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Aus Der Laengeren Sammlung Dighanikayo Des Pali-Kanons

Titel: Aus Der Laengeren Sammlung Dighanikayo Des Pali-Kanons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gotamo Buddhos
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Anando, keine solchen Gedanken, wie: ›Ich habe die Jüngerschaft zu lenken‹, oder: ›Auf mich angewiesen ist die Jüngerschaft‹; was sollte, Anando, der Vollendete in betreff der Jüngerschaft irgend noch anzuordnen haben? Ich bin doch, Anando, jetzt alt geworden, ein Greis, hochbetagt, bin meinen Weg gegangen, am Ziel angelangt, stehe im achtzigsten Jahre. Gleichwie etwa, Anando, ein abgeratterter Karren mit Ach und Krach weitergebracht wird, ebenso auch wird, Anando, mit Ach und Krach, so zu sagen, der Leib des Vollendeten weitergebracht. – Zu einer Zeit, Anando, wo der Vollendete keinerlei Vorstellungen Raum gegeben und einzelne Empfindungen aufgelöst hat, und also im Bereich einer geistigen Vertiefung ohne Vorstellen verweilt: Wohlsein, Anando, mag zu einer solchen Zeit der Leib des Vollendeten erwirken.
    Darum aber, Anando, wahrt euch selber als Leuchte, selber als Zuflucht, ohne andere Zuflucht, die Lehre als Leuchte, die Lehre als Zuflucht, ohne andere Zuflucht. Wie aber, Anando, wahrt der Mönch sich selber als Leuchte, selber als Zuflucht, ohne andere Zuflucht, die Lehre als Leuchte, die Lehre als Zuflucht, ohne andere Zuflucht? Da wacht, Anando, der Mönch beim Körper über den Körper, unermüdlich, klaren Sinnes, einsichtig, nach Verwindung weltlichen Begehrens und Bekümmerns; wacht bei den Gefühlen über die Gefühle, unermüdlich, klaren Sinnes, einsichtig, nach Verwindung weltlichen Begehrens und Bekümmerns; wacht beim Gemüte über das Gemüt, unermüdlich, klaren Sinnes, einsichtig, nach Verwindung weltlichen Begehrens und Bekümmerns; wacht bei den Erscheinungen über die Erscheinungen, unermüdlich, klaren Sinnes, einsichtig, nach Verwindung weltlichen Begehrens und Bekümmerns. Also, Anando, wahrt der Mönch sich selber als Leuchte, selber als Zuflucht, ohne andere Zuflucht, die Lehre als Leuchte, die Lehre als Zuflucht, ohne andere Zuflucht.
    Die also da, Anando, jetzt eben oder nach meinem Verscheiden, sich selber als Leuchte, selber als Zuflucht, ohne andere Zuflucht, die Lehre als Leuchte, die Lehre als Zuflucht, ohne andere Zuflucht, zu wahren verstehn: in solchem Anbetracht nur werden diese, Anando, Mönche sein, die da eifrige Übung lieben.«
     
    Ende des zweiten Berichtes
     
Dritter Bericht
     
    Da hat denn der Erhabene eines Morgens sich gerüstet, Mantel und Schale genommen und den Weg nach Vesali beschritten, um Almosenspeise. In der Stadt von Haus zu Haus tretend kehrte der Erhabene mit den erhaltenen Brocken zurück, nahm das Mahl ein, und wandte sich nun an den ehrwürdigen Anando:
    »Versieh dich, Anando, mit der Sitzmatte: nach dem Pavaler Baumfrieden, da wollen wir uns hinbegeben, bis gegen Abend dort verweilen.«
    »Wohl, o Herr«, sagte da gehorsam der ehrwürdige Anando zum Erhabenen; und er versah sich mit der Sitzmatte und ging, dem Erhabenen rückwärts immer folgend, nach.
    So begab sich denn der Erhabene nach dem Pavaler Baumfrieden ihn und nahm, dort angelangt, auf dem vorbereiteten Sitze Platz. Der ehrwürdige Anando aber verbeugte sich ehrerbietig vor dem Erhabenen und setzte sich beiseite nieder. An den ehrwürdigen Anando, der da beiseite saß, wandte sich nun der Erhabene also:
    »Schön gelegen ist, Anando, Vesali, schön gelegen der Udener Park, schön gelegen der Garten der Gotamiden, schön gelegen der Siebenmangohain, schön gelegen der Hügel mit dem Vielblätterlaub, schön gelegen das Grabmal an der Sarandada, schön gelegen der Pavaler Baumfrieden. – Wer auch immer, Anando, die vier Machtgebiete geübt, gepflegt, ausgeführt, ausgebildet, angewendet, durchgeprüft, durchaus entrichtet hat, der könnte, Anando, wenn ihn danach verlangte, ein Weltalter durchbestehn, oder bis zu Ende des Weltalters. Der Vollendete hat, Anando, die vier Machtgebiete geübt, gepflegt, ausgeführt, ausgebildet, angewendet, durchgeprüft, durchaus entrichtet; bei Verlangen danach, Anando, könnte der Vollendete ein Weltalter durchbestehn, oder bis zu Ende des Weltalters.«
    Ob nun gleich also dem ehrwürdigen Anando vom Erhabenen ein wichtiger Wink, ein wichtiger Hinweis gegeben war, hat er es nicht zu merken vermocht, hat nicht den Erhabenen gebeten: ›Bestehn, o Herr, möge der Erhabene das Weltalter durch, bestehn möge der Willkommene das Weltalter durch, vielen zum Wohle, vielen zum Heile, aus Erbarmen zur Welt, zum Nutzen, Wohle und Heile für Götter und Menschen!‹, als wie da vom Bösen im Geiste umgarnt.
    Ein zweites Mal aber, und ein drittes Mal hat

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