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Aus heiterem Himmel: Ein Südstaaten-Krimi von TrueBlood-Autorin Charlaine Harris (Aurora Teagarden) (German Edition)

Aus heiterem Himmel: Ein Südstaaten-Krimi von TrueBlood-Autorin Charlaine Harris (Aurora Teagarden) (German Edition)

Titel: Aus heiterem Himmel: Ein Südstaaten-Krimi von TrueBlood-Autorin Charlaine Harris (Aurora Teagarden) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Gemeindezentrum diente, war ich nicht gerade in Partylaune. Martin stellte den Motor ab, und wir saßen einen Augenblick einfach nur da, vor uns das recht neue Gebäude aus Glas und Beton, um uns herum der frisch geteerte Parkplatz mit den noch jungen Bäumen. Nach ein, zwei Sekunden stießen wir gleichzeitig einen Seufzer aus.
    „Wir werden es schon durchstehen!“, meinte Martin aufmunternd.
    „Ich weiß.“ Das hörte sich jämmerlich an, weswegen ich hastig hinzufügte: „Wenigstens dürfen wir heute Abend wunderbar aussehen. Ich freue mich auch auf die vielen Leute, die ich nur bei diesen Pan-Am Agra-Veranstaltungen zu Gesicht bekomme.“
    Martin hasste es, in einer Reihe zu stehen und die Gäste Schlag auf Schlag abzufertigen, also trieben wir uns einfach nicht allzu weit vom Eingang entfernt herum. So konnte jeder, dem danach war, Martin die Hand drücken, mich kurz umarmen oder uns beiden steif zunicken. Ich hatte mich von vornherein damit abgefunden, wieder einmal einen ganzen Abend lang ‚Mrs. Bartell ‘ zu sein. Es wäre einfach zu anstrengend gewesen, andauernd jemanden zu verbessern und auf ‚Mrs. Teagarden ‘ zu bestehen.
    Die Pan-Am Agra-Leitung hatte für dieses jährlich stattfindende Ereignis diesmal das gerade errichtete Gemeindezentrum gemietet, dessen großen Saal man für verschiedene Zwecke herrichten konnte. Er wirkte an diesem Abend sehr festlich. Riesige Ostereier, bunte Bänder und Luftballons versuchten tapfer, sich gegen die sonst doch recht offizielle Atmosphäre durchzusetzen. Mitten im Saal stand in einem Kübel ein künstlicher, kahler Baum, den man mit riesigen Plastikostereiern geschmückte hatte. In jedem Ei befand sich die Beschreibung eines Geschenks, das man gewinnen konnte. Man hatte mir schon gesagt, dass ich für die Überreichung der Gewinne zuständig sein sollte. So betrachtete ich mit einiger Resignation die große Glasschüssel am Eingang, die sich mehr und mehr mit Zetteln füllte. Immer mehr Pan-Am Agra-Mitarbeiter hefteten sich das handgeschriebene Namensschild an die Brust und stürzten sich ins muntere Getümmel.
    Eigentlich hatte das Ganze ein feierliches Bankett werden sollen, bei dem man Abendkleidung trug, aber natürlich waren einige Leute, wie heutzutage üblich, trotzdem in Stretchhosen oder sogar Jeans erschienen. Von daher war ich froh, es mit meinem Kleid nicht übertrieben zu haben. Ich trug ein schlichtes Cocktailkleid in Creme und Gold, dazu allerdings hochhackige Schuhe, was ich hasse wie die Pest. Jedes Mal, wenn meine Füße leise protestierten, redete ich mir tapfer ein, das sei mein Tribut an Martin. Das war das Opfer, das ich brachte, um mich dafür zu bedanken, dass er mich so oft meinen eigenen Weg gehen ließ und ich eigentlich tun konnte, was mir passte. Martin fand das selbstverständlich, was man nicht von jedem Ehemann behaupten kann.
    Ab und zu erhaschte ich einen Blick auf meinen Mann. Er stand in einem Pulk von Männern in Anzügen, die Gläser mit alkoholfreiem Punsch in den Händen hielten. Da die meisten Anwesenden mit dem Auto hier waren, wurde kein Alkohol ausgeschenkt; bei Pan-Am Agra war man strikt gegen Alkohol am Steuer. Von Zeit zu Zeit sahen die Männer zu den Tischen hinüber, an denen ihre Ehefrauen bereits Platz genommen hatten. Martin wirkte sehr locker und widmete sich der allgemeinen Unterhaltung mit Geschick und Humor.
    Ich hielt mich nicht ganz so gut. Wie viele Frauen wollten mir eigentlich noch zuflüstern, welch unverschämtes Glück ich hatte, einen so attraktiven Mann wie Martin abbekommen zu haben? Wären Martin und ich gleich alt gewesen, hätte es diese Kommentare nicht gegeben. Weswegen der Altersunterschied zwischen uns allerdings den Frauen erlauben sollte, frei auszusprechen, was ihnen gerade in den Sinn kam, war mir nicht ganz klar. Martins Freunde machten ihm ja auch nicht haufenweise Komplimente wegen meines großen Busens!
    Von Zeit zu Zeit war mir das Glück hold, und ich durfte mit jemandem reden, den ich wirklich mochte. Wie Mrs. Sands zum Beispiel, Martins Sekretärin. Sie war eine große, dünne Frau von circa fünfundvierzig Jahren mit reißerisch schwarz gefärbtem Haar und einem trockenen Sinn für Humor. Ihren Aufzug an diesem Abend konnte ich nur bewundern. Sie trug einen mit roten und goldenen Pailletten verzierten Pullover zu einer roten Hose. Dazu hatte sie goldene Sandalen mit sechs Zentimeter hohen Absätzen an, die sie noch majestätischer wirken ließen als sonst schon. Im

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