Aus Der Laengeren Sammlung Dighanikayo Des Pali-Kanons
dabei nicht beharrt findet er Einkehr eben in sich: und weil er der Gefühle Aufgang und Untergang, Labsal und Elend und Überwindung wirklich verstanden hat, ist ohne Anhangen abgelöst, ihr Mönche, der Vollendete. – Das sind, ihr Mönche, die Dinge, die tief sind, schwer zu entdecken, schwer zu gewahren, stille, erlesene, unbekrittelbare, feine, Weisen erfindliche, die der Vollendete selbst verstanden, sich offenbar gemacht hat und dann kennen lehrt, um welche man über den Vollendeten nach Gebühr ein günstiges Urteil richtig fällen mag. –
Es gibt, ihr Mönche, einige Priester und Asketen, die bezeichnen das Denken als den Ursprung der Dinge, legen Seele und Welt als dem Denken entsprossen aus, nach zwei Urständen. Diese ehrsamen Priester und Asketen nun, worauf gründen sich die, worauf stützen sich die und bezeichnen das Denken als den Ursprung der Dinge, legen Seele und Welt als dem Denken entsprossen aus, nach zwei Urständen?
Es gibt, ihr Mönche, Götter, die heißen ›Unbewußt im Wesen.‹ Sobald aber jene Götter bewußt werden, schwinden sie aus ihrem Reiche hinweg. Es mag nun wohl, ihr Mönche, geschehn, daß eines der Wesen, aus jenem Reiche hinweggeschwunden, hienieden Dasein erlangt. Hienieden zu Dasein gelangt wird ihm das Haus zuwider, als Pilger zieht er von dannen. Ohne Haus und Heim hat er als Pilger in heißer Buße, in stetem Kampfe, in ernster Übung, in unermüdlichem Eifer, in tiefer Bedachtsamkeit eine geistige Einigung errungen, wo er innig im Herzen an das Bewußtwerden sich erinnert, darüber hinaus aber nicht sich erinnert. Der sagt sich nun: ›Aus dem Denken entsprossen ist Seele und Welt. Und woher weiß ich das? Ich bin ja ehedem nicht gewesen; da bin ich denn jetzt geworden, zu Dasein umgewandelt.‹ Das ist, ihr Mönche, der erste Standort, auf den sich da manche Asketen und Priester gründen und stützen und das Denken als den Ursprung der Dinge bezeichnen, Seele und Welt als dem Denken entsprossen auslegen.
Zum zweiten nun: worauf gründen sich und worauf stützen sich ehrsame Priester und Asketen und bezeichnen das Denken als den Ursprung der Dinge, legen Seele und Welt als dem Denken entsprossen aus? Da ist, ihr Mönche, irgend ein Asket oder Priester ein Grübler, ein Forscher; der trägt eine grüblerisch vernagelte Lehre vor, wie er selbst sie ersonnen und ausgedacht hat: ›Aus dem Denken entsprossen ist Seele und Welt.‹ Das ist, ihr Mönche, der zweite Standort, auf den sich da manche Asketen und Priester gründen und stützen und das Denken als den Ursprung der Dinge bezeichnen, Seele und Welt als dem Denken entsprossen auslegen.
Danach, ihr Mönche, bezeichnen jene Asketen und Priester das Denken als den Ursprung der Dinge, legen Seele und Welt als dem Denken entsprossen aus, nach den zwei Urständen. Denn wer da irgend, ihr Mönche, als ein Asket oder Priester das Denken als den Ursprung der Dinge bezeichnet, Seele und Welt als dem Denken entsprossen auslegt, ein jeder solche tut es nach eben diesen zwei Urständen, nach dem einen oder dem anderen: es gibt keine außerdem. – Danach, ihr Mönche, bringen jene Asketen und Priester, die der Vergangenheit anhängen, der Vergangenheit nachsinnen, über die Vergangenheit mancherlei Glaubenslehren aus, nach achtzehn Urständen. Denn wer da irgend, ihr Mönche, als ein Asket oder Priester der Vergangenheit anhängt, der Vergangenheit nachsinnt, über die Vergangenheit mancherlei Glaubenslehren ausbringt, ein jeder solche tut es nach eben diesen achtzehn Urständen, nach dem einen oder dem anderen: es gibt keine außerdem.
Da erkennt denn, ihr Mönche, der Vollendete: ›Solche Ansichten, also angenommen, also beharrlich erworben, lassen dahin gelangen, lassen eine solche Zukunft erwarten.‹ Das erkennt der Vollendete, und erkennt was darüber hinausreicht. Bei dieser Erkenntnis beharrt er aber nicht, und weil er dabei nicht beharrt findet er Einkehr eben in sich: und weil er der Gefühle Aufgang und Untergang, Labsal und Elend und Überwindung wirklich verstanden hat, ist ohne Anhangen abgelöst, ihr Mönche, der Vollendete. – Das sind, ihr Mönche, die Dinge, die tief sind, schwer zu entdecken, schwer zu gewahren, stille, erlesene, unbekrittelbare, feine, Weisen erfindliche, die der Vollendete selbst verstanden, sich offenbar gemacht hat und dann kennen lehrt, um welche man über den Vollendeten nach Gebühr ein günstiges Urteil richtig fällen mag.
Es gibt, ihr Mönche, einige Priester und
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