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Aus heiterem Himmel: Ein Südstaaten-Krimi von TrueBlood-Autorin Charlaine Harris (Aurora Teagarden) (German Edition)

Aus heiterem Himmel: Ein Südstaaten-Krimi von TrueBlood-Autorin Charlaine Harris (Aurora Teagarden) (German Edition)

Titel: Aus heiterem Himmel: Ein Südstaaten-Krimi von TrueBlood-Autorin Charlaine Harris (Aurora Teagarden) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Shelby auf unserem Grundstück zusammengeschlagen worden war. Als ich ihm von der Schleife um Madeleines Hals sowie vom Tod von Beverly und Selena Rillington erzählte, musste er kurz aufstehen und in der Küche auf und ab gehen.
    Es regnete immer noch. Die Tropfen schlugen gegen das große Küchenfenster, an dem Martin und ich gewöhnlich aßen, wenn kein Besuch da war. Von dort hatte man einen guten Blick auf die Garage und die Treppe, die zur Wohnung darüber führte. Auch auf ein paar wunderschöne tiefrote Azaleen, die jetzt in der Dunkelheit aber nicht zu sehen waren. Die Tropfen schlugen planlos gegen die Fensterscheibe und rannen mit monotoner Gleichmäßigkeit am Glas herunter. Irgendwie verstärkte der Regen mein Gefühl, hier wie hinter einer Mauer festzusitzen, während draußen Gefahr lauerte. Geborgen, aber gleichzeitig auch belagert.
    Martin tigerte durch das Esszimmer, ins Wohnzimmer, durch den Türbogen zurück ins Esszimmer. Er umrundete den Esszimmertisch und kam zurück in die Küche, wo er sich vor das Fenster stellte und in die finstere, regnerische Nacht starrte.
    „Wer hat denn die Blumen geschickt?“, erkundigte er sich etwas abrupt, woraufhin ich unwillkürlich einen raschen Blick ins Esszimmer warf. Richtig, die Vase stand immer noch dort. Einige Blüten zeigten bereits die ersten Verfallserscheinungen, und ein Stängel Schleierkraut war auf die blankpolierte Tischoberfläche gefallen.
    Die Blumen hatte ich ganz vergessen, es schien schon ewig her, dass sie geliefert worden waren. Jetzt ergänzte ich meinen Bericht noch um diesen Punkt und erntete einen scharfen Blick meines Mannes. ,Das alles hast du mir am Telefon nicht erzählt? ‘ , sollte dieser Blick heißen.
    Martin erinnerte mich oft an diesen römischen Offizier im neuen Testament. Der Offizier hatte zu Jesus gesagt, wenn er den Leuten befehlen würde zu gehen, dann würden sie gehen, und wenn er ihnen befahl herzukommen, dann würden sie springen. Jetzt schien mein Römer nicht genau zu wissen, wie er sich verhalten sollte, und das ärgerte ihn. Eigentlich gab es unter dem Strich nichts, was er tun konnte.
    „Hältst du das kleine Krankenhaus hier für gut genug für Shelby? Bekommt er hier die beste denkbare medizinische Betreuung? Ich könnte ihn nach Atlanta verlegen lassen.“ Martin wirkte fast glücklich bei der Vorstellung, aktiv werden zu dürfen.
    „Ich glaube nicht, dass das nötig ist“, sagte ich sanft. „Den Ärzten hier ist klar, dass die Einrichtungen in Atlanta über andere Geräte verfügen als wir hier. Sie hätten ihn sofort verlegt, wenn sie das für notwendig hielten. Außerdem“, fügte ich noch sanfter hinzu, „ist das Angels Sache, nicht deine.“
    Womit wir irgendwie wieder bei Angels Schwangerschaft landeten. Martin sprach genau das aus, was ich befürchtet hatte.
    „Ich mag Angel bestimmt genau so sehr wie du. Aber findest du nicht auch, man übertreibt es mit der Gutgläubigkeit ein wenig, wenn man ihr ihre Geschichte abnimmt? Wie kann sie von Shelby schwanger sein, obwohl er eine Vasektomie hatte? Sie kennt Jack Burns aus dem Sportstudio und will auf seine Beerdigung. Aber sie hat sich in der Öffentlichkeit mit ihm angelegt, als er ihr einen Strafzettel verpasst hat. Als sie neulich hier im Garten seine Leiche umgedreht haben, hat sie überhaupt nicht reagiert. Ich möchte wirklich nichts Schlechtes über Angel denken, aber passt da nicht irgendwie eins zum anderen?“
    „Weißt du, Shelby hat mich gefragt, ob ich hier je einen anderen Mann gesehen hätte, wenn er nicht da war“, sagte ich, ohne lauter zu werden.
    Martin drehte sich zu mir um, die Hände in die Hosentaschen gesteckt, um sie ruhig zu halten. „Was hast du gesagt?“
    „Ich hab ihm eine geknallt.“ Ich sah meinen Mann unverwandt an. Ich versuchte, nicht an Shelbys Umarmung danach zu denken, damit Martin mir meine Schuldgefühle nicht an der Nasenspitze ansah.
    Martin hob erstaunt die Brauen.
    „Ach ja? Wie hat er darauf reagiert?“
    „Seitdem glaubt er Angel.“
    Martin holte langsam und tief Luft. „Okay!“ Er grinste mich an. „Dann lässt er sich checken?“
    „Wird er wohl müssen“, sagte ich. „Wenn sie keine weiteren Kinder mehr wollen.“
    „Ich kann es nicht fassen, der alte Shelby wird Vater!“ Martin schüttelte den Kopf.
    Ich biss mir derweil auf die Unterlippe und senkte den Kopf, damit er nicht sah, wie mir die Tränen kamen. Martin fischte aus der Brusttasche seines Hemdes die Lesebrille, die er

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