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Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition)

Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition)

Titel: Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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Beruhigt hörte und spürte er, wie das Schiff unter ihm und um ihn herum rumorte wie ein lebendiger Organismus. Womit auch immer sie diesmal konfrontiert werden würden – es war gut, die Odyssey war wieder in ihrem Element. Die Schwärze des Raums war, wenn auch auf eine bizarre Art und Weise, im Vergleich zu den Händeln mit den Führungspersonen der NAC geradezu tröstlich.
    Rachel Corrin war ebenfalls guter Dinge.
    Sie liebte es einfach, auf einem Schiff zu sein; auch wenn sie eine Weile gebraucht hatte, um sich an die deutlichen Unterschiede zwischen der Odyssey und den Marine-Äquivalenten anzupassen. Doch nun fühlten das fast unmerkliche Kribbeln, das die CM (Gegenmasse)-Generatoren auf der Haut verursachten und das leise Rumoren der Schiffsreaktoren, deren Schwingungen über das Deck übertragen wurden, sich gut an.
    Wie eine Heimat.
    Auf der Odyssey hatte ein ziemliches Chaos geherrscht, als sie vor fast neun Monaten zum ersten Mal an Bord gekommen war. Ihre Mannschaft war ein zusammengewürfelter Haufen großartiger Menschen gewesen – denen allerdings das Gefühl des Zusammenhalts abging, das eine wirklich gute Mannschaft überhaupt erst ausmachte.
    Persönliche Befindlichkeiten und konfliktträchtige Gewohnheiten hatten diese Integration erschwert. Doch dann waren sie in Rachels Augen mit Captain Weston gesegnet worden, der sie zu einer Einheit zusammengeschweißt hatte, die schließlich Geschichte schrieb. Das war etwas, worauf man in jeder Hinsicht stolz sein konnte, sagte sie sich. Viele Kommandeure hätten wohl schon nach der ersten Begegnung mit den Drasins das Handtuch geworfen und vielleicht auch eine unangreifbare Begründung dafür gefunden.
    Ohne ihn hätten sie die Sache bestimmt nicht zu Ende bringen können. Schließlich hatten sie sich mit einem Volk verbündet, das ihnen völlig fremd war, dem sie auch nicht im Geringsten verpflichtet waren und das in einem Konflikt steckte, bei dem es denkbar schlechte Karten hatte.
    Und es wäre wahrscheinlich auch legitim gewesen, wenn sie den Rückzug angetreten hätten.
    Aber es hätte sich eben nicht richtig angefühlt.
    Captain Weston hatte eine moralische Entscheidung getroffen und dabei etwas vernachlässigt, das vielleicht seine militärische Pflicht gewesen wäre. Es gab verdammt wenige Menschen, die eine solche Entscheidung überhaupt getroffen hätten, und noch weniger, deren Karriere ein solches Husarenstückchen unbeschadet überstanden hätte.
    Der Chief Petty Officer fand das einfach nur super.
    Ein guter Captain war die eine – und natürlich auch wichtige – Sache. Aber ein Captain mit Fortune – so einen hatte jede Crew mit Freuden auf ihrer Seite.
    »Hey, Jackson!«
    Lieutenant Jackson Crowley hielt bei seiner Arbeit inne und drehte den Kopf in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war. »Ja, Sergeant, was kann ich für Sie tun?«
    Sergeant Greene und drei weitere Soldaten näherten sich mit dem unverkennbaren Gang von Leuten, die Magnetstiefel trugen.
    »Jau, Lieutenant«, meldete sich ein Soldat mit den Rang abzeichen eines Corporals zu Wort, »wir hatten gehofft, dass Sie uns mal Ihr neues Spielzeug zeigen würden.«
    Crowley musterte die Gruppe skeptisch und fragte sich, was sie eigentlich wollten. Er war gerne bereit, ihnen die Funktion der EXO -12-Rüstung im Gefecht der verbundenen Waffen zu erläutern; aber er hatte keine Lust, sich noch einmal den gleichen Mist anzuhören, mit dem Greene ihn schon behelligt hatte.
    Schließlich seufzte er und nickte. »Sicher. Kommen Sie hier rüber.«
    Falls es auf dieser Mission zu einem Bodeneinsatz kam, würden sie schließlich als eine Einheit handeln müssen. Und solange das Briefing, das er in den Computer eingegeben hatte, für alle abrufbar war, wäre es besser, wenn er auf entsprechende Anliegen reagierte. Es war schon problematisch genug, dass keine Möglichkeit bestanden hatte, an Bord des Schiffs ordentliche Ausbildungseinheiten mit dem EXO -12 durchzuführen.
    Er trat von seinem Podest auf der deaktivierten Rüstung herunter und zog die Kabel aus der Programmierkonsole. Er hatte den Stecker von Hand in die Rüstung rammen müssen, um deren Kernprogrammierung abzufragen und ein paar Einstellungen vorzunehmen – eine simple Sicherheitsmaßnahme in einer Welt drahtloser Verbindungen – und freute sich fast, dass es ihm gelungen war, Anpassungen an den Sensor-Codes der Rüstung vorzunehmen.
    »Der EXO -Zwölf«, sagte er und deutete mit einer ausladenden Geste auf die

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