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Aus der Spur

Aus der Spur

Titel: Aus der Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Smith
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    Zeitig ins Bett
    Shamus konnte sich kaum an den Rest seines Arbeitstages erinnern.
    Nach Ende seiner Schicht verließ er das Autohaus und fuhr zum Schein in Richtung seiner Wohnung. Doch als er außer Sichtweite war, lenkte er seinen Wagen Richtung Newark, Delaware. Myrtle, die gute Seele, hatte erwähnt, dass Larry Stiles in Carpenter Woods lebte. Shamus hatte zwar keine Ahnung, wo genau, aber das war kein Problem. Er hatte ja die ganze Nacht Zeit.
    Wo Myrtle wohnte, wusste er bereits. Sie lebte in der Künstlerkolonie Arden im Norden des Landkreises. Ein Haufen Hippies war das! Die Anwohner hatten das Land nur gepachtet, auf dem sie lebten, damit niemand Besitzansprüche erheben konnte. Wie in einer Kommune, dachte Shamus verächtlich.
    Shamus fuhr die Reihen kleiner Häuser entlang. Keines davon verfügte über eine Garage. Wie er vermutet hatte, war Stiles ein Stubenhocker, denn schon bald sah er den knallroten Pick-up vor einem der Häuser stehen. Um ganz sicher zu sein, fuhr Shamus den Rest der Siedlung ab. Doch Stiles war der einzige stolze Besitzer eines neuen roten Dodge. Ein schöner Wagen, dachte Shamus und hoffte, dass Stiles nicht zu viel dafür hatte blechen müssen.
    Im Haus brannte kein Licht. Shamus war dankbar, dass Myrtle so ein Plappermaul war; sie hatte ihm erzählt, dass Stiles allein lebte, seit seine Frau vor einigen Jahren verstorben war.
    » Du wirst sie bald wiedersehen, Larry, mein Kumpel « , sagte Shamus laut und lenkte seine alte Karre nach Norden. Er musste auch ins Bett, denn er hatte morgen viel vor.

Kapitel 40
    Ein würdiger Abgang
    Greenville, Mittwochmorgen
    Am nächsten Morgen wachte Shamus früh auf. Er legte seinen Maleroverall an und packte seine Ausrüstung in eine große Leinentasche mit Reißverschluss. Während er seine getoasteten Waffeln über die Spüle gebeugt verspeiste, zoger den Busfahrplan zurate. Danach rief er bei Patriot Motors anund hinterließ mit krächzender Stimme eine Nachrichtfür Jake, dass er heute nicht in die Arbeit kommen könne.
    In Newark angekommen stellte Shamus sein Auto auf dem Bahnhofsparkplatz ab, begab sich zur Bushaltestelle und wartete. Mit seinem Käppi und der Sonnenbrille sah er aus wie jeder andere hart arbeitende Maler auch. Schließlich kam der Bus nach Carpenter Woods; Shamus würde also genug Zeit bleiben, bei Stiles alles vorzubereiten, bevor der Mann zur Mittagspause nach Hause kam.
    Als seine Haltestelle in Sicht kam, schulterte Shamus die schwere Tasche und stieg aus. Trotz der milden Temperaturen tropfte er vor Schweiß, als er Stiles’ Haus erreichte. Die Straße war wie ausgestorben, und von dem schönsten roten Pick-up in ganz Carpenter Woods war nichts zu sehen.
    Auf einer Seite des Hauses entdeckte Shamus ein ebenerdiges Fenster, das nicht von der Straße aus einsehbar war. Perfekt für seine Zwecke. Es gelang ihm, das Geräusch des zerbrechenden Glases mit einem kleinen Fetzen weißer Abdeckplane zu dämpfen. Nachdem er die verstreuten Scherben beseitigt hatte, bedeckte er den unteren Teil des Fensterrahmens mit der restlichen Plane und schlängelte sich ins Innere des Hauses. Er warf einen prüfenden Blick auf seine Uhr. Es war kurz nach elf. Jetzt musste er sich beeilen.
    Shamus streifte sich Handschuhe über und sah sich um. Der Keller war ordentlich aufgeräumt und enthielt nicht nur Waschmaschine und Trockner, sondern auch eine ansehnliche Sammlung von Schreinerwerkzeug.
    Shamus stieg die Treppen hinauf und lauschte. Das Gewicht des Revolvers, der in seinem Hosenbund steckte, verlieh ihm Zuversicht. Es war niemand zu Hause.
    Shamus überprüfte den Weg, den Stiles würde nehmen müssen. Die Haustür führte in einen engen Flur. Links stand ein Garderobenschrank, und gleich rechts befand sich das Wohnzimmer. Shamus konnte eine gemütliche Couch und einen riesigen Fernseher sehen. Das Gerät war bestimmt erst nach dem Tod der wundervollen Mrs. Stiles angeschafft worden. Es war ein tolles Männerspielzeug, inklusive der Surroundanlage, bei der offenbar keine Kosten gescheut worden waren.
    Die Frau auf den gerahmten Fotos im Wohnzimmer musste Stiles’ bessere Hälfte gewesen sein. Daneben entdeckte Shamus einen Baseballschläger auf einem Ständer, auf dem die gesamte Siegermannschaft der World Series von 1980 in Philadelphia unterschrieben hatte. Er fand die Fernbedienung und schaltete den Fernseher ein. Mit einem tiefen Summen sprang das Gerät an, und die Dolby-Surround-Lautsprecher knisterten. Shamus

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