. Da sollte mal ein

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