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Aus heiterem Himmel: Ein Südstaaten-Krimi von TrueBlood-Autorin Charlaine Harris (Aurora Teagarden) (German Edition)

Aus heiterem Himmel: Ein Südstaaten-Krimi von TrueBlood-Autorin Charlaine Harris (Aurora Teagarden) (German Edition)

Titel: Aus heiterem Himmel: Ein Südstaaten-Krimi von TrueBlood-Autorin Charlaine Harris (Aurora Teagarden) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Kopfhaut kribbelte.
    „Hallo?“, bohrte ich nach und hoffte gegen alle Vernunft, jemand würde sich doch noch melden.
    Das tat dieser Jemand auch.
    „Bist du allein?“, erkundigte sich eine Männerstimme. Danach war die Leitung sofort tot.
    Komm schon, versuchte ich mir einzureden, damit meine Atmung sich wieder beruhigte. Jeder bekommt doch von Zeit zu Zeit solche Anrufe, weil sich jemand einen Scherz erlauben will. Auch obszöne Anrufe bekommt man bisweilen. So ist die Menschheit nun einmal: Kommunikation um jeden Preis, egal, auf welch niedrigem Niveau. Wegen dieses einen Anrufs brauchte ich nicht gleich nervös zu werden. Nur war ich nervös! Ich fühlte mich heute so allein. Martin war nicht im Haus, und auch die Wohnung über der Garage war verwaist.
    Kein Wunder, dass ich zusammenzuckte, als das Telefon erneut klingelte. Ich starrte es an. Drangehen oder klingeln lassen? Ich entschied mich für Letzteres und ging ins Arbeitszimmer, um abzuwarten, bis sich der Anrufbeantworter einschaltete. Die Ansage darauf stammte von Martin, und allein der Klang seiner Stimme war angenehm. Auch die Stimme, die nach dem Piepton anfing, eine Nachricht zu hinterlassen, beruhigte mich.
    „Sally?“ Ich hielt das Band an und nahm den Hörer auf. „Was machst du gerade?“
    „Ich wollte dich fragen, ob du Zeit für einen kleinen Ausflug mit mir hättest“, sagte Sally. „Ich wusste nicht, ob dein Mann in der Stadt ist oder nicht.“
    „Er ist in der Stadt, aber gerade nicht zu Hause. Ich kann also machen, was ich will.“ Wie erleichtert ich war! Jetzt durfte ich das Haus verlassen, ohne dass es sich wie ein feiger Rückzug anfühlte. „Wo willst du denn hin?“
    „Ich fahre zum Flugplatz, auf dem Jack Burns Flugunterricht nahm. Da hat er auch den Flieger gemietet, in dem er sozusagen seine letzteFlugstunde hatte. Ich brauche noch wen an meiner Seite. Ich habe da einen Plan. Da wir beide seit Ewigkeiten nicht mehr geplaudert haben, dachte ich, ich schlage zwei Fliegen mit einer Klappe.“
    Wenn das so war, wie konnte ich da noch nein sagen?
    „Soll ich in die Stadt kommen, und wir treffen uns bei der Redaktion?“
    „Da bin ich gerade. Das wäre prima.“
    „Okay. Ich brauche noch ein paar Minuten, aber dann bin ich unterwegs.“
    Ich rief im Krankenhaus an, weil ich wissen wollte, ob Angel dringend irgendetwas brauchte. Shelby ging es schon viel besser, berichtete sie mir. Aber er konnte sich immer noch an nichts erinnern, das mit dem Angriff zu tun hatte. Angel selbst klang auch schon viel besser. Sie war in der Nacht zuvor nach Hause gefahren, um sich umzuziehen, und hatte vor, Shelby auch am Nachmittag ein paar Stunden allein zu lassen und zu Hause ein Schläfchen zu machen.
    Dann rief ich Martin in der Firma an. Falls er dort war, ging er nicht ans Telefon. Im Athletic Club hinterließ ich eine Nachricht für ihn bei dem erschreckend kurvigen Mädel, das dort Telefondienst schob, den Belegplan für die Sonnenbänke verwaltete und über das Gästebuch wachte. Es schien sie zu freuen, dass sie nun einen Grund hatte, Martin anzusprechen.
    Ich rannte nach oben, begutachtete mich im Spiegel und fand, für einen Auftrag mit Sally sah ich gut genug aus. Nur mein Haar bürstete ich noch schnell und fasste es im Nacken mit einem grünen Band zusammen. Danach putzte ich meine Samstagsbrille mit den riesigen Gläsern und dem weiß und lila getupften Rand.

    Beim Anblick der bunten Brille stieß Sally einen halberstickten Laut aus. „Himmel, Roe, wo hast du die denn her? Du siehst aus wie ein Clown!“ Sie fegte gerade diverse Papiere und alte Fast-Food-Tüten vom Beifahrersitz ihres Wagens.
    Das hat man nun davon, wenn die Freundinnen ehrlich sind.
    „Das ist meine Samstagsbrille“, verkündete ich würdevoll, während ich mein Auto abschloss und zu Sallys Toyota hinüber stapfte. Er noch älter war als mein Chevette und wies deutlich mehr Kratzer und Beulen auf. Der Mitarbeiterparkplatz vor der Redaktion war leer bis auf unsere beiden Fahrzeuge und einen Cadillac, der Macon Turner, dem Besitzer und Herausgeber des Lawrenceton Sentinel,gehörte.
    „Dann bist du samstags immer in Kirmesstimmung? Sorgenfrei und für jeden Spaß zu haben?“ Sallys Stimme klang gedämpft, sie steckte noch halb in ihrem Toyota. Sie hatte gerade eine der Mülltüten geöffnet und untersuchte nun schnell deren Inhalt. Papiere, Mülltüten, braune Einkaufstüten und Pappschachteln – wenn man alles zusammenrechnete, steckte in Sallys Auto

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