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Aus Der Laengeren Sammlung Dighanikayo Des Pali-Kanons

Titel: Aus Der Laengeren Sammlung Dighanikayo Des Pali-Kanons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gotamo Buddhos
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begann denn der Erhabene sich beizeiten zu rüsten, nahm Mantel und Almosenschale und begab sich, von der Jüngerschaft begleitet, nach dem Empfangsorte bei Ambapali der Tänzerin hin. Dort angelangt nahm der Erhabene auf dem angebotenen Sitze Platz. Ambapali aber die Tänzerin bediente und versorgte eigenhändig den Erwachten voran und die Jüngerschaft mit ausgewählter fester und flüssiger Speise.
    Nachdem nun der Erhabene gespeist und das Mahl beendet hatte, nahm Ambapali die Tänzerin einen von den niederen Stühlen zur Hand und setzte sich zur Seite hin. Zur Seite sitzend sprach dann Ambapali die Tänzerin zum Erhabenen also:
    »Diesen Garten, o Herr, gebe ich dem Erwachten voran und der Jüngerschaft.«
    Es nahm der Erhabene den Garten an.
    Dann hat noch der Erhabene Ambapali die Tänzerin in lehrreichem Gespräche ermuntert, ermutigt, erregt und erheitert, ist sodann aufgestanden und von dannen geschritten.
     
    Auch bei Vesali hat der Erhabene, im Hain der Ambapali verweilend, also noch weiterhin den Mönchen lehrreiche Rede gehalten:
    »Das ist Tugend, das ist Vertiefung, das ist Weisheit; in Tugend ausgediehene Vertiefung verleiht hohen Lohn, hohe Förderung, in Vertiefung ausgediehene Weisheit verleiht hohen Lohn, hohe Förderung, in Weisheit ausgediehenes Herz wird eben von allem Wahne frei, und zwar vom Wunscheswahn, vom Daseinswahn, vom Nichtwissenswahn.«
    Nachdem nun der Erhabene im Hain der Ambapali nach Belieben geweilt hatte, wandte sich der Erhabene an den ehrwürdigen Anando:
    »Laß' uns, Anando, nach dem Bilva-Weiler aufbrechen, dahin wollen wir gehn.«
    »Wohl, o Herr«, sagte da aufmerksam der ehrwürdige Anando zum Erhabenen. Da ist nun der Erhabene, von einer zahlreichen Jüngerschaft begleitet, nach dem Bilva-Weiler hingezogen. Bei dem Bilva-Weiler hat dann der Erhabene Rast gehalten. Dort nun wandte sich der Erhabene an die Mönche:
    »Geht hin, ihr Mönche, in die Gegend um Vesali, und sucht womöglich freundliche, womöglich gern gesehene, womöglich gefällige Orte für die Regenzeit auf; ich aber mag eben hier am Bilva-Weiler die Regenzeit verbringen.«
    »Wohl, o Herr«, sagten da gehorsam jene Mönche zum Erhabenen. Und in der Gegend um Vesali suchten sie womöglich freundliche, womöglich gern gesehene, womöglich gefällige Orte für die Regenzeit auf. Der Erhabene aber mochte eben dort am Bilva-Weiler die Regenzeit verbringen.
    Da hat nun den Erhabenen während der Regenzeit eine heftige Krankheit befallen, starke Schmerzen stellten sich ein, lebensgefährliche. Die hat denn der Erhabene klar und wohlbewußt erduldet, ohne sich verstören zu lassen.
    Da sagte sich nun der Erhabene: ›Das kommt mir nicht zu, daß ich, ohne die Nahestehenden verständigt, ohne die Jüngerschaft bedeutet zu haben, zur Erlöschung einginge; wie, wenn ich nun diese Krankheit durch Kraft von mir abwendete und auf den Lebensgedanken gestützt verbliebe?‹ Alsbald hat nun der Erhabene diese Krankheit durch Kraft von sich abgewendet und ist auf den Lebensgedanken gestützt verblieben. Da hat denn beim Erhabenen diese Krankheit sich beschwichtigt.
    Als nun die Beschwer gewichen war, bald nach dem Aufhören der Beschwerden, kam der Erhabene aus der Klause hervor und nahm an der Schattenseite der Wand auf dem bereitstehenden Sitze Platz.
    Da ist denn der ehrwürdige Anando zum Erhabenen herangekommen, hat den Erhabenen ehrerbietig begrüßt und beiseite sich niedergesetzt. Beiseite sitzend sprach nun der ehrwürdige Anando zum Erhabenen also:
    »Zum Glücke, o Herr, geht es dem Erhabenen wohl, ein Glück ist's, o Herr, daß es dem Erhabenen leidlich geht! – Freilich war mir, o Herr, der Körper wie süßen Mostes trunken geworden, und ich wußte nicht links und nicht rechts und konnte an nichts mehr denken, bei den Beschwerden des Erhabenen; aber ich hatte, o Herr, eben doch noch eine gewisse Zuversicht: ›Nicht eher wird der Erhabene zur Erlöschung eingehn, nicht bevor der Erhabene in betreff der Jüngerschaft noch etwas anordnet.‹«
    »Was hat denn, Anando, die Jüngerschaft noch von mir zu erwarten? Aufgewiesen hab' ich, Anando, die Satzung, und habe kein Innen und kein Außen gemacht: nicht gibt es, Anando, beim Vollendeten ein Aufsparen in der hohlen Faust. Wer da etwa, Anando, also dächte: ›Ich habe die Jüngerschaft zu lenken‹, oder: ›Auf mich angewiesen ist die Jüngerschaft‹, der hätte ja wohl, Anando, in betreff der Jüngerschaft noch etwas anzuordnen. Der Vollendete hat,

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