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Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition)

Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition)

Titel: Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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berücksichtigt, dass er die Archangels zurückgelassen hat. Aber von der Brücke der Odyssey aus? Ich wünschte, er hätte wenigstens ein paar Shuttles mitgenommen. Grundsätzlich verstehe ich aber die Logik der Entscheidung, sie zurückzulassen.«
    »Ach ja?«, fragte sie skeptisch. In welchem Ausmaß Reed den Mann wohl deckte? »Ich verstehe sie jedenfalls nicht. Ohne seine Shuttles kann er das Schiff im Notfall doch nicht einmal verlassen oder auch nur eine Naherkundung durchführen, wenn er auf irgendetwas stößt.«
    »Das ist nicht von der Hand zu weisen, Frau Botschafterin«, räumte Reed ein. »Ich glaube aber, der springende Punkt ist der: Falls die Odyssey in eine ausweglose Situation gerät, wird sie sowieso nicht mehr zurückkehren – ob mit oder ohne Shuttles. Außerdem handelt es sich um einen Erkundungsflug. Es wird also keine Landung auf einem Planeten oder dergleichen stattfinden. Wie ich schon sagte, aus meinem Bauchgefühl heraus hätte ich mir gewünscht, er hätte ein paar Vögel mitgenommen; aber ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, was er mit ihnen anfangen sollte.«
    Die Botschafterin seufzte matt und rieb sich das Gesicht. Sie wusste, das würde ihr Migräne und wieder ein paar graue Haare mehr bescheren. Die euphorische Grundstimmung, weil sie sich auf einem fremden Planeten befand, war sowieso schon im Abklingen begriffen.
    »Also gut«, sagte sie schließlich. »Vielen Dank für die Meldung, Colonel. Ich werde veranlassen, dass Ihre Materialanforderungen vorrangig behandelt werden. So kann ich von meiner Seite aus wenigstens auch etwas tun. Sie können gehen.«
    »Ma’am.« Er nickte, machte kehrt, wobei er die Hacken zusammenschlug und verließ ihr Büro.
    Sie betrachtete noch für eine Weile die Informationen auf der Datenplakette.
    Weshalb hatte ich mich gleich nochmal auf diesen Posten beworben? Ach ja, aus Abenteuerlust und der Geschichtsbücher wegen. Ich würde mich trotzdem besser fühlen, wenn Captain Weston nicht so versessen darauf wäre, diese Bücher zu einer so faszinierenden Lektüre zu machen .
    Mit einem Blick auf den Terminkalender stellte sie fest, dass sie in weniger als einer Stunde eine Besprechung mit einem höheren Verwaltungsbeamten hatte. Sie beschloss, keine Sondersitzung in dieser Angelegenheit anzuberaumen. Sie würde ihn einfach davon in Kenntnis setzen, und dann sollte die Sache den Dienstweg der Priminae nehmen. Das war vielleicht nicht das schnellste Verfahren, doch nach ihrer Erfahrung mit dem politischen Prozedere der Priminae würde es immer noch schnell genug gehen.
    Und sie glaubte auch nicht, dass die Nachschublieferungs-Anträge ein größeres Problem darstellen würden. Also bestand auch keine Notwendigkeit, die Sache zu forcieren. Wasserstoff und Sauerstoff waren ohnehin leicht zu beschaffen, und selbst wenn sie gegebenenfalls Adapter für die Speichersysteme der Priminae anfertigen müssten, wäre das auch im Rahmen des Möglichen.
    Zumal sie, bei näherer Überlegung, wahrscheinlich sowieso schon über Adapter verfügten – oder zumindest über Schemazeichnungen. Denn die Priminae hatten die Odyssey auch schon beim letzten Aufenthalt im System mit Sauerstoff versorgt.
    Sie vermutete, dass Captain Weston all das berücksichtigt hatte, als er seine Entscheidung traf. Also müsste zumindest das ihr keine Kopfschmerzen mehr bereiten.
    Sie warf einen Blick auf die Uhr und schloss alle Dateien.
    Sie hatte schließlich noch mehr zu tun.
    NACS Odyssey, Brücke
    Weston versuchte mit aller Macht zu verhindern, dass sein Mageninhalt sich über das Deck ergoss. Das gelang ihm auch mit Mühe und Not, während er sich hundeelend auf seinem Sitz krümmte und den Geräuschen der anderen lauschte, denen das nicht gelang.
    Ich muss mir für die Zukunft merken, dass mehrere aufeinanderfolgende Transitionen zu vermeiden sind, falls irgend möglich . Er stöhnte und richtete sich mühsam auf, als ihm die ersten Duftnoten von Magensäure in die Nase stiegen. Ihm drehte sich beinahe der Magen um, und er musste dem Drang widerstehen, in das große Kotzen auf der Brücke einzustimmen.
    Vorher hatte er nämlich noch etwas zu erledigen.
    »Segel setzen«, befahl er. »Wenden und den feindlichen Kreuzer lokalisieren.«
    »Aye, Captain«, sagte Winger, der es auch nicht besser ging als ihm. Sie musste sich sogar an ihren Steuerelementen festhalten, damit sie nicht aufs Deck hinunterrutschte.
    »Wir wenden, Captain.« Daniels stöhnte. Seine Hände betätigten

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