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Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition)

Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition)

Titel: Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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interessant zu erfahren, wo und wie er die Vorrichtung versteckt hatte, bei der es sich zweifellos um eine Überlichtgeschwindigkeits-Einheit handeln musste.
    Priminae-Schiff Vulk
    Ranqil-System – Peripherie
    Capitaine Johan Maran musterte das kleine Schiff auf seinen Bildschirmen, während sein Steuermann die Vulk routiniert längsseits brachte.
    »Dann ist das also die berühmt-berüchtigte Odyssey «, sagte er ungerührt.
    »Ja, Sir«, erwiderte einer der jungen Männer, die die Sensorstationen besetzt hatten.
    Maran musterte ihn mit einem kalten Blick, bis dieser schluckte und sich wieder abwandte.
    Der dumme Jungspund müsste eigentlich in der Lage sein, zwischen einer bloßen Bemerkung und einer Frage, die eine Antwort erfordert, zu unterscheiden , sagte er sich und behielt seine steife Körperhaltung bei.
    Rein äußerlich war das Schiff nicht beeindruckend, so viel stand fest. Es war wahrscheinlich mindestens vier, wenn nicht fünfmal kleiner als die Vulk und ihre Schwesterschiffe. Maran war auch darüber unterrichtet worden, welchem Zweck die rotierenden Zylinder dienten. Und er fand es amüsant, dass ein raumfahrendes Volk sich auf eine so primitive Lösung verlegt hatte, wo es doch quasi zum Einmaleins des effektiven Raumflugs gehörte, durch Feldmanipulation eine künstliche Schwerkraft zu erzeugen.
    Doch ungeachtet des äußeren Anscheins hatte dies kleine Schiff einen Joker, dem vielleicht nicht einmal die Vulk etwas entgegenzusetzen hatte.
    Maran war sehr daran interessiert zu erfahren, wie es diesen speziellen Trick zustande brachte – noch dazu mit einer so flachen Leistungskurve, wie sie durch seine Scans abgebildet wurde. Er hatte die Aufzeichnungen der Schlacht von Ranqil studiert, und so ungern er sich das auch eingestand: Er und sein Volk hatten diesem einen kleinen Schiff sehr viel zu verdanken.
    »Dann ist das also die Odyssey «, wiederholte er – diesmal mit leiserer Stimme – und ließ ihren Anblick auf sich wirken.
    Diesmal sagte niemand etwas; falls die Leute ihn überhaupt gehört hatten.
    NACS Odyssey
    Ranqil – Planetarer Orbit
    Eric schwebte direkt vor dem Ältesten und seinen zwei Adjutanten routiniert auf den Hangar zu und wählte einen solchen Gleitwinkel, dass er etwa viereinhalb Meter weiter Bodenberührung bekam und die Stiefel sofort verankert wurden.
    Die Odyssey war eben erst relativ zum Planeten zum Stillstand gekommen, und die Mannschaften bereiteten sich nun auf eine planetare Mission und auf die obligatorische bewaffnete Weltraumpatrouille vor, welche die NAC als Standardverfahren für ein Schiff im Orbit um einen ungesicherten Planeten vorgesehen hatte.
    Eric war sich nicht sicher, wie die Kolonisten auf die implizite Unterstellung, dass ihre Welt nicht sicher sein könnte, reagieren würden. Weil er sie aber schon von früheren Begegnungen her kannte, glaubte er nicht, dass sie Einwände gegen eine Staffel aus gerade einmal zwei Jägern haben würden, die nur Patrouille flogen. Um ehrlich zu sein, war auch das eine Vorschrift, die nach Erics Meinung revidiert werden musste. Eine Patrouille aus zwei Jägern mochte unter terrestrischen Gegebenheiten in den meisten Situationen ausreichen, weil man dort im Allgemeinen wusste, aus welcher Richtung der Feind kam. Im Weltraum war jedoch eine Staffel mit mindestens sechzehn Jägern erforderlich, um auch nur eine Patrouille mit einem engen Radius durchzuführen.
    Dieses Problem würde er jedoch erst später auf die Tagesordnung setzen, beschloss Eric, während das terrestrische Botschaftspersonal auf wackligen Beinen durch die Tür eines anderen Lifts kam.
    Die Marines, die zum Schutz der Botschafter abgestellt waren, gingen voran und schienen sich von allen Mitgliedern der Gruppe auch in der besten Verfassung zu befinden. Sie schritten trotz der Magnetstiefel zügig aus, gefolgt von der Botschafterin, ihren Adjutanten und deren Sekretärinnen.
    Botschafterin LaFontaine war eine sehr große Frau Mitte bis Ende vierzig. Sie wirkte vom Scheitel bis zur Sohle genauso aristokratisch, wie ihr Name und ihre Position dies schon suggerierten. Jedoch wusste Eric nach Durchsicht ihrer Akte, dass sie eigentlich aus einer Arbeiterfamilie aus New Brunswick stammte. Sie hatte Berühmtheit erlangt, indem sie vor acht Jahren den Waffenstillstand ausgehandelt hatte, der den Block-Krieg beendete, und hatte seitdem eine bedeutende Rolle in der Politik der NAC gespielt.
    Eric fragte sich, ob diese neue Aufgabe nun ein Indiz dafür war, dass

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