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Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition)

Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition)

Titel: Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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ihre Machtfülle noch zunahm oder dass sie eher im Schwinden begriffen war. Auf jeden Fall war die Ernennung zum ersten Botschafter bei einer extraterrestrischen Zivilisation ein Coup, der ihrem Namen Unsterblichkeit verleihen würde; andererseits würde sie dadurch für mindestens ein paar Jahre praktisch auf dem Abstellgleis stehen, was die Politik der Konföderation betraf.
    Aber welche der beiden Möglichkeiten auch zutraf, Weston glaubte nicht, dass er sich deswegen Gedanken machen musste. Politik gehörte glücklicherweise nicht zu seinem Zuständigkeitsbereich.
    Die Akten der beiden Adjudanten der Botschafterin waren eine ähnlich hochkarätige, wenn auch deutlich kürzere Lektüre. Beide hatten während des letzten Jahrzehnts mit beachtlichem Erfolg verschiedene Verhandlungen geführt, sodass Eric diesen Aspekt der Angelegenheit in guten Händen wusste.
    »Frau Botschafterin«, sagte er und trat vor, »ich freue mich, Sie wiederzusehen. Ich bedaure es, dass wir während des Flugs nicht mehr Zeit für Gespräche hatten.«
    »Dafür habe ich doch Verständnis, Captain«, sagte LaFontaine ihm mit einem beiläufigen Lächeln. »Es war eine sehr … interessante Reise. Ich könnte aber nicht behaupten, dass ich beim Essen eine sehr gute Gesprächspartnerin gewesen wäre, selbst wenn ich etwas heruntergebracht hätte.«
    Eric sah sie mit einem knappen Lächeln an und nickte. »Glauben Sie mir, ich kenne das Gefühl. Der Transitionsantrieb ist zwar die schnellste Möglichkeit zu reisen, aber nicht gerade die angenehmste.«
    »In der Tat«, erwiderte sie.
    Eric deutete auf das Shuttle, das während ihrer Unterhaltung startklar gemacht wurde. »Damit fliegen wir zum Planeten, Frau Botschafterin. Wenn Sie und Ihr Team dies wünschen, können Sie jetzt schon an Bord gehen und es sich bequem machen. Wir werden dann innerhalb von zwanzig Minuten abfliegen.«
    »Vielen Dank, Captain.« Sie nickte und wandte sich mit einer Geste an ihr Gefolge.
    Die Marines setzten sich eine Haaresbreite vor ihr und ihren Adjutanten in Bewegung, und die Sekretäre mussten sich beeilen, um zu ihnen aufzuschließen. Eric sah ihnen nach und richtete den Blick dann auf den Ältesten Corusc und seine deutlich kleinere Gruppe.
    »Ältester …« Eric neigte leicht den Kopf. »… Sie können ebenfalls an Bord gehen, wenn Sie das wünschen. Ich werde nur noch ein paar kleine Details durchgehen und bin dann wieder bei Ihnen.«
    »Vielen Dank, Captain«, erwiderte der Älteste. »Ich glaube, wir werden diesem Vorschlag folgen. Milla, Cora?«
    Die zwei jungen Frauen nickten synchron und folgten dem Ältesten, der – etwas gehandicapt durch die Magnetstiefel – zum Shuttle ging. Eric sah ihnen auch nach und schüttelte leicht den Kopf. Vielleicht verwirrt, vielleicht bewundernd; er wusste es nicht. Der Älteste hatte keinen Piep gesagt, als die NAC seinen Orbiter als »Leihgabe« erbeten hatte.
    Eric glaubte nicht, dass allzu viele Politiker der Konföderation auch nur ansatzweise mit der Kulanz des Ältesten Corusc auf ein solches Ansinnen reagiert hätten. Wobei Eric sich nicht sicher war, ob man das nun positiv oder negativ sehen sollte.
    Das war aber auch egal, da er sich sowieso mit anderen Dingen befassen musste.
    Er stapfte zu der Stelle hinüber, wo das Militärpersonal des Landekontingents sich vorbereitete und suchte den Anführer des zusammengewürfelten Haufens.
    »Colonel Reed.«
    »Captain.« Der kleine, drahtige Mann nickte, während er seine Ausrüstung auf einer der automatisierten Zugmaschinen verlud und sicherte, damit diese sie zur gewünschten Stelle brachte. »Wir sind in fünf Minuten startbereit.«
    »Sehr gut, Colonel. Wie haben Sie und Ihre Leute denn den Flug überstanden?«
    »Wir haben schon Schlimmeres erlebt.« Das gequälte Lächeln strafte die Antwort Lügen, und der Colonel wischte sich mit dem Daumen eine Schweißschicht von der Stirn, ohne dabei das grüne Barett zu verschieben, das er auf dem Kopf trug.
    »Das würde ich Ihnen nicht glauben, wenn ich nicht schon ein paar der Orte gesehen hätte, an denen ihr Leute arbeitet«, erwiderte Eric mit einem ähnlich fatalistischen Grinsen und wurde dann wieder ernst. »Haben Sie alles, was Sie brauchen?«
    »Das hoffe ich, Captain«, erwiderte Reed mit einem Achselzucken. »Es geht bei unserer Arbeit im Wesentlichen darum festzustellen, über welche Möglichkeiten die Ortsansässigen verfügen und ihnen dann zu zeigen, wie sie diese Mittel am besten integrieren. Nach

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