Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Aus Der Laengeren Sammlung Dighanikayo Des Pali-Kanons

Titel: Aus Der Laengeren Sammlung Dighanikayo Des Pali-Kanons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gotamo Buddhos
Vom Netzwerk:
gar bald was edle Söhne gänzlich vom Hause fort in die Hauslosigkeit lockt, jenes höchste Ziel des Asketentums noch bei Lebzeiten sich offenbar gemacht, verwirklicht und errungen. ›Versiegt ist die Geburt, vollendet das Asketentum, gewirkt das Werk, nicht mehr ist diese Welt‹ verstand er da. Auch einer war nun der ehrwürdige Subhaddo der Heiligen geworden.
    Er ist des Erhabenen letzter persönliche Jünger gewesen.
     
    Ende des fünften Berichtes
     
Sechster Bericht
     
    Da hat nun der Erhabene sich an den ehrwürdigen Anando gewandt:
    »Es mag wohl sein, Anando, daß ihr etwa gedächtet: ›Dahin ist die Unterweisung des Meisters, wir haben keinen Meister mehr.‹ Doch man darf das, Anando, nicht also ansehn. Was ich euch, Anando, als Lehre und als Zucht aufgewiesen und angegeben habe, das ist nach meinem Verscheiden euer Meister. Wie aber nun, Anando, die Mönche jetzt einer den anderen mit dem Worte Bruder ansprechen, so soll es nicht mehr nach meinem Verscheiden von euch gehalten sein. Von einem älteren Mönche, Anando, ist ein jüngerer Mönch mit dem Vornamen oder dem Zunamen oder mit dem Bruderworte anzusprechen, von einem jüngeren Mönche soll ein älterer Mönch als Herr oder als Ehrwürdiger angesprochen werden. Wenn man es verlangt, Anando, soll die Jüngerschaft nach meinem Verscheiden die minderen Verordnungen und was damit zusammenhängt aufheben. – Über Channo, Anando, den Mönch, ist nach meinem Verscheiden die geistliche Strafe zu verhängen.«
    »Was ist das aber, o Herr, die geistliche Strafe?«
    »Channo, Anando, der Mönch, mag sagen was ihm beliebt und soll da von den Mönchen weder angeredet noch ermahnt und zurechtgewiesen werden.«
    Und nun wandte sich der Erhabene an die Mönche:
    »Es mag wohl, ihr Mönche, wenn auch nur ein Mönch vielleicht in Zweifel oder in Bedenken sein über den Erwachten oder über die Lehre oder über die Jüngerschaft oder über den Weg oder über die Schritte; fragt nur, ihr Mönche, auf daß ihr später nicht Reue empfindet: ›Vor Augen gewesen war uns der Meister, und wir vermochten nicht den Erhabenen von Angesicht zu fragen.‹«
    Also gemahnt blieben jene Mönche still.
    Aber ein zweites Mal, und ein drittes Mal wandte sich der Erhabene an die Mönche:
    »Es mag wohl, ihr Mönche, wenn auch nur ein Mönch vielleicht in Zweifel oder in Bedenken sein über den Erwachten oder über die Lehre oder über die Jüngerschaft oder über den Weg oder über die Schritte; fragt nur, ihr Mönche, auf daß ihr später nicht Reue empfindet: ›Vor Augen gewesen war uns der Meister, und wir vermochten nicht den Erhabenen von Angesicht zu fragen.‹«
    Zum drittenmal aber blieben jene Mönche still. Und der Erhabene wandte sich nun an die Mönche:
    »Es könnte wohl sein, ihr Mönche, daß ihr etwa aus Ehrfurcht vor dem Meister nicht fragen möchtet; so soll es der Freund, ihr Mönche, dem Freunde vermelden.«
    Also gemahnt blieben jene Mönche still. Da hat nun der ehrwürdige Anando zum Erhabenen also gesprochen:
    »Erstaunlich, o Herr, außerordentlich ist es, o Herr! Solchen Glauben hab' ich, o Herr, zu dieser Jüngerschar: es gibt in dieser Jüngerschar auch nicht einen Mönch, der in Zweifel oder in Bedenken wäre über den Erwachten oder über die Lehre oder über die Jüngerschaft oder über den Weg oder über die Schritte.«
    »Aus Glauben hast du, Anando, gesprochen: Wissen aber hat eben hier, Anando, der Vollendete: es gibt in dieser Jüngerschar auch nicht einen Mönch, der in Zweifel oder in Bedenken wäre über den Erwachten oder über die Lehre oder über die Jüngerschaft oder über den Weg oder über die Schritte. Denn wer auch, Anando, unter diesen fünfhundert Mönchen der geringste sei: er ist zur Hörerschaft gelangt, dem Verderben entronnen, eilt zielbewußt der vollen Erwachung entgegen.«
    Dann hat nun der Erhabene sich an die Mönche gewandt:
    »Wohlan denn, ihr Mönche, laßt euch gesagt sein: schwinden muß jede Erscheinung, unermüdlich mögt ihr da kämpfen.«
    Das war des Vollendeten letztes Wort.
    Da ist denn der Erhabene in die erste Schauung eingegangen, aus der ersten Schauung emporgekommen in die zweite Schauung eingegangen, aus der zweiten Schauung emporgekommen in die dritte Schauung eingegangen, aus der dritten Schauung emporgekommen in die vierte Schauung eingegangen, aus der vierten Schauung emporgekommen in das Reich des unbegrenzten Raumes eingegangen, aus dem Bereiche des unbegrenzten Raumes emporgekommen in das Reich

Weitere Kostenlose Bücher