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Aus der Dunkelkammer des Bösen - Benecke, M: Aus der Dunkelkammer des Bösen

Aus der Dunkelkammer des Bösen - Benecke, M: Aus der Dunkelkammer des Bösen

Titel: Aus der Dunkelkammer des Bösen - Benecke, M: Aus der Dunkelkammer des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lydia Mark;Benecke Benecke
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Letzte, der sie gesehen hat: Am Abend vorher haben sie ja zusammen ferngesehen, das haben sie da oben ja oft zusammen gemacht. Da hat die Polizei gemeint, da wäre etwas im Streit eskaliert. Die Polizei meinte auch, ein Schamhaar vom Stefan in Melanies Bett gefunden zu haben. Wo ich dann erklärt habe, dass es ’ne ganz einfache Erklärung dafür gibt: Wenn Melanie manchmal am Wochenende nicht da war, dann hat Stefan mit seiner Freundin bei Melanie im Bett geschlafen, weil sie dort fernsehen konnten.
    Ein Fall zerfällt samt der Beteiligten
Vater: Es hätte gute Spuren gegeben. Als ich in den Speicher ging, standen da oben an der Luke zum Beispiel zwei blaue Müllsäcke. Die musste ich wegräumen, um auf den Boden zu kommen. Die Luke haben nur meine Kinder und ich betreten, wenn ich da rumgebaut habe. Da standen also die Säcke und ich habe sie da so wieder hingestellt, wie sie da standen. Die Nächsten dort waren die Polizisten. Warum sind denn von der Partyraumtür und diesen Säcken keine Spuren genommen worden? Die Polizisten haben die Säcke einfach rausgetragen, weil sie dort den Platz brauchten. Ich hab das ja damals ausgesagt, dass die Säcke richtig vor das Loch vorgebaut waren, wo Melanie war. Also muss der Täter die angefasst haben. Die Tür muss er auch angefasst haben. Die Tür war ja geschlossen, ich habe sie ja aufgemacht. Der Täter muss die Haken von der Tür in die Hand genommen haben und die Tür so da hingestellt haben, dass sie zu aussieht. Nichts davon wurde untersucht: Die haben die Tür nur aufgeklappt und an die Seite gestellt. Die Müllsäcke haben sie neben die Stufen auf das Schuhregal der Kinder gestellt.
    Mutter: Dann war da noch die Sache mit dem rosa Elefanten. Den hat Melanie bekommen, als sie ein Jahr alt war. Den hab ich heute noch. Ich bin ja damals noch kurz in ihr Zimmer und hab gesagt, was wir mitnehmen, und bin dann wieder raus. Das war so ein dreiviertel Jahr nach der Tat. Da war dieser rosa Elefant dabei. An diesem rosa Elefanten waren so dunkle Flecken. Dann hab ich die Polizei in Halberstadt angerufen und gesagt, dass da so dunkelbraune Flecken dran sind. Da haben die gesagt: »Ach das macht nichts, das brauchen wir nicht, das können Sie waschen.« Ich war so blöd, das dann auch zu tun. Die wollten eindeutig nichts machen. Das wäre mit mehr Arbeit und mehr Kosten verbunden gewesen.
    Vater: Unser gepachtetes Haus betreten wir nicht mehr, die Firma auch nicht mehr. Wir sind seitdem so fertig, wir haben nie wieder dort gearbeitet. Wir könnten jetzt dorthin fahren, zur alten Firma, da hängt das große Schild, die Farbe ist schon abgeblättert,aber ein paar Namen kann man noch lesen. Die Tore und die gesamte Firma steht heute noch so, wie wir sie verlassen haben. Zwei oder drei Maschinen sind natürlich weg. Die Drehbank und der Kompressor und so. Aber der Kran und die ganzen Rolltore und Regale mit den Schrauben und was nicht alles, die Schläuche, das hängt alles noch. Das Dach ist nur eingekracht, nach zehn Jahren. Aber das Büro ist noch eingeräumt, Papiere liegen da noch rum. Wir haben die Firma zwei Jahre nach der Tat aufgelöst. Sind zur Bank hin und haben alles abgeglichen. Haben neu gekaufte Maschinen zurückgebracht und alles ganz ehrlich abgewickelt.
    Ich konnte danach nicht mehr arbeiten und mein Kompagnon war nicht in der Lage, sich draußen um die Baustellen zu kümmern. Der war ja schon immer nur für Büroarbeit da, Kunden betreuen und Papierkram machen. Deshalb konnte keiner mehr die Aufträge machen. Von der Gemeinde wollte uns keiner mehr beauftragen. Die Gemeinde hatte damals noch einen Haufen Schulden bei uns. Damit sind wir alle im Grunde genommen gegen die Wand gefahren. Die ganzen Außenstände haben wir nie mehr gekriegt, weil die Firma aufgelöst wurde. Wir haben die ganzen Prozesse gewonnen. Da aber gleichzeitig unsere Firma liquidiert worden ist, brauchen die nicht zahlen. So haben wir über hunderttausend Mark in den Wind geschossen. Das ging bis 1999.
    Ich war sehr krank und damals nicht richtig versichert. Durch die Selbstständigkeit hatte ich keine richtige Krankenversicherung. 1999 wurde ich dann so krank, ich konnte die OPs und alles gar nicht bezahlen. Was machst du da? Dann bin ich zum Kumpel hin, zu ’nem alten Geschäftsmann, der hatte ’ne Spedition. Der hat gesagt, das sei kein Problem, ich könnte bei ihm arbeiten. Dann war ich wieder gesetzlich krankenversichert. Ich konnte dann zum Arzt gehen und habe mich krankschreiben

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