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Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition)

Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition)

Titel: Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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einer Weile zu sich gebeten und gesagt, dass er noch ein paar Fragen zu einem Antrag hätte, den Colonel Reed gestellt hatte.
    Tanner saß in seinem Büro vor der Projektion eines Interface, das Eric nur ansatzweise als solches zu erkennen vermochte. Das System war das Äquivalent der Ortsansässigen zu Erics Konsole auf der Odyssey , nur dass es über die Fähigkeit verfügte, haptische »Holografien« zu projizieren – in Ermangelung einer besseren Beschreibung.
    »Kommen Sie rein, Captain. Ich befürchte, dass ich heute nicht unbedingt die beste Gesellschaft bin. Meine Leute habe ich schon vor einiger Zeit weggeschickt, weil ich sie nicht zur Zielscheibe für meine … Frustrationen machen wollte.«
    »Oh.« Eric hob eine Augenbraue.
    Tanner lächelte verschmitzt, ließ sich wieder auf seinen Stuhl fallen und deaktivierte die Schnittstelle mit einer schnellen Handbewegung, woraufhin eine Landkarte mit der detaillierten Reliefdarstellung einer unberührten Wildnis erschien. »Commander Jehan hat schon damit begonnen, einen Antrag auf Flächennutzung gemäß Colonel Reeds Empfehlung für ein geeignetes Ausbildungsgelände zu formulieren. Aber ist eine derart große Fläche wirklich erforderlich?«
    Weston blinzelte, betrachtete die Karte und versuchte ein Gefühl für die Maßstabsverhältnisse zu bekommen. Die Legende am Rand der Karte war im örtlichen Dialekt gehalten und konnte von den allein auf das gesprochene Wort ausgerichteten Übersetzungsprogrammen nicht übersetzt werden. »Das wird schon seine Richtigkeit haben; aber ich bin mir wegen der Maßstabsverhältnisse nicht ganz sicher, Admiral. Gibt es ein Problem bezüglich der Eigentumsrechte an dem Land?«
    Rael blinzelte und schüttelte den Kopf. »Das Land gehört niemandem, Captain. Es wird durch strenge Umweltgesetze geschützt. Wir verbrauchen nicht mehr, als wir benötigen. Das ist unsere Lebensweise, Captain.«
    »Admiral«, sagte Eric nach kurzer Überlegung, »ich weiß nicht genau, was Sie von mir wünschen.«
    »Genau das, was ich sagte«, erwiderte Rael. »Ich muss wissen, ob diese Fläche wirklich benötigt wird. Die Beantragung von Flächennutzung ist keine triviale Angelegenheit, und ich werde bestimmte Gefälligkeiten erweisen müssen, wenn ich diesen Antrag im Rat durchbringen will.«
    Eric wünschte sich beinahe verzweifelt, dass Colonel Reed hier wäre, um diese Fragen zu beantworten, doch der Admiral hatte sich nun einmal an Eric gewandt, obwohl er zweifellos wusste, wo Reed logierte.
    »Admiral, der Colonel und seine Männer wurden dafür ausgebildet, aus indigenen Völkern Kämpfer zu machen. Dabei gehen sie in der Regel nach dem Motto vor: Platz ist in der kleinsten Hütte«, sagte Eric wahrheitsgemäß. »Ich bin mir deshalb ziemlich sicher, dass sie auch ohne die Fläche, um die sie gebeten haben, imstande sind, aus euren Soldaten die besten irregulären Kämpfer zu machen, die Sie jemals gesehen haben. Für eine reguläre stehende Armee jedoch werden Sie jeden Quadratzentimeter der Fläche brauchen, die er hier markiert hat, und vielleicht sogar noch mehr.«
    Rael Tanner beugte sich mit einem interessierten, aber auch besorgten Gesichtsausdruck vor. »Und worin liegt der Unterschied zwischen den beiden, Captain?«
    Eric Weston war von Haus aus kein Infanterist, aber er war ein ehemaliges Mitglied des USMC , und das bedeutete, dass er in erster Linie als Fußsoldat ausgebildet worden war und die Fliegerausbildung erst im Anschluss daran genossen hatte. Er hatte auch jüngere Militärgeschichte studiert, unter besonderer Berücksichtigung der taktischen Ausrichtung an den technischen Entwicklungen, wie man sie in den letzten anderthalb Jahrhunderten auf der Erde praktizierte hatte. Er hatte kaum Zeit mit dem Studium römischer Kriegskunst oder dem Nachstellen von Schlachten des amerikanischen Bürgerkriegs verbracht, obwohl er viele kompetente Militärs kannte, die genau das getan hatten. Sein Fachgebiet war der Luftkrieg gewesen, und diese Ära hatte er studiert.
    Deshalb war das eine Frage, für deren Beantwortung er sich zumindest halbwegs kompetent fühlte.
    »Irreguläre Truppen können in vielerlei Hinsicht überlegene Kämpfer sein, Admiral, und oft genug sind sie es auch«, sagte er und runzelte die Stirn, als er noch einmal über diese Aussage nachdachte. »Oftmals sind sie sogar in vielen Bereichen besser als die Leute, die sie ausbilden. So werden zum Beispiel bevorzugt Späher aus irregulären Kampftruppen ausgewählt,

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