Aus Der Laengeren Sammlung Dighanikayo Des Pali-Kanons
danach verlangt, eben selber sich aufklären kann: ›Versiegt hab' ich die Hölle, versiegt den Schoß der Tierheit, versiegt das Gespensterreich, versiegt den Abweg, die üble Fährte, das Verderben: Hörer der Botschaft bin ich geworden, dem Verderben entronnen, eile zielbewußt der vollen Erwachung entgegen.‹ Was ist das aber, Anando, für eine Darstellung als Spiegel der Lehre, mit dem versehn der heilige Jünger, wenn ihn danach verlangt, eben selber sich also aufklären kann? Da ist, Anando, der heilige Jünger beim Erwachten mit begründeter Zuversicht ausgerüstet, so zwar: ›Das ist der Erhabene, Heilige, vollkommen Erwachte, der Wissens-und Wandelsbewährte, der Willkommene, der Welt Kenner, der unvergleichliche Leiter der Männerherde, der Meister der Götter und Menschen, der Erwachte, der Erhabene‹; ist bei der Lehre mit begründeter Zuversicht ausgerüstet: ›Wohl kundgetan ist vom Erhabenen die Satzung, die ersichtliche, zeitlose, anregende, einladende, den Verständigen von selbst verständlich‹; ist bei der Jüngerschaft mit begründeter Zuversicht ausgerüstet: ›Wohl vertraut ist beim Erhabenen die Jüngerschar, ehrlich vertraut ist beim Erhabenen die Jüngerschar, recht vertraut ist beim Erhabenen die Jüngerschar, geziemend vertraut ist beim Erhabenen die Jüngerschar, und zwar vier Paare der Menschen, nach acht Arten von Menschen: das ist des Erhabenen Jüngerschar, die Opfer und Spende, Gabe und Gruß verdient, heiligste Stätte der Welt ist.‹ Er hat Eigenschaften erworben, wie sie Heiligen lieb sind, ungebrochen, unverletzt, ungemustert, ungesprenkelt, aus freiem Entschlusse, als von Verständigen gepriesen, nicht angetastet, zur Vertiefung tauglich. – Das ist da nun, Anando, der dargestellte Spiegel der Lehre, mit dem versehn der heilige Jünger, wenn ihn danach verlangt, eben selber sich aufklären kann: ›Versiegt hab' ich die Hölle, versiegt den Schoß der Tierheit, versiegt das Gespensterreich, versiegt den Abweg, die üble Fährte, das Verderben: Hörer der Botschaft bin ich geworden, dem Verderben entronnen, eile zielbewußt der vollen Erwachung entgegen.‹«
Da hat denn noch der Erhabene, bei Nadika verweilend, also auch weiterhin den Mönchen lehrreiche Rede gehalten:
»Das eben ist Tugend, das eben ist Vertiefung, das eben ist Weisheit; in Tugend ausgediehene Vertiefung verleiht hohen Lohn, hohe Förderung, in Vertiefung ausgediehene Weisheit verleiht hohen Lohn, hohe Förderung, in Weisheit ausgediehenes Herz wird eben von allem Wahne frei, und zwar vom Wunscheswahn, vom Daseinswahn, vom Nichtwissenswahn.«
Nachdem nun der Erhabene bei Nadika nach Belieben geweilt hatte, wandte sich der Erhabene an den ehrwürdigen Anando:
»Laß' uns, Anando, nach Vesali aufbrechen, dahin wollen wir gehn.«
»Wohl, o Herr«, sagte da aufmerksam der ehrwürdige Anando zum Erhabenen. Da ist nun der Erhabene, von einer zahlreichen Jüngerschaft begleitet, nach Vesali hingezogen. Bei Vesali hat dann der Erhabene Rast gehalten, im Haine der Ambapali. Dort nun wandte sich der Erhabene an die Mönche:
»Klar, ihr Mönche, soll der Mönch verweilen, wohlbewußt: das haltet als unser Gebot. Wie aber, ihr Mönche, bleibt der Mönch klar? Da wacht, ihr Mönche, der Mönch beim Körper über den Körper, unermüdlich, klaren Sinnes, einsichtig, nach Verwindung weltlichen Begehrens und Bekümmerns; wacht bei den Gefühlen über die Gefühle, unermüdlich, klaren Sinnes, einsichtig, nach Verwindung weltlichen Begehrens und Bekümmerns; wacht beim Gemüte über das Gemüt, unermüdlich, klaren Sinnes, einsichtig, nach Verwindung weltlichen Begehrens und Bekümmerns; wacht bei den Erscheinungen über die Erscheinungen, unermüdlich, klaren Sinnes, einsichtig, nach Verwindung weltlichen Begehrens und Bekümmerns. Also, ihr Mönche, bleibt der Mönch klar. Wie aber, ihr Mönche, bleibt der Mönch wohlbewußt? Da bleibt, ihr Mönche, der Mönch beim Kommen und Gehn wohlbewußt, beim Hinblicken und Wegblicken wohlbewußt, beim Neigen und Erheben wohlbewußt, beim Tragen des Gewandes und der Almosenschale des Ordens wohlbewußt, beim Essen und Trinken, Kauen und Schmecken wohlbewußt, beim Entleeren von Kot und Harn wohlbewußt, beim Gehn und Stehn und Sitzen, beim Einschlafen und Erwachen, beim Sprechen und Schweigen wohlbewußt. Also, ihr Mönche, bleibt der Mönch wohlbewußt. Klar, ihr Mönche, soll der Mönch verweilen, wohlbewußt: das haltet als unser Gebot.«
Es vernahm aber Ambapali
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