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Aus der Dunkelkammer des Bösen - Benecke, M: Aus der Dunkelkammer des Bösen

Aus der Dunkelkammer des Bösen - Benecke, M: Aus der Dunkelkammer des Bösen

Titel: Aus der Dunkelkammer des Bösen - Benecke, M: Aus der Dunkelkammer des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lydia Mark;Benecke Benecke
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Containerkommen, da wollte ich erst alles sammeln, sonst wäre der Container in einer Nacht schon voll gewesen. Also hab ich beschlossen, dass wir alles durch die Luke schmeißen, wenn wir alles zusammen haben.
    Von den Jugendlichen wussten etliche von diesem Raum, weil unser Sohn immer relativ kontaktfreudig war. Also bei uns liefen grundsätzlich nicht nur unsere drei Kinder, sondern oft sieben oder acht herum. Das war mir immer lieber. Wir haben oft gehört: »Ihr müsst ja einen Knall haben, die ganze Horde da …« Da sagte ich: »Mir ist es lieber, die sind hier, und ich weiß, was da abgeht, als dass ich da irgendwann mal zur Polizei gerufen werde.«
    Ich bin dann jedenfalls gleich wieder runter in die Firma, weil da das Telefon war. Und dann hat ein Mitarbeiter gleich bei der Polizei angerufen, ich konnte ja nicht mehr. Der hat gleich angerufen und alles durchgegeben, was ich gesagt habe: Dass ich meine Tochter auf dem Dachboden gefunden habe, und dass sie wahrscheinlich tot ist. Mehr wusste keiner. Ich habe sie angefasst und sie war eiskalt  …  da war nix mehr  …  sie hatte einen Strick um den Hals.
    Ich habe sie nur angefasst und geguckt: Kein Atem und nix mehr, eiskalt und vollkommen blau angelaufen und gefroren. Da bin ich dann gleich wieder runter, bin in die Firma, hab telefonieren lassen und hab mich gleich wieder ins Auto gesetzt und bin wieder hochgefahren, weil die sagten, sie kommen sofort, und da bin ich gleich wieder hoch und hab da einfach nur vor der Tür gesessen und hab dann gewartet, bis die kamen, nach etwa zehn Minuten.
    Dann ist erst der eine und dann der andere hoch, dann haben sie telefoniert, dann kam das nächste Auto, dann sind die hoch und runter, alles Schutzpolizei. Ich weiß gar nicht, wann die Kripo gekommen ist.
    Mutter: Die Kripo ist laut Aktenlage gegen halb zehn eingetroffen. Die Staatsanwaltschaft musste erst mittagessen. Die sind gegen ein Uhr eingetroffen. Ist ’ne Tatsache. Die Staatsanwältin hat versucht, den zuständigen Staatsanwalt zu erreichen. Aber er war gerade in der Mittagspause zum Mittagessen.
    Vater: Wir haben dann vor der Tür gewartet, bis die Kripo kam, und dann sind wir in den Bus eingestiegen nach Osterweg. Das war ein Polizeibus. Wir mussten alles stehen und liegen lassen, durften keine eigenen Autos mitnehmen und gar nichts.
    Dann haben die unsere Fingerabdrücke genommen. Und dann saßen wir in so einem Raum an so einem ellenlangen Tisch an der Wand. Sie haben unseren Hausarzt gerufen, wegen Beruhigung und so was. Dann wurden die ersten Vernehmungen gemacht, also Fragen gestellt und so. Um eins rum haben sie uns zurückgefahren, wir durften aber noch nicht mal mehr in die Straße zu unserem Haus rein. Unsere Autos wurden nach vorne gebracht und dann konnten wir sehen, wie wir klarkommen. Keiner hat gefragt, wohin oder wo bleibt ihr. Nix. Wir sind erst einmal wieder runter in die Firma, wo wir den ganzen Nachmittag waren, und sind dann zu einem Kollegen gefahren.
    Ein komischer Zwischenfall
Die Kleidung, die wir anhatten, haben sie nicht mitgenommen, und wir konnten auch frei reden.
    Thomas kam dann auch dahin. Dort ist er das erste Mal vernommen worden. Das ging wohl bis nach zehn Uhr. Da passierte dann ein komischer Zwischenfall. Das weiß ich noch, ich lag oben im Wohnzimmer auf der Couch, und da kam er hoch und fragte: »Kann ich mal telefonieren?« Da hab ich gesagt: »Klar, kannst du machen.« Ich lag da also so auf der Couch und da war so ein Tischchen, da hat er telefoniert. Da hat er dann – das geht mir heute nicht mehr aus dem Kopf – nur gesagt: »Pass auf, es ist alles okay.« Er war bis dahin total betrübt. Ich sage bis heute immer, er ist so wie Jekyll und Hyde, also das konnte der wahnsinnig gut. Innerhalb von Bruchteilen von Sekunden konnte der sein Wesen ändern. Und dann klang er richtig fröhlich und sagte: »Es hat alles wunderbar geklappt, es hat alles funktioniert«, und hat aufgelegt.
    Wie wir hinterher herausgekriegt haben, hat er da mit seinem Schwager telefoniert. Er war total fröhlich, als ob nichts passiert wäre. Ich dachte sofort: Das kann doch nicht sein. Dazu hätte ichauch gern mal deine Frau gefragt, ob das tätertypisch ist. (Zeigt auf ein Foto.) Da ist er, auf der Beerdigung steht er zwischen uns. Warum macht man so was?
    Ich habe da neulich so einen Bericht gelesen, es gibt ja Täter, die sich das dermaßen einreden können, dass sie dann wirklich glauben, dass sie es nicht waren. Oder er ist halt

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