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Aus heiterem Himmel: Ein Südstaaten-Krimi von TrueBlood-Autorin Charlaine Harris (Aurora Teagarden) (German Edition)

Aus heiterem Himmel: Ein Südstaaten-Krimi von TrueBlood-Autorin Charlaine Harris (Aurora Teagarden) (German Edition)

Titel: Aus heiterem Himmel: Ein Südstaaten-Krimi von TrueBlood-Autorin Charlaine Harris (Aurora Teagarden) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Knöllchen für Roe, weil ich doch hier draußen über Roes Garage wohne. Er hatte wohl auch recht, ich stand bestimmt fünfzehn Zentimeter von der Bordsteinkante entfernt und nicht bloß zehn, wie es erlaubt ist. Ich war eben nicht besonders gut gelaunt.“
    Für Angel, die nicht gerade der schwatzhafte Typ ist, war das eben ein halber Vortrag gewesen. Aber Padgett Lanier wollte noch mehr.
    „Dann haben Sie sich also mit ihm gestritten?“
    Angel seufzte. „Erst habe ich ihn ganz höflich gefragt, warum er mir denn einen Strafzettel ausstellt. Woraufhin er sagte, ich würde zu weit vom Bordstein entfernt parken. Dann hat er gefragt, wie es Roe geht und ob sie in letzter Zeit mal wieder irgendwelche Leichen gefunden hätte. Dann habe ich gesagt, das mit dem Knöllchen könne ja bloß Bockmist sein, und er hat gesagt, es gebe bestimmt auch noch eine Vorschrift über die Verwendung von so unschönen Wörtern in der Öffentlichkeit. Er hat gefragt, ob ich dächte, ich könnte meine Zellentür mit Karatetritten aufbekommen.“
    Lanier starrte sie fasziniert an. „Was haben Sie darauf geantwortet?“
    „Nichts.“
    „Sie haben nicht geantwortet?“
    „Wozu denn? Für ihn war das Knöllchen doch längst beschlossene Sache.“
    Lanier schien verblüfft und beäugte Angel höchst interessiert noch ein paar Sekunden lang. Dann wandte er sich an Martin wandte und fragte auch ihn, ob er Jack Burns in letzter Zeit gesehen hätte.
    „Ich sah Jack Burns zum letzten Mal vor ungefähr zwei Jahren“, erklärte Martin gelassen. „Zu der Zeit, als ich meine Frau kennenlernte.“ Seine Finger massierten sanft meinen Nacken, und ich lehnte den Kopf zurück.
    „Was ist mit Ihnen, Mr. Youngblood?“
    „Ich habe ihn nie kennengelernt.“
    „Sie waren nicht wütend darüber, dass Ihre Frau diesen Strafzettel bekommen hat?“
    „Wer fünfzehn Zentimeter vom Bordstein entfernt parkt, muss nun mal mit Konsequenzen rechnen.“
    Padgett Lanier, für gewöhnlich blass, neigte zum Rotwerden. Mit einiger Bestürzung durften wir nun zusehen, wie sein Gesicht die Farbe einer reifen Tomate annahm. Danach entließ er uns ziemlich kurz angebunden und wandte seine Aufmerksamkeit der Suche zu, die seine Leute in unserem Garten veranstalteten. Ich hätte die Männer nur zu gern gebeten, mir doch meine armen, kleinen, gerade erst frisch umgegrabenen Beete nicht zu zertrampeln, schwieg aber, damit niemand mich für gefühllos hielt.

    Nachdem ein paar Stunden vergangen waren, hatte mein Magen sich soweit beruhigt, dass ihm die Aussicht auf ein Abendessen nicht völlig zuwider war. Ich rief bei den Youngbloods an, um zu fragen, ob sie mit uns essen wollten, aber Angel hatte sich hingelegt, und Shelby wollte sie nicht allein lassen.
    Bei uns gab es Schweinekoteletts, gebratene grüne Tomaten, die wir uns sonst nur selten gönnten, einen Waldorfsalat und frische Brötchen, die ich selbst gebacken hatte. Aber eigentlich stocherten wir nur in unserem Essen herum. Martin war die ganze Mahlzeit über außergewöhnlich schweigsam. Normalerweise unterhielten wir uns bei Tisch, um danach zu unseren abendlichen Aktivitäten aufzubrechen, denen wir meistens getrennt nachgingen. Gemeinsame Betätigungen kamen erst später, wenn wir bereits im Bett lagen.
    Nach dem Überfall sowohl der städtischen als auch der Bezirkspolizei kam mir unser Heim sehr still vor. So viele Menschen hatten wir seit der letzten Weihnachtsparty nicht mehr im Haus gehabt.
    „Roe, ich mache mir Sorgen“, beendete Martin schließlich sein Schweigen. Dabei ruhten seine hellen, braunen Augen konzentriert auf mir. Martin sieht den Menschen, mit denen er sich unterhält, immer in die Augen. Das kann sehr einschüchternd sein, aber auch erregend.
    „Ich weiß. Ich natürlich auch.“
    „Nicht nur, weil Jack Burns umgebracht wurde“, fuhr er fort. „Dass man ihn ausgerechnet hier abgeladen hat ...“
    „Natürlich“, wiederholte ich, obwohl mir nicht klar war, worauf Martin hinauswollte.
    „Wie Sheriff Lanier schon erwähnt hat: Die Leute wissen, dass du dich mit Jack Burns nicht besonders gut vertragen hast.“
    „Aber ich war absolut und nachweislich auf dem Boden, als er landete. Ich kann es also nicht getan haben“, sagte ich. „Außerdem kann ich nicht fliegen.“
    „Irgendetwas stimmt an der Sache nicht.“ Martin schien sich schwer damit zu tun, seine Gedanken in Worte zu fassen. Auch das sah ihm nicht ähnlich. Eigentlich ist er daran gewöhnt, sich auch vor Publikum

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