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Aus Der Mittleren Sammlung Majjhimanikayo Des Pali-Kanons

Titel: Aus Der Mittleren Sammlung Majjhimanikayo Des Pali-Kanons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gotamo Buddhos
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nach Savatthi, von Ort zu Ort wandernd näherte er sich der Stadt.
    Zu Savatthi weilte nun der Erhabene, im Siegerwalde, im Garten Anathapindikos.
    Um diese Zeit nun hatte sich vor dem Palaste König Pasenadis von Kosalo eine große Menschenmenge angesammelt, die laut lärmte und schrie:
    »Ein Räuber, o König, lebt in deinem Lande, Angulimalo genannt, grausam und blutgierig, an Mord und Totschlag gewohnt, ohne Mitleid gegen Mensch und Tier. Der macht die Dörfer undörflich, die Städte unstädtlich, die Länder unländlich. Er bringt die Leute um und hängt sich die Fingerlein um den Hals. Den soll der König unschädlich machen!«
    Da brach denn König Pasenadi von Kosalo mit fünfhundert Reitern von Savatthi auf und kam noch am Nachmittag bis an den Garten hin. So weit gefahren als man fahren konnte, stieg er vom Wagen ab und ging dann zu Fuße dorthin wo der Erhabene weilte, bot ehrerbietigen Gruß dar und setzte sich seitwärts nieder. Und an König Pasenadi von Kosalo, der da zur Seite saß, wandte sich nun der Erhabene also:
    »Was ist dir, großer König: hat etwa Magadhas König, Seniyo Bimbisaro, gedroht, oder Vesalis Licchavier-Fürsten, oder andere deiner Mitherrscher?«
    »Nicht hat mir, o Herr, Magadhas König, Seniyo Bimbisaro, gedroht, noch auch Vesalis Licchavier-Fürsten oder andere meiner Mitherrscher: ein Räuber, o Herr, lebt in meinem Lande, Angulimalo genannt, grausam und blutgierig, an Mord und Totschlag gewohnt, ohne Mitleid gegen Mensch und Tier. Der macht die Dörfer undörflich, die Städte unstädtlich, die Länder unländlich. Er bringt die Leute um und hängt sich die Fingerlein um den Hals. Den will ich, o Herr, unschädlich machen.«
    »Wenn du aber, großer König, Angulimalo sähest, mit geschorenem Haar und Barte, mit fahlem Gewande bekleidet, aus dem Hause in die Hauslosigkeit gezogen, dem Töten entfremdet, dem Stehlen entfremdet, dem Lügen entfremdet, zufrieden mit einer Mahlzeit, keusch wandelnd, tugendrein, edelgeartet; was würdest du da mit ihm machen?«
    »Wir würden ihn, o Herr, ehrerbietig begrüßen, uns vor ihm erheben und ihn zu sitzen einladen, ihn bitten Kleidung, Speise, Lager und Arzenei für den Fall einer Krankheit anzunehmen, würden ihm wie sich's gebührt Schutz und Schirm und Obhut angedeihen lassen: wie aber sollte, o Herr, ein so arger, bösartiger Mensch eine solche Tugendläuterung erfahren?«
    Nun saß eben damals der ehrwürdige Angulimalo nicht fern vom Erhabenen. Und der Erhabene wies mit dem rechten Arme hin und sprach also zu König Pasenadi von Kosalo:
    »Da ist, großer König, Angulimalo.«
    Da kam nun den König Pasenadi von Kosalo Furcht an, Entsetzen an, seine Haare sträubten sich. Und der Erhabene sah den König Pasenadi von Kosalo erschreckt und erschüttert, mit gesträubtem Haar, und sprach also zu ihm:
    »Sei unbesorgt, großer König, sei unbesorgt, großer König: da droht dir keine Gefahr.«
    Und König Pasenadi von Kosalo wurde wieder beruhigt und beschwichtigt; und er trat an den ehrwürdigen Angulimalo heran und sprach also zu ihm:
    »Ist es denn, Herr, Angulimalo?«
    »Ja, großer König.«
    »Welchem Stamme, Herr, gehörte des Ehrwürdigen Vater, welchem die Mutter an?«
    »Gaggo war, großer König, mein Vater, Mantani meine Mutter.«
    »Mög' es, Herr, der ehrwürdige Gaggo, der Sohn der Mantani, zufrieden sein: ich will dafür Sorge tragen, daß der ehrwürdige Gaggo, der Sohn der Mantani, mit Kleidung und Speise, Lager und Arzenei für den Fall einer Krankheit versehn sei.«
    Aber jetzt war der ehrwürdige Angulimalo Waldeinsiedler geworden, Brockenbettler, Fetzenträger, hatte drei Kleidungstücke. Und der ehrwürdige Angulimalo sprach also zu König Pasenadi von Kosalo:
    »Genug, großer König, schon hab' ich mein Dreiwams.«
    Da ging denn König Pasenadi von Kosalo wieder zum Erhabenen hin, bot ehrerbietigen Gruß dar und setzte sich seitwärts nieder. Seitwärts sitzend sprach nun König Pasenadi von Kosalo zum Erhabenen also:
    »Wunderbar, o Herr, außerordentlich, o Herr, ist es, wie da, o Herr, der Erhabene Unbändige bändigt, Unstillbare stillt, Unaussöhnliche aussöhnt! Denn ihn, o Herr, den wir weder mit Strafe noch Schwert bezwingen konnten, den hat der Erhabene ohne Strafe und Schwert bezwungen. – Wohlan, o Herr, jetzt wollen wir aufbrechen: manche Pflicht wartet unser, manche Obliegenheit.«
    »Wie es dir nun, großer König, belieben mag.«
    Und König Pasenadi von Kosalo stand von seinem Sitze auf,

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