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Aus heiterem Himmel: Ein Südstaaten-Krimi von TrueBlood-Autorin Charlaine Harris (Aurora Teagarden) (German Edition)

Aus heiterem Himmel: Ein Südstaaten-Krimi von TrueBlood-Autorin Charlaine Harris (Aurora Teagarden) (German Edition)

Titel: Aus heiterem Himmel: Ein Südstaaten-Krimi von TrueBlood-Autorin Charlaine Harris (Aurora Teagarden) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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unnachgiebigen Augen weiterhin auf mein Gesicht gerichtet.
    „Dann willst du also behaupten, mein Mann hätte sich so über meinen Wortwechsel mit Beverly aufgeregt – ein Wortwechsel, der übrigens vor zahlreichen Zeugen stattfand – dass er die Youngbloods telefonisch angewiesen hat, meine Kollegin zusammenzuschlagen?“
    „Das habe ich nicht gesagt. Allerdings macht Beverly Rillington schon seit mehr als zehn Jahren allen möglichen Leuten das Leben schwer. Zusammengeschlagen wurde sie aber erst nach einem Streit mit dir und deiner Leibwächterin. So schwer zusammengeschlagen, dass ihr Leben jetzt am seidenen Faden hängt. Ein Zufall?“ Wenn Arthur „Leibwächterin“ sagte, hatte das einen ganz fiesen Unterton. Langsam kam es mir vor, als hätte Arthur sich in etwas hineingesteigert, ohne vorher zu wissen, worauf er sich einließ.
    „Aber mir wirst du den Überfall doch sicherlich nicht unterstellen wollen.“ Ich bemühte mich nach wie vor um einen vernünftigen Ton, obwohl mir eigentlich gar nicht nach vernünftigem Benehmen zumute war. „Beverly ist ein kleines bisschen größer und schwerer als ich!“
    „Nein.“ Arthur hörte nicht eine Sekunde lang auf, mich anzustarren. „Du warst es nicht. Aber es könnte jemand gewesen sein, dem an dir liegt.“
    Oder an Angel! Der Einwand lag mir auf der Zunge. Auch Angel war in aller Öffentlichkeit beleidigt worden. Wenn an der Theorie, der Zwischenfall in der Bücherei habe zur Attacke gegen Beverly geführt, irgendetwas dran war, dann war Angel als Auslöser einer solch heftigen Reaktion meiner Meinung nach wesentlich plausibler. Wer Angel einmal gesehen hatte, vergaß sie nie.
    Aber das alles sprach ich wohlweislich nicht aus, denn genauso gut hätte ich mit anklagendem Finger auf Shelby zeigen können. Zumindest Arthur in seiner momentanen Gemütsverfassung hätte das bestimmt so gesehen.
    „Ich habe Beverly also nichts getan, da bist du dir sicher. Warum sitze ich dann hier und werde befragt? Obwohl du mir gleichzeitig meine Unschuld bestätigst?“
    Ohne ihm Zeit für eine Antwort zu lassen, sammelte ich meine Handtasche vom Boden auf und verließ hoch erhobenen Hauptes das Spacolec. Die ganze Zeit hatte ich dabei das Gefühl, er würde mich gleich zurückrufen. Als ich vor der Tür angekommen war, tat mir vor lauter Anspannung der Rücken weh.
    Wie bei fast jeder meiner großen Gesten spuckte mir leider auch hier wieder das Schicksal in die Suppe. Statt majestätisch in mein Auto zu steigen und mit quietschenden Reifen den Kies hochspritzen zu lassen, traf ich auf dem Parkplatz auf zwei wütende Personen, mit denen ich mich nun befassen musste.
    Angel stand in angespannter Haltung, wenn auch mit ausdruckslosem Gesicht, neben ihrem Auto. Vor ihr hatte sich Detective Paul Allison aufgebaut und murmelte etwas in sein Funkgerät. Paul zeigte so gar nichts mehr von seiner üblichen Gelassenheit. Im Gegenteil, er wirkte höchst aufregt. Auf der Kühlerhaube von Angels Auto lag, einer umgekippten Mülltüte gleich, eine schwarze, kunstlederne Damenhandtasche. Daraus quoll das ganze Durcheinander eines Frauenlebens hervor: Kamm, Portemonnaie, Tempos, zusammengeknüllte Einkaufslisten, eine Rolle Pfefferminzbonbons.
    Diese Handtasche kannte ich. Sie gehörte Beverly. Hier lag die Handtasche, die man Beverly bei dem Überfall letzte Nacht gestohlen hatte.

Kapitel 6
    „Ist das Ihr Auto?“, erkundigte sich Paul Allison scharf und verstaute sein Funkgerät wieder in seinem Polizeiwagen, der neben Angels Fahrzeug stand.
    Erst nach ein paar Sekunden war mir klar, dass Paul mich meinte, nicht Angel.
    „Nein.“ Ich deutete auf mein Auto. „Meines ist das da.“
    Ich kannte Paul jetzt seit einigen Jahren, will heißen, ich wechselte ab und zu ein Wort mit ihm. In all der Zeit hatte er sich nie verändert. Er war jetzt Mitte vierzig, knapp einen Meter achtzig groß, schlank, mit hellblauen Augen und dünnem, hellem Haar. Er trug es an den Seiten kurz geschoren und insgesamt glatt nach hinten gekämmt. Seine Nase war scharf, das Kinn eckig, die Lippen dünn und der Teint eher blass. Als einfacher Bürger unserer Stadt musste man Paul schon eine Weile persönlich kennen, damit man ihn überhaupt auf der Straße bemerkte, so unauffällig war sein Erscheinungsbild.
    Aber aus der Zeit, in der ich mit Arthur zusammengewesen war, wusste ich noch, dass Paul bei seinen Polizeikollegen sehr unbeliebt war. Er galt als Geheimniskrämer, selbstgerecht und bar jeglichen

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