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Aus heiterem Himmel: Ein Südstaaten-Krimi von TrueBlood-Autorin Charlaine Harris (Aurora Teagarden) (German Edition)

Aus heiterem Himmel: Ein Südstaaten-Krimi von TrueBlood-Autorin Charlaine Harris (Aurora Teagarden) (German Edition)

Titel: Aus heiterem Himmel: Ein Südstaaten-Krimi von TrueBlood-Autorin Charlaine Harris (Aurora Teagarden) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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verzierte war.
    Um die Vorfreude noch ein bisschen zu verlängern, trank ich erst einmal Kaffee und las die Lokalzeitung. Das dämpfte meine morgendliche Zufriedenheit etwas. Der Überfall auf Shelby nahm fast die ganze Vorderseite ein. Das überraschte mich an sich nicht wirklich, etwas anderes dafür umso mehr: In dem Artikel ging es nicht nur um Shelby. Auch die Geschichte mit der Schleife um den Hals meiner Katze wurde erwähnt sowie die Tatsache, dass Jack Burns in meinem Garten gelandet war. Noch dazu waren alle drei Vorfälle auf eine Art miteinander verknüpft, die mich erheblich verunsicherte.
    Ich war mir so sicher gewesen, dass Jack Burns umgebracht worden war, weil er die Identität einer Person aus dem Zeugenschutzprogramm gekannt hatte. Nun verstand ich wirklich nicht, was das mit Angels unbekanntem Verehrer zu tun haben sollte. Indem der Artikel alle diese Vorfälle zusammenfasste, vermittelte er den Eindruck, mein Haus ströme Böses aus, als sei es der passende Kandidat für einen gepflegten Exorzismus. Die Verfasserzeile zeigte den Namen eines Fremden. Kein Wunder, Sally hätte den Artikel nie so geschrieben.
    Rasch knöpfte ich mir den Bericht über das letzte Treffen des Gartenvereins vor, denn diese Berichte waren gewöhnlich zum Schreien komisch. Vielleicht konnte mich das wieder aufheitern. Auch diesmal wurde ich nicht enttäuscht. Meine alte Freundin Mrs. Lyndower „Neecy“ Dawson hatte für heftigen Aufruhr gesorgt mit dem Vorschlag, am Kriegerdenkmal vor dem Gericht Efeu zu pflanzen, damit der Gartenverein die Bepflanzung nicht mehr ständig austauschen musste. Die Schriftführerin des Vereins hatte sich wie immer sehr diplomatisch ausgedrückt. Aber wer zwischen den Zeilen zu lesen wusste, ahnte, dass die Debatte um Neecys Vorschlag zu viel bösem Blut geführt hatte, das jetzt durchaus ein Jahr lang brodeln mochte. Bis Neecy ihren Vorschlag vergessen oder ihre wohlverdiente Reise zum großen Garten über uns angetreten hatte, wie die Mitglieder des Vereins das wahrscheinlich nannten.
    Draußen leuchtete etwas weiß und orangefarben. Madeleine. Ich hatte meine Katze während der letzten zwei Tage kaum beachtet, jetzt sah sie sich anscheinend gezwungen, verzweifelte Maßnahmen zu ergreifen. Sie schlich sich an einen Spatz an, der im Gras nach Futter suchte. Katzen können sich ausschließlich auf eine Sache konzentrieren. Das ist wirklich beachtlich und eine ihrer Eigenschaften, die ich von ganzem Herzen bewundere. Als Kind hatte ich nie ein Haustier haben dürfen. Madeleine zu beobachten, hatte mich schon einiges gelehrt, auch Dinge, auf die ich lieber verzichtet hätte.
    Wenn meine Katze sich die Mühe machte zu jagen, dann war das beeindruckend. Die Stärke ihrer Konzentration, das Geschick, mit dem sie sich anschlich, die Art, wie sie ihre Augen zusammenkniff, um nur noch zu sehen, was für sie in dem Moment wichtig war. Ob Vögel Farbe sehen können?
    Ich wusste nicht, ob es an Madeleines orangefarbener Zeichnung lag oder an ihrer Größe, aber irgendwie bemerkte sie der Spatz und flog fort. Madeleine setzte sich auf und warf dem Vogel einen hasserfüllten Blick hinterher, ehe sie beleidigt ihre Pfoten putzte. Ich erinnerte mich an meine Pflichten und öffnete eine Dose Futter für sie. Als ich sie zum Fressen rief, legte sie einen regelrechten Sprint hin.
    Endlich gönnte ich mir das Vergnügen, mein Päckchen zu öffnen. Es war sehr schwer. Wie Martin damit auf dem Heimflug wohl fertig geworden war? Ich entfernte die hübsche Verpackung vorsichtig. Zum Vorschein kam ein Karton aus fester, brauner Pappe. Es war keiner von diesen dünnen Pappkartons, in denen man Kleidung verschenken würde.
    Kein Schmuck, nichts zum Anziehen. Hm.
    Es waren Bücher. Sieben Bücher von einigen meiner liebsten Krimiautoren. Aus jedem ragte das Lesezeichen eines Buchladens. Ich schlug das erste an der markierten Stelle auf.
    Jedes Buch war mit einer persönlichen Widmung an mich signiert.
    Vollkommen glücklich sah ich sie mir alle an, freute mich auf lange, gemütliche Lesestunden und überlegte, an welchem besonderen Ort ich dieses Geschenk aufbewahren wollte.
    Als das Telefon schellte, lächelte ich immer noch.
    Ich nahm ab. Am anderen Ende der Leitung herrschte Schweigen. Es war nicht die Stille, die entsteht, wenn der Anrufer gleich festgestellt hat, dass er sich verwählt hat, und sofort wieder auflegt. Dieses Schweigen war schwer, es atmete. Das Lächeln rutschte mir aus dem Gesicht, und meine

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