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Aus Der Mittleren Sammlung Majjhimanikayo Des Pali-Kanons

Titel: Aus Der Mittleren Sammlung Majjhimanikayo Des Pali-Kanons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gotamo Buddhos
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betrachten, von heute an zeitlebens getreu.«
     

Angulimalo
     
Erstes Bruchstück
    Das hab' ich gehört. Zu einer Zeit weilte der Erhabene bei Savatthi, im Siegerwalde, im Garten Anathapindikos.
    Um diese Zeit nun lebte im Reiche König Pasenadis von Kosalo ein Räuber, Angulimalo genannt, grausam und blutgierig, an Mord und Totschlag gewohnt, ohne Mitleid gegen Mensch und Tier. Der machte die Dörfer undörflich, die Städte unstädtlich, die Länder unländlich. Er brachte die Leute um und hing sich die Fingerlein um den Hals.
    Und der Erhabene, zeitig gerüstet, nahm Mantel und Schale und begab sich nach Savatthi um Almosenspeise. Und als der Erhabene, von Haus zu Haus tretend, Almosen erhalten, kehrte er zurück und nahm das Mahl ein; dann brach er das Lager ab und ging, mit Mantel und Schale versehn, des Weges hin, nach der Gegend wo Angulimalo der Räuber hauste.
    Es sahn aber Hirten und Landleute den Erhabenen des Weges hingehn, nach der Gegend wo Angulimalo der Räuber hauste; und als sie den Erhabenen gesehn sprachen sie also zu ihm:
    »Nicht dahin, Asket, wolle gehn! In jener Gegend, Asket, haust ein Räuber, Angulimalo genannt, grausam und blutgierig, an Mord und Totschlag gewohnt, ohne Mitleid gegen Mensch und Tier. Der macht die Dörfer undörflich, die Städte unstädtlich, die Länder unländlich. Er bringt die Leute um und hängt sich die Fingerlein um den Hals. Nach jener Gegend, Asket, sind ja zehn Mann, und zwanzig Mann, und dreißig Mann, und vierzig Mann vereint ausgezogen, sind aber alle in die Gewalt Angulimalo des Räubers geraten!«
    Also angeredet schritt der Erhabene schweigend weiter.
    Und ein zweites Mal, und ein drittes Mal sprachen Hirten und Landleute den Erhabenen also an: aber schweigend schritt der Erhabene weiter.
    Und Angulimalo der Räuber sah den Erhabenen von ferne herankommen, und als er ihn gesehn gedacht' er bei sich: ›Wunderbar, wahrlich, außerordentlich ist es! Auf diesem Wege sind ja zehn Mann, und zwanzig Mann, und dreißig Mann, und vierzig Mann vereint ausgezogen und sind alle in meine Gewalt geraten: und dieser Asket da kommt einzeln, allein, wie ein Eroberer heran! Wie, wenn ich nun diesem Asketen den Garaus machte?‹
    Und Angulimalo der Räuber nahm Schwert und Schild, hing Bogen und Köcher um und ging dem Erhabenen Schritt um Schritt nach.
    Da ließ nun der Erhabene eine magische Erscheinung von solcher Art erscheinen, daß Angulimalo der Räuber den Erhabenen, der gelassen dahinschritt, mit aller Macht laufend nicht einholen konnte. Und Angulimalo der Räuber gedachte bei sich: ›Wunderbar, wahrlich, außerordentlich ist es! Ich habe ja früher einen flüchtigen Elefanten überrascht und erreicht, ein flüchtiges Roß überrascht und erreicht, einen flüchtigen Wagen überrascht und erreicht, ein flüchtiges Reh überrascht und erreicht: aber diesen Asketen da, der gelassen dahingeht, kann ich mit aller Macht laufend nicht einholen!‹ Und er blieb stehn und rief dem Erhabenen zu:
    »Stehe, Asket! Stehe, Asket!«
    »Ich stehe, Angulimalo: steh' auch du.«
    Da kam nun Angulimalo dem Räuber der Gedanke: »Diese Asketen des Sakyersohnes reden die Wahrheit, bekennen die Wahrheit: gleichwohl aber sagt dieser Asket, der da wandelt, ›Ich stehe, Angulimalo: steh' auch du.‹ Wie, wenn ich nun diesen Asketen fragte?« Und Angulimalo der Räuber sprach den Erhabenen mit dem Spruche an:
     
    »Du wandelst, Büßer, wähnst dich aber stetig,
    Und mich, der stetig ist, mich wähnst du wandelnd;
    Ich frage dich, o Büßer, gib mir Kunde:
    Wie bist du stetig denn, wie bin ich unstet?«
     
    Der Herr:
     
    »Beständig immerdar, Angulimalo,
    Bin ich, der keinem Wesen Leides antut;
    Doch du hast wild gewütet gegen Wesen:
    So bin ich stetig denn, so bist du unstet.«
Zweites Bruchstück
     
    Angulimalo:
     
    Schon lang ist's her, als einst der hohe Meister,
    Der Mönch erschienen mir in Waldes Mitte:
    Da rief ich aus: »Entsagen tausend Sünden
    Will ich um eines Wortes deiner Wahrheit!«
     
    Ein Räuber war ich, ja, war Mord und Marter,
    War grausam, gräßlich wie die Höllengründe:
    Zu Füßen lag der Räuber dem Willkommnen,
    Den Auferwachten fleht' er an um Weihe.
     
    Und Er, der auferwacht ist, mild und heilig,
    Der Herr der Welt mit allen ihren Göttern,
    »So komm', o Jünger!« sprach zu mir der Meister,
    Nahm also auf mich in den Jüngerorden.
Drittes Bruchstück
     
    Und der Erhabene begab sich nun, gefolgt vom ehrwürdigen Angulimalo, auf die Wanderung

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