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Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition)

Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition)

Titel: Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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waren, hatten die Kolonien schwere Zeiten durchlebt. Sie hatten insgesamt vierzehn der äußeren Welten mit einer Gesamtbevölkerung von fast dreizehn Milliarden Menschen verloren.
    Obwohl das eine vergleichsweise geringe Zahl zu den vierzig Milliarden war, die durch die Schlacht von Ranqil gerettet worden waren, konnte man diesen Verlust nicht mit einem bloßen Achselzucken abtun.
    Wenigstens hatten sie dem Schöpfer sei Dank keine Zentralwelt verloren. Die ursprüngliche Stoßrichtung des Angriffs auf das zentrale Konglomerat hatte Ranqil gegolten, und durch die Abwehr dieses Angriffs hatten sie anscheinend auch den Schlachtplan der Drasins zunichte gemacht.
    Tanner war der festen Überzeugung, dass das einzig und allein das Verdienst von Eric Weston und seiner Mannschaft war, und er hätte den Mann sehr gerne wiedergesehen.
    Jedoch hätte er es noch lieber gesehen, wenn es dem Ältesten Corusc gelingen würde, mit Westons Kollegen eine Vereinbarung über die Bereitstellung technologischer Konzepte und Entwürfe sowie über die Gewährung von Militärhilfe zu treffen. Denn die Drasins waren noch immer da draußen, und sie führten ihre Angriffe nun in Form eines Abnutzungskriegs gegen die kleine Flotte, die die Kolonien so mühsam aufgestellt hatten.
    Immerhin war es ihnen gelungen, endlich mit den Drasins gleichzuziehen. Hinsichtlich der Leistungsfähigkeit war ein Kolonial-Schiff einem Drasin-Kreuzer mindestens ebenbürtig; allerdings hatten sie in den zweimonatigen Scharmützeln, die nach der Schlacht von Ranqil stattgefunden hatten, genauso viele ihrer neu in Dienst gestellten Schiffe verloren, wie sie Drasin-Schiffe vernichtet hatten. Im letzten Monat war es dann ruhiger geworden, und nicht einmal in den wenigen überlebenden äußeren Kolonien hatte man die fremden Schiffe noch gesichtet.
    Die von Furcht und Verzweiflung gezeichnete Bevölkerung hoffte, dass es nun endlich vorbei war.
    In den Habitaten der großen Städte wurde nun ordentlich gefeiert, doch Tanner und seine Leute beteiligten sich nicht daran. Genauso wenig übrigens wie Nero und seine Bodentruppen, die sich allmählich formierten.
    Nero hatte einmal erklärt, wieso die Ruhe die Ursache für Tanners aufgewühltes Seelenleben war.
    Er hatte Rael von einem mächtigen Sturm erzählt, der in seiner Kindheit sein bäuerliches Anwesen heimgesucht hatte. Stundenlang hatte der Wind gegen das massive kleine Haus gepeitscht, in dem Nero aufwuchs, große Brocken aus dem Erdboden gerissen und sie in den Himmel geschleudert.
    Dann trat völlige Stille ein, und Nero glaubte schon, es sei vorbei. Doch sein Vater verbot ihm, nach draußen zu gehen und sagte ihm, er solle ruhig bleiben und den Kopf unten halten.
    Damals hatte Nero vom Auge des Sturms erfahren und gelernt, dass gerade diese Stille die tödlichste Waffe im Arsenal des Unwetters war. Sie lockte den Unvorsichtigen ins Freie und katapultierte ihn in den Tod.
    Tanner glaubte, dass sie sich nun im Auge ihres Sturms befanden und dass die Drasins bald versuchen würden, diese Stille zu ihrem Vorteil zu nutzen. Doch würden weder Tanner noch einer seiner Kapitäne das zulassen.
    Zum Glück war dieser Moment aber noch nicht gekommen. Sie hatten sich eine Atempause verschafft.
    Wenig später entspannte sich die junge Frau, die für den Funkverkehr zuständig war, und drehte sich mit einem Lächeln um. »Admiral«, sagte sie, »wir haben die Tachyonen-Quelle identifiziert. Es ist die Odyssey , Sir.«
     

 
    NACS Odyssey
    Ranqil-System – Peripherie
    »Meldung machen!«, krächzte Weston und versuchte nach der letzten Transition seine Stimme wiederzuerlangen.
    »Systemcheck reaktiviert sich wieder, Sir«, sagte Lamont matt. Sie klang so, als ob sie einen Frosch im Hals hätte. Dann loggte sie sich in das Schadenskontroll-Netzwerk ein und rief Statusberichte auf. »Alle Stationen Meldung machen. Ich wiederhole, alle Stationen Meldung machen.«
    »Steuermann?«
    »Wir sind im Ziel, Captain«, erwiderte Daniels und aktivierte seine Bildschirme. »Wir sind direkt oberhalb der Ekliptik reingekommen, in einer Entfernung von vierzigtausend Kilometern zum Ziel.«
    »Ausgezeichnet, Lieutenant.« Eric lächelte und nickte dem Navigationsoffizier zu.
    »Alle Stationen melden Bereitschaft, Captain.« Ensign Lamont blickte auf. »Eine Fehlausrichtung der Tachyonen-Sensoren ist aufgetreten, aber man arbeitet schon daran, die Störung zu beheben.«
    »Vielen Dank, Ensign«, erwiderte Eric und aktivierte die

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