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Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition)

Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition)

Titel: Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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Befehlshaber hassen es, einen Helden unter ihrem Kommando zu haben, Admiral.«
    Er registrierte Raels verwirrten Blick und sagte mit einem Lächeln: »Wir haben ein geflügeltes Wort … Helden braucht man nur dann, wenn etwas schiefgeht. Solange eine Einheit gut funktioniert, einen guten Plan hat und keine Fehler macht, besteht auch kein Bedarf für Heldentum. Ein Held tritt im Allgemeinen erst dann in Erscheinung, wenn Mr. Murphy Mist gebaut hat.«
    Rael verstand die Anspielung natürlich nicht, sodass Eric sofort zu einer Erklärung ausholen musste.
    »Verzeihung, Admiral«, sagte er mit einem Lächeln. »›Murphys Gesetz‹ besagt, dass alles, was schiefgehen kann, auch schiefgehen wird. Und dieses Gesetz wird unweigerlich in Kraft treten, wenn man eine Gruppe sehr komplizierter Leute nimmt, sie mit genauso komplizierten Waffen und Ausrüstung ausstattet – und sie dann auf eine Mission entsendet, die wahrscheinlich viel komplizierter ist, als man zu dem Zeitpunkt glaubte, da man ihnen den Plan präsentierte.«
    Tanner grinste verkniffen; so etwas war ihm zur Genüge bekannt. »Wenn zum Beispiel der Feind angreift, kurz bevor die Werft das erste Kriegsschiff vom Stapel lassen konnte.«
    »Ja, Admiral, in so einem Fall hätte Mr. Murphy Ihnen einen Besuch abgestattet.« Eric grinste.
    »Und, wie Sie schon sagten, sind kurz darauf Helden auf den Plan getreten.« Rael nickte verstehend. »Sie selbst, Captain, und Ihr Schiff. Sie sind gewiss Helden für meine Welt. Wenn bei uns nichts schiefgegangen wäre, hätte man Sie jedoch nicht in dieser Eigenschaft gebraucht. Ja, ich weiß, was Sie meinen. Ich bin auch dankbar für Ihre Hilfe, aber ich erinnere mich auch daran, dass ich … frustriert war, weil sie überhaupt benötigt wurde. Wir haben nämlich keine Tradition des ›Heldentums‹, wie Sie es ausdrückten.«
    »Genau«, sagte Eric. »Aber es gibt da noch einen anderen Aspekt bei dieser Sache«, sagte Eric. »In einer regulären militärischen Einheit wird man von vornherein versuchen, Leute mit Helden-Allüren auf ein Normalmaß zurechtzustutzen. Irreguläre Einheiten hingegen himmeln sie oft regelrecht an.«
    »Dann würden wir durch die Ausbildung von Regulären also gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen und von dem ›Vorteil‹ profitieren, dass uns die Heldenverehrung abgeht, wie sie bei euch kultiviert wird«, sagte Admiral Tanner mit einem schiefen Grinsen. »Ich glaube, ich habe Sie verstanden, Captain.«
    Eric grinste. »Gut. Denn ich war kurz davor, den Faden zu verlieren.«
    Rael lachte glucksend, wobei sein schmaler Körper regelrecht erbebte. »Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie den Faden irgendwann wiedergefunden hätten.«
    »Das kann man nur hoffen, Admiral«, erwiderte Eric. »Ansonsten würde ich wirklich einen schlechten Schiffskapitän abgeben.«
    Tanner nickte. »Wohl wahr. Wohl wahr. Also gut, Captain. Ich bedanke mich für die Einsichten, die Sie mir vermittelt haben. Mit ein wenig Glück wird Zentral dem Antrag stattgeben, und dann wird alles Weitere sich schnell finden. Vielleicht können wir schon innerhalb einer Woche anfangen.«
    »Das wäre sehr zu begrüßen. Colonel Reed sitzt zweifellos schon wie auf glühenden Kohlen«, sagte Weston mit einem versonnenen Lächeln. »Admiral, ich frage mich … ob es wohl möglich wäre, einmal einen Blick auf Zentral zu werfen?«
    Tanner zuckte die Achseln. »Natürlich. Obwohl es da nicht viel zu sehen gibt, Captain. Eigentlich nur eine Wand aus Stein. Zentral ist vollständig abgeschirmt.«
    »Das macht nichts. Ich muss gestehen, dass ich neugierig bin.«
    »Dann spreche ich hiermit eine Einladung aus.« Rael zuckte die Achseln und nickte bedächtig. »Eine offizielle Einladung.«
    »Vielen Dank, Admiral.« Eric erwiderte das Kopfnicken. »Ich nehme Ihre Einladung gerne an.«
    »Gut.« Raels Augen funkelten belustigt. »Obwohl ich befürchte, dass Sie eine böse Enttäuschung erleben werden. Es gibt wirklich kaum etwas zu sehen.«
    »Ich bin mir sicher, dass ich auf meine Kosten kommen werde, Admiral.«
    Colonel Reed brütete mit grimmigem Blick über der Liste der fünfhundert Männer, die sein Stab aus den ursprünglich tausend Kandidaten ausgewählt hatte. Jede Akte, die ihnen vom Kommandeur der örtlichen Bodentruppen übermittelt worden war, war … gründlich war die treffendste Bezeichnung, die ihm dafür einfiel. Informationsflut wäre aber auch ganz passend gewesen.
    Die Datenmenge wurde noch komplizierter zu handhaben,

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