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Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition)

Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition)

Titel: Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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Abbildung der terrestrischen Jäger, während sie die Krümmung des Planeten umflogen und sich frontal der Vulk näherten.
    Sie hatten im Rahmen der Schlacht von Ranqil zwar ein paar Aufzeichnungen über die kleinen Jäger erstellt, aber sie waren bestenfalls lückenhaft – selbst im Vergleich zu den Gefechtsaufzeichnungen des terrestrischen Sternenschiffs. Maran erteilte dem Computer mit einer Geste einen Befehl und sah, wie die Schiffe sich einander so weit annäherten, dass sie sich fast schon berührten.
    Das war eine interessante Übung, nur dass Maran nicht wusste, worin ihr Zweck bestand. Schließlich waren alle Transporter in der Lage, praktisch in einem beliebigen Abstand zueinander zu fliegen und sich im Flug sogar zu berühren. Normalerweise hielt man zumindest aber einen marginalen Sicherheitsabstand ein.
    Er zog die Augenbrauen hoch, als sie sich – kaum, dass er diesen Gedanken gehabt hatte – voneinander lösten und ihren Abstand auf ein paar Hundert Einheiten vergrößerten. So flogen sie für eine Weile nebeneinander her und nahmen dann wieder die enge Formation ein, während ihr Kurs sie von der Vulk wegführte.
    Schade , sagte er sich.
    Er hätte es begrüßt, wenn sie es ihm ermöglicht hätten, sie näher in Augenschein zu nehmen.
    Ranqil
    Die Sonne ging auf, und ein neuer Tag brach an: der zweite, den Botschafterin LaFontaine aus der Perspektive dieser neuen Welt erlebte. Sie verspürte das Bedürfnis, aufzustehen und zu verfolgen, wie die Sonne hinter dem Meer im Osten aufging. Zumindest glaubte sie, dass es Osten war, doch bei näherer Überlegung war sie sich nicht sicher, ob die Sonne hier überhaupt im Osten aufging.
    Oder ist Osten immer dort, wo die Sonne aufgeht? LaFontaine verzog das Gesicht und massierte sich sanft die Schläfe. Diese Frage verursachte ihr geradezu Kopfschmerzen.
    Der rote Riese bot eine spektakuläre Vorstellung, während er aus den hellgrünen Fluten des Ozeans emporstieg und sich durch den Morgennebel brannte. Reflektierte und gebrochene Lichtstrahlen tanzten auf dem Wasser.
    Die Stadt war riesig und überstieg in mancherlei Hinsicht auch LaFontaines Vorstellungsvermögen. Was sie aber wirklich kaum zu fassen vermochte, war die unglaubliche Kompaktheit. Millionen Individuen konzentrierten sich auf der Fläche einer Kleinstadt auf der Erde, und mehr als eine Milliarde von ihnen bevölkerte die Stadt, ohne dass auch nur ansatzweise ein Gefühl der Enge aufgekommen wäre. Sie wusste, dass der Planet eigentlich ein einziges Naturschutzgebiet war. Und doch bot er einer Population, die größer war als die gesamte Erdbevölkerung, eine Heimat. Es war ein fantastischer Planet, auf dessen Erkundung sie sich jetzt schon freute.
    »Das ist ein herrlicher Tag, nicht wahr, Botschafterin?«
    LaFontaine blickte auf und lächelte, als sie das vertraute Gesicht des Ältesten Corusc sah. »Allerdings, Ältester. Das ist eine wundervolle Stadt.«
    »Wir haben uns inzwischen daran gewöhnt«, erwiderte Corusc ebenfalls lächelnd, trat neben die Botschafterin und ließ den Blick schweifen.
    Sie standen auf der Spitze einer riesigen Pyramide aus Materialien, die die Botschafterin als Glas und Stahl bezeichnet hätte, wenn sie es nicht besser gewusst hätte. Denn keiner der beiden Werkstoffe hätte die Festigkeit besessen, um das schiere Gewicht der Konstruktion zu tragen, in der sie zurzeit wohnte. Doch um welche Baustoffe es sich auch handelte, die Pyramide an sich war in ihren Augen ein Wunderwerk der Architektur.
    An der Grundfläche hatte sie eine Seitenlänge von über einem Kilometer, und die Spitze ragte etwa genauso hoch in den Himmel. Die Privat- und Büroräume, die man der Botschafterin zur Verfügung gestellt hatte, befanden sich in der Spitze dieses Bauwerks – eine Wohnanlage, von der man ihr sagte, dass sie äußerst begehrt sei bei denen, die als Crème de la Crème der Gesellschaft galten.
    Julia glaubte das unbesehen.
    Und der Ausblick war natürlich spektakulär. In der einen Richtung reichte ihr Blick über die Landschaft bis zum Horizont. Dort, scheinbar unendlich weit entfernt, ragte in der hitzeflimmernden Luft ein Gebirge auf. Dieses Flimmern war so stark, dass die Berge wie eine Fata Morgana verschwanden und wieder auftauchten. Und da war ein Ozean, der sich über eine größere Fläche erstreckte, als sie es von der Erde her in Erinnerung hatte.
    Es lag wahrscheinlich an der Höhe und der psychologischen Wirkung, sich tatsächlich auf einer fremden Welt zu

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