Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition)

Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition)

Titel: Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
Vom Netzwerk:
die Steuerelemente eher instinktiv und durch das Muskelgedächtnis als durch seinen bewussten Willen.
    Als die Odyssey mit einem Rumoren langsam wendete und die großen Segel ausgerollt wurden, um die Spur des Feindes zu verfolgen, massierte Eric sich die Schläfen, um den pochenden Schmerz zu lindern. Wir werden uns danach einer vollständigen medizinischen Untersuchung unterziehen müssen. Die Nebenwirkungen gehen über die reine Reisekrankheit hinaus. Wir müssen wissen, ob diese Symptome nur vorübergehend oder kumulativ sind .
    Das war die fünfte Transition der Odyssey in Folge, und jedes Mal schienen sich die Beschwerden nach dem Sprung durch den Hyperraum exponentiell zu verschlim mern. Die übliche Angst und nervliche Beanspruchung, die er anfangs verspürt hatte, waren nun einer anhaltenden Übelkeit gewichen, die ihn bis ins tiefste Innerste erfüllte. Er wünschte sich nichts mehr, als in seine Kabine zu gehen und sich in der Dunkelheit zusammenzurollen. Falls es noch schlimmer kam, würde er dabei auch noch leise vor sich hin schluchzen. Eric sagte sich, dass es wahrscheinlich nach zwei weiteren Transitionen so weit wäre.
    Sie hatten schon mehr als zwanzig Männer und Frauen auf der Krankenstation liegen, die alle in unterschiedlichen Graden sediert waren. Die schlimmsten Fälle lagen nun in einem medizinisch induzierten Koma, obwohl Palin ihm versicherte, dass zu diesem Zeitpunkt noch keine Anzeichen für dauerhafte Schäden vorlagen. Er war sich aber nicht sicher, ob er es überhaupt verantworten konnte, einen weiteren Transitions-Marathon zu veranlassen. Das Risiko, dass bei noch mehr Besatzungsmitgliedern eine medizinische Sedierung angeordnet wurde, war zu hoch. Bald würde er sich keinen Personalausfall mehr leisten können.
    Er hatte bereits nach der letzten Transition ihre personellen Reserven ausgelotet und hielt drei weitere für vertretbar. Jedoch glaubte Eric nicht, dass realistischerweise noch mehr als zwei drin wären – und selbst das war schon eine sehr optimistische Annahme.
    »Wir haben sie. Sie haben schon wieder ein Ausweichmanöver durchgeführt.«
    Eric stöhnte so leise, wie es ihm nur möglich war. Jedes verdammte Mal, wenn sie glaubten, dass der Feind endlich einen Stern ansteuerte, änderte der kleine Bastard seinen Kurs wieder, sodass sie sich förmlich verrenken mussten, um ihn nicht zu verlieren. »Berechnen Sie neue Koordinaten und bereiten Sie den Transitionsantrieb vor …«
    »Einen Moment, Sir.« Michelle setzte sich plötzlich aufrecht hin. »Der Feindkontakt zeigt eine Rotverschiebung! Sie verlangsamen!«
    »Was? Da draußen ist doch gar nichts.« Eric richtete den Blick auf den Bildschirm. »Zeigen Sie mir die Kursprojektion.«
    »Aye, Sir.«
    Das Sternfeld erschien auf dem Bildschirm, und der Computer markierte den langsamer werdenden Drasin-Kreuzer. Er verringerte eindeutig seine relative Geschwindigkeit, doch gab es im Umkreis nichts, was er als Ziel hätte ansteuern können.
    »Ist noch ein anderes Schiff da draußen?«, fragte Eric.
    »Kann ich noch nicht sagen, Sir. Wir arbeiten mit der Passivortung, aber sofern nicht vor Kurzem Daten eingegangen sind, würde ich das verneinen«, sagte Michelle. Sie war genauso verwirrt wie Eric.
    Plötzlich piepte ihr Computer und wies sie auf einen Fehler im System hin.
    »Was ist denn jetzt schon wieder?«, nuschelte sie verwirrt.
    »Lieutenant?« Roberts meldete sich zum ersten Mal, seit sie diesen Punkt des tiefen Raums erreicht hatten.
    »Computerfehler, Sir. Es besteht eine Abweichung zwischen unseren Aufzeichnungen und den aktuellen Scans«, sagte Michelle, während ihre Finger über die Bedienfelder der Konsole huschten. »Der Computer fragt, ob er das Logbuch aktualisieren soll.«
    »Was für ein Fehler?«
    Sie rief die entsprechende Aufzeichnung auf und verglich schnell die Echtzeit-Ansicht und die ursprüngliche Abbildung, die vor Jahrzehnten vom James-Webb-Weltraumteleskop erstellt worden war. Der Computer war so entgegenkommend, auf den Fehler in der Originaldatei hinzuweisen und schlug auch gleich vor, dass die Daten anhand der aktuellen – und offenkundig korrekten – Beobachtungsdaten zu aktualisieren.
    Sie überprüfte das kurz und legte dann mit einer schnellen Handbewegung beide Abbildungen auf den Hauptbildschirm.
    »Die Abbildung links stammt vom James-Webb-Weltraumteleskop. Sie wurde im Jahr zweitausendachtundzwanzig erstellt«, sagte sie mit abgehackter Stimme. Sie konnte immer noch nicht recht

Weitere Kostenlose Bücher