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Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition)

Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition)

Titel: Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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schaffen gemacht. Auch wenn diese Schaltungen vielleicht nicht unersetzlich waren, hatte es sich dennoch verboten, sie grundlos zu beschädigen.
    »Wir haben noch zwei weitere Lecks in der Hülle registriert.«
    Also noch mindestens zwei . Cirrus hoffte, dass es damit auch getan war. Sie verschlissen sich selbst und das Schiff beim Versuch, die Eindringlinge zu eliminieren, und das forderte auch seinen Tribut bei seinem Team und bei ihm selbst. Jeder Knochen im Leib schmerzte, und er verspürte Übelkeit bei jedem Schritt. Man hatte ihm gesagt, das sei darauf zurückzuführen, dass sie ständig dem Schalldruck durch ihre eigenen Waffen ausgesetzt waren.
    Und dabei hatten die Drasins sie im Verlauf der bisherigen Aktion nicht einmal direkt angegriffen. Sie konzentrierten sich im Moment darauf, das Schiff zu sabotieren und ließen die Besatzung sozusagen links liegen. Nein, alle Blessuren, die er und seine Leute erlitten hatten, hatten sie sich selbst zugefügt!
    So sehr ihn das auch erleichterte, war es aber auch eine große Demütigung, sagte er sich in schonungsloser Offenheit. Der Feind nahm seine Teams anscheinend nicht als Bedrohung wahr, auf die er hätte reagieren müssen – ungeachtet der Tatsache, dass die monströsen Biester der Reihe nach ausgeschaltet wurden, nachdem sie erstmals ihre Scheren an die Cerekus gelegt hatten. Auch wenn er gewiss nicht darauf erpicht war, schlafende Hunde zu wecken, musste Cirrus sich eingestehen, dass diese absolute Respektlosigkeit des Feindes sowohl befremdlich als auch peinlich war.
    »Kommt schon, wir müssen diese Ausrüstung auf Deck vier, Abschnitt achtzehn schaffen.« Mit einem Grunzen schulterte er den Impeller und nahm die Munitionskiste auf.
    Wie auch immer, sie hatten noch viel Arbeit vor sich, bevor die Cerekus von den eingedrungenen Feinden gesäubert worden war. Und selbst wenn das erledigt war, schauderte ihm schon beim Gedanken ans Aufräumen.
    Bei den Reparaturteams bin ich dann für immer unten durch .
    Auf dem Kommandodeck der Cerekus knirschte Syrenne Tianne mit den Zähnen, als sie spürte, wie die letzten Erschütterungen durch die Explosion ein paar Decks unter ihnen abflauten.
    Dass ich überhaupt den Befehl erteilt habe, Sprengstoff auf meinem verdammten Schiff einzusetzen! Was kommt wohl als Nächstes? Sie versuchte zu verhindern, dass diese düsteren Überlegungen sich in ihrem Gesichtsausdruck widerspiegelten, um die jüngeren Besatzungsmitglieder in ihrer Nähe nicht zu beunruhigen. Was ihr jedoch gründlich misslang. Da könnte mir der Admiral genauso gut den Befehl erteilen, Ranqil selbst zu beschießen!
    Kaum war ihr dieser Gedanke durch den Kopf gegangen, zuckte sie unwillkürlich zusammen. Sie wurde sich nämlich bewusst, dass ein solcher Befehl durchaus im Bereich des Möglichen lag.
    »Capitaine, wir haben die Bahn des Kometen so weit geändert, dass er an Ranqil und seiner Peripherie vorbeifliegen wird.«
    Tianne drehte sich zu dem Besatzungsmitglied um und nickte. »Danke. Schalten Sie den Gravitationsstrahl ab, und lassen Sie den Kometen in den freien Fall übergehen. Ich will, dass er ununterbrochen von allen Bildrechnern verfolgt wird. Und halten Sie Ausschau, ob noch mehr von diesen Dingern in der Nähe sind!«
    »Ja, Capitaine.«
    Ob sie sich nun entspannen konnte? Nein, konnte sie nicht.
    Ranqil, über dem Drasin-
    Einschlagkrater
    Lieutenant Alexandra Paulson hatte schon in der Vergangenheit Einschlagkrater gesehen. Und sie hatten eine solche Aura der Hässlichkeit ausgestrahlt, dass es ihr jedes Mal eiskalt den Rücken hinuntergelaufen war. Und der Krater, den sie nun mit ihrem Shuttle umkreiste, machte da keine Ausnahme. Im Gegenteil – da sie nun wusste, was in seinen schwarzen Tiefen lauerte, war er vielleicht sogar noch hässlicher als die meisten anderen. Der durch den Einschlag verursachte Qualm und Staub behinderte die Sicht. Sie hatte sogar die Luftversorgung der Ansaugdüsen auf die geschlossenen schiffseigenen Systeme umgestellt, um zu verhindern, dass die Schmutzpartikel den Lufteinlässen zusetzten.
    »Na, das ist aber ein großes Arschloch«, sagte sie, während sie das Shuttle über der Einschlagstelle kreisen ließ.
    »Tiefenpenetration, wie auch schon bei den letzten Malen«, erwiderte Major Wilhelm Brinks gedankenverloren. »Sie sind konsequent – das muss man ihnen lassen.«
    »Das stimmt«, erwiderte die Pilotin und schnippte die Schutzabdeckung hoch, die ein unbeabsichtigtes Auslösen der Waffen verhinderte.

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