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Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition)

Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition)

Titel: Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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Breitseite.«
    »Ja, Capitaine.«
    Tief im Inneren des zylinderförmigen Priminae-Kriegsschiffs summten die großen, in Längsachse angeordneten Laserkristalle mit einer Frequenz knapp oberhalb des menschlichen Gehörs. Diejenigen, die nah genug waren, hörten zwar nichts, aber es lief ihnen ein Schauder den Rücken hinunter. Die Reaktoren des Schiffs versorgten die Kristalle kontinuierlich mit Energie. Obwohl die Laserkristalle einen sehr hohen Energiebedarf hatten, war das für den Zwillingsreaktor in den Tiefen der gepanzerten Hülle nur ein Klacks.
    Nach wenigen Sekunden erreichten sie einen kritischen Punkt, und die massiven Kristalle begannen zu fluoreszieren. Und wieder eine Sekunde später schoss ein Strahl, der heißer war als das Innere eines Sterns, in den leeren Raum hinaus und durchstieß die endlosen Weiten.
    Archangel-Staffel
    Stephanos ignorierte die Triumphschreie der anderen, die um ihn herum ertönten. Sein System regelte die Sensoren automatisch herunter, um eine Überlastung zu verhindern, als die Streustrahlung des Lasers über ihn hinwegfegte. Das war wahrhaftig gewaltiges Laserfeuer.
    Er schüttelte den Kopf, überprüfte seine Sensoren und versuchte festzustellen, was – falls überhaupt etwas – der Laser bewirkt hatte.
    Drei der fremden Jäger hatte es erwischt. Auch wenn man hier seiner Meinung nach mit Kanonen auf Spatzen geschossen hatte, war das wahrscheinlich eine ziemlich gute Trefferquote für die Hauptartillerie eines veritablen Schlachtschiffs.
    Die Odyssey wäre jedenfalls nicht in der Lage, mit ihren Geschützen Jäger zu bekämpfen, die aktiv Ausweichmanöver durchführten. Bei dem bisher einzigen Mal, als Eric die Bordartillerie gegen eine Jäger-Gruppe eingesetzt hatte, waren die Drasins so dreist und übermütig gewesen, dass sie nicht einmal versucht hatten, dem Beschuss auszuweichen – als ob sie die Odyssey selbst nicht einmal als Bedrohung empfunden hätten.
    Und es waren leider noch immer mindestens vierzig Jäger übrig, die auf ihrer Mission kreischend durchs Vakuum rasten – ob einem das nun gefiel oder nicht.
    Ihm gefiel jedenfalls nicht , in welcher Mission sie unterwegs zu sein schienen.
    »Hier Angel-Staffelführer«, murmelte er grimmig und schloss die Finger um den Abzugshebel für die automatische 80-mm-Kanone im Bug, »Feuer aus allen Rohren.«
    Die Hochrasanz-Geschosse loderten in der extrapolierten Darstellung seiner Zieloptik. Sie durchzogen lautlos den Raum. In der Realität wären sie unsichtbar gewesen, doch in der Isolation seines »Kokons« konnte Stephanos praktisch jedes abgeschossene Projektil mitzählen, da der Computer Ort, Geschwindigkeit und Vektoren registrierte.
    Bei der Entfernung, auf die das Gefecht stattfand, benötigten Objekte, die sich nur mit der Geschwindigkeit eines Projektils bewegten, einige Zeit für das Erreichen des Ziels. Doch wenn sie es erst einmal erreicht hatten, übertrugen sie ihre kinetische Energie auch zuverlässig, und Stephanos verfolgte zufrieden, wie der Geschosshagel den Jäger regelrecht perforierte. Und als ein Projektil die Triebwerke traf, geriet er auf einer spiralförmigen Bahn ins Trudeln.
    »Das war Nummer eins«, sagte er knurrend über das Netz. Der Flugschreiber nahm seine Stimme auf und zeichnete das Ereignis zusammen mit seiner Bemerkung auf, während die restlichen Einheiten der Flotte weiterhin den Inhalt ihrer Magazine in die Aliens entleerte, die verbissen die Stellung hielten.
    Priminae-Schiff Vulk
    »Sie scheinen die Jäger der Odyssey nicht anzugreifen …«
    Johan Maran nickte und versuchte mit einem Stirnrunzeln die Bedeutung dieses Vorgangs zu erfassen – sofern es überhaupt etwas zu bedeuten hatte.
    Die Drasins waren bekannt dafür, oder zumindest war es so überliefert, Killer par excellence zu sein. Zerstörer von Welten und Vernichter von Zivilisationen. Buchstäblich der größte Schrecken in der Geschichte seiner Völker. Doch wie die meisten seiner Generation hatte Maran nie so recht an diese Geschichten geglaubt. Sie wurden in pädagogischer Absicht erzählt: Sie waren Fabeln, Moritaten, und oft genug maßlos übertrieben, um die Moral von der Geschichte möglichst wirkungsvoll rüberzubringen.
    Der Qirt stemmte den Felsbrocken nicht deshalb, weil er es eben konnte. Der räuberische Sora verschonte nicht etwa das hilflose Junge, weil er sich in Zukunft einen Gefallen von ihm erhoffte. Und die Drasins existierten eigentlich gar nicht.
    Und doch existierten sie – und wenn schon

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