Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition)

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Autoren: Evan Currie

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neuen Helm. Wilson nahm ihn, stülpte ihn sich über den Kopf und arretierte durch eine Drehung die Druckverriegelung. Dann hielt er für ein paar Sekunden den Atem an, während der Helm sich mit der Rüstung verband – und atmete erleichtert aus, als das HUD wieder aktiviert wurde und das IFF sowie das Gefechtsnetzwerk anzeigte.
    »Alles klar. Ich bin wieder einsatzbereit«, sagte Wilson und stand auf.
    »Moment noch, Chief …« Savoy bremste ihn. »… Sie haben noch ein paar Blessuren.«
    »Was?«
    »Sehen Sie mal nach unten.« Savoy deutete auf seine Beine.
    Wilson sah mit gerunzelter Stirn nach unten und aktivierte die Anzugdiagnose. Er zuckte zusammen, als er sah, in welchem Zustand sich die Rüstung befand. Die kleinen Bastarde hatten offensichtlich die Beine angenagt und die Armierung förmlich in Schweizer Käse verwandelt. Zum Glück hatten sie die Elektronik nicht angefressen, sodass der Anzug immer noch betriebsbereit war und volle Bewegungsfreiheit bot – auch wenn er seine Schutzfunktion eingebüßt hatte.
    »Ich kann noch immer tanzen, Lieutenant«, sagte er. »Es darf mir nur niemand auf die Zehen treten.«
    »In Ordnung, Chief …« Savoy grinste. »… Dann kommen Sie am besten wieder auf die Füße, denn ich bin mir ziemlich sicher, dass Charlie schon zum nächsten Walzer aufspielt.«
    »Verstanden«, sagte der SEAL mit einem glucksenden Lachen. »Charlie« war im Vietnamkrieg die Bezeichnung für den Vietcong gewesen. Er stand auf, nahm den Gravitationsimpeller von der Schulter und drehte sich wieder zum Krater um. »Dann wollen wir den Schwof mal beenden, bevor es auf dem Tanzboden zu eng wird.«
    »Ganz recht, Chief.« Savoy nickte und nahm sein Sturmgewehr auf. »Hey! Burke!«
    »Sir?«
    »Wie sehen die Messwerte aus?«
    »Die TB hat sie ordentlich durchgeschüttelt. Wir warten noch, bis die Nachbeben abgeklungen sind, und dann werden wir sehen, ob sich da unten noch irgendetwas regt«, erwiderte Burke. »Die Kraterwände wirken aber noch solide. Ich glaube nicht, dass wir irgendetwas zum Einsturz gebracht haben.«
    »Das hört sich gut an. Ich weiß doch, dass Sie ein verhinderter Höhlenforscher sind, Burke.« Savoy grinste.
    »Ich, Sir? Aber nein, Sir.« Burke schüttelte den Kopf. »Werfen Sie den Tintenfisch wieder in den Krater zurück. Es sieht so aus, als ob er ein Totalschaden wäre.«
    Wilson ignorierte den Klugscheißer, blieb am Kraterrand stehen und sah nach unten. »Wie lange wird es dauern, bis wir wissen, ob Sie sie mit der Druckwelle erwischt haben?«
    »Nicht mehr lange«, sagte Savoy. »Wir platzieren jetzt Geo-Sensoren, die hauptsächlich herabfallendes Gestein und so weiter registrieren. Wenn das nachlässt, bekommen wir auch saubere und eindeutige Messergebnisse. Dann werden wir Bescheid wissen.«
    »Also warten wir?«
    »Wir warten.« Savoy nickte.
    Der Himmel über Ranqil
    Das Shuttle drehte ab und nahm Kurs auf die nächste Einschlagstelle, während Brinks sich mit den Mannschaften abstimmte, die sie schon abgesetzt hatten. Die Abwehr des Drasin-Angriffs erwies sich diesmal als schwierig, da die Verteidigungseinrichtungen des Planeten hauptsächlich dafür konzipiert waren, den Angriff einer Flotte abzuwehren. Allerdings hatten sie sich schon bei der letzten Abwehr der Drasins nicht gerade mit Ruhm bekleckert.
    Umso problematischer war es nun, sich schnell auf die viel kleineren Einheiten umzustellen, die die Aliens dieses Mal ins Feld schickten. Schon in einem Monat hätten sie wahrscheinlich bessere Verfahrensweisen implementiert, über besser geschulte Streitkräfte und bessere Kommunikationseinrichtungen verfügt. Heute jedoch mussten sie sich mit dem begnügen, was sie hatten – und das war denkbar wenig.
    »Leitstelle, hier spricht Brinks. Ich habe das Päckchen.«
    »Bestätigt, Major. Stellen Sie es sofort unserer Operationsbasis zu.«
    »Das Shuttle ist bereits unterwegs. ETA zehn Minuten.«
    »Verstanden!«
    Der Major beugte sich vor und tippte dem Piloten auf die Schulter. »Sie haben die Erlaubnis, sämtliche Geschwindigkeitsrekorde zu brechen, mein Junge. Geben Sie Gas.«
    »Wird mir ein Vergnügen sein, Sir«, erwiderte der Lieute nant an der Steuerung und programmierte eine maximale CM, bevor er den Schubhebel bis zum Anschlag vorschob und die Nachbrenner zündete.
    Selbst mit maximaler CM erzielte der Vogel noch eine enorme Schubleistung. Also wurde Brinks in den Beschleunigungssitz gepresst, als die Nachbrenner den überschüssigen Treibstoff