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Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition)

Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition)

Titel: Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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Deck sein.«
    »Gut. Vielen Dank, Doktor«, sagte Eric und wandte sich zum Gehen. Doch kurz bevor er die Krankenstation verließ, knurrte sein Magen, und er hielt noch einmal inne. »Was waren das denn für Pillen?«, fragte er und drehte sich halb um.
    Palin lächelte. »Haben wir etwa Hunger?«
    Eric nickte. Er war leicht verwundert. Denn vor einer halben Stunde hatte er sich noch geschworen, niemals wieder etwas zu essen.
    »Sagen wir mal so: Zum Glück müssen Sie in absehbarer Zeit nicht mit einem überraschenden Drogentest rechnen.«
    »Doktor …« Eric knurrte und machte große Augen.
    »Entspannen Sie sich, Captain. Ich habe doch nur Spaß gemacht.« Palin war nach Erics Dafürhalten in einer viel zu guten Stimmung. »Es ist ein Cannabinoid-Derivat. Bei zivilen Drogentests wird man oft positiv auf Cannabis getestet, wenn man es genommen hat. Es hat aber keine bewusstseinsverändernde Wirkung. Es ist nur ein sehr wirksames Mittel gegen Übelkeit und ein Appetitanreger. Essen Sie etwas, und schlafen Sie dann ein wenig – das ist eine ärztliche Anordnung.«
    Eric ging und musterte den Arzt noch einmal mit einem skeptischen Schulterblick, bis die Türen sich schlossen. Als sein Magen wieder knurrte, zuckte er die Achseln und ging zur Messe. Dem starken Andrang nach zu urteilen, der bei seiner Ankunft dort herrschte, hatte der Doktor vielen Leuten diese kleinen appetitanregenden Pillen verabreicht.
    Ich hoffe nur, dass die Dinger vom Verteidigungsministerium freigegeben worden sind , dachte er verschmitzt, als er sich in die Warteschlange einreihte. Er hätte sich das Essen auch auf die Kabine bringen lassen können; doch manchmal war es gut, nicht nur von sich hören, sondern sich auch einmal sehen zu lassen.
    Ein paar jüngere Besatzungsmitglieder wollten ihm in der Warteschlange den Vortritt lassen, als sie ihn erkannten, und versuchten dann aus der Schlange zu treten, als er das ablehnte. Eric unterdrückte ein Lächeln, als einer der Chiefs hinter der Theke einem Lieutenant einen Klaps aufs Handgelenk gab.
    »Wenn der Captain Ihren Platz einnehmen will, wird er es Ihnen schon sagen«, rügte der ältere Mann ihn mit gedämpfter Stimme. »Stören Sie die Leute doch nicht beim Essen.«
    Der arme Lieutenant, der noch etwas feucht hinter den Ohren war, schien nun in einem Dilemma zu stecken: Einerseits war er versucht, den Unteroffizier zur Raison zu bringen, weil er ihn mit einer Schöpfkelle gehauen hatte, und andererseits wollte er nicht noch mehr Aufmerksamkeit erregen. Also beschloss er vernünftigerweise, sich sein Essen einfach ausgeben und die Schlange genauso zügig aufrücken zu lassen wie vor Erics Erscheinen.
    Als Eric am Chief vorbeikam, sah er mit einem Kopfnicken auf die Schöpfkelle. »Sie werden die doch abspülen, bevor Sie sie wieder verwenden, nicht wahr?«
    »Natürlich, Sir.« Der Mann wirkte erbost. »Gott allein weiß, wo dieser Offizier sich schon überall rumgetrieben hat. Ich bitte um Verzeihung, Sir.«
    Eric lachte leise. »Ich sage Ihnen mal was, Chief. Wieso packen Sie mir nicht noch eine Portion von diesem geheimnisvollen Fleisch drauf, und dann sind wir quitt?«
    »Mutig«, erwiderte der Chief, als er eine andere Schöpfkelle holte und dem Captain eine doppelte Portion aufs Tablett klatschte. »Und nichts für ungut.«
    »Das reicht. Danke, Chief.«
    »Gern geschehen, Captain.«
    Die Stimmung in der Messe schien ziemlich gut zu sein. Er hatte eigentlich eine stillere, vielleicht sogar übellaunige Mannschaft erwartet, als er hereinkam. Weil Mehrfach-Transitionen weitaus strapaziöser waren als ursprünglich vermutet, hatte er erst einmal das Schlimmste angenommen.
    Eric wusste nicht genau, was es war; aber er glaubte, dass es wohl eher an der von ihm angeordneten vierundzwanzigstündigen Ruhephase lag als an den appetitanregenden Mittelchen des Doktors.
    Aber die haben vielleicht auch geholfen , sagte er sich, als er an einem freien Tisch Platz nahm und sich dem Essen widmete.
    Er wurde sich bewusst, dass er die Staffel vermisste. Ihre Anwesenheit in der Messe war immer tröstlich – man konnte hier ungezwungen beisammensitzen, ohne dass der militärische Rang eine Rolle spielte. Sie wussten zwar, dass er das Kommando hatte, aber er ließ das nicht raushängen. Ob Staffelführer oder Kapitän – er wäre als »Erster unter Gleichen« immer noch einer von den Angels.
    Jetzt, als er allein mitten in der überfüllten Messe saß, galten seine Gedanken hauptsächlich der aktuellen

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