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Aus lauter Liebe nach New York

Aus lauter Liebe nach New York

Titel: Aus lauter Liebe nach New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Bianchin
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sich aufrichtete und aufstand. Ihm fiel auf, wie vorsichtig sie sich bewegte, und er konnte seinen erneut aufflammenden Zorn auf den Mann, der sie so brutal behandelt hatte, nur mühsam zügeln.
    „Geht es dir besser?" fragte er. Sie sah jedenfalls viel besser aus als zuvor und hatte wieder Farbe bekommen. Aber sie hatte immer noch dunkle Ränder um die Augen.
    „Ja, danke."
    „Gut." Jace drehte sich um und konzentrierte sich wieder auf die Arbeit.
    Ich muss mich unbedingt frisch machen, überlegte Rebekah und ging ins Badezimmer.
    Dann nahm sie sich viel Zeit und zog schließlich Jeans und ein Baumwolltop an. Sobald Jace weg ist, werde ich ein heißes Bad nehmen, mir etwas zu essen machen und mich mit einem Buch ins Bett legen, nahm sie sich vor.
    Als Rebekah zurückkam und den Raum durchquerte, sah Jace nur flüchtig auf. Millie lief ihr voraus in Richtung Küche. Offenbar erwartete sie, ihr Futter zu bekommen.
    „Ich habe uns das Essen bestellt", erklärte Jace wenige Minuten später. „Hoffentlich magst du chinesische Gerichte."
    Langsam drehte Rebekah sich zum ihm um. „Ich habe gedacht, du würdest ins Hotel zurückfahren."
    „Das habe ich nicht vor."
    Plötzlich hatte sie einen Verdacht. „Wenn du gehen möchtest, kannst du es tun. Es ist für mich völlig in Ordnung."
    Er schloss die Datei und beendet die Arbeit am Computer. „Nein."
    „Wie bitte?"
    „Ich habe nicht die Absicht, dich hier allein zu lassen."
    Ihr verkrampfte sich der Magen. „Über dieses Thema haben wir schon gesprochen."
    „Dann reden wir eben noch einmal darüber."
    „Heute gehe ich sowieso nicht mehr aus dem Haus." Sie wies in Richtung Wohnungstür.
    „Niemand kann hier eindringen, es sei denn, ich öffne die Tür."
    „Das ändert nichts an meinem Entschluss."
    „Du kannst nicht hier bleiben!" erklärte sie.
    „Warum nicht? Du hast doch ein Gästezimmer", entgegnete Jace. „Aber vielleicht lädst du mich ja ein, in deinem Bett zu schlafen", fügte er leicht spöttisch hinzu.
    „Darauf kannst du lange warten", fuhr sie ihn ärgerlich an.
    In dem Moment läutete es an der Tür. Rebekah zögerte sekundenlang, ehe sie über den Flur zu der Haussprechanlage eilte. Jace kam ihr jedoch zuvor.
    Wenige Minuten später nahm er die chinesischen Gerichte entgegen, bezahlte den jungen Mann vom Lieferservice und packte das Essen auf dem Tisch aus.
    Nachdem sie gegessen hatten, holte Rebekah frische Bettbezüge aus dem Wäscheschrank und reichte sie Jace.
    „Das Gästezimmer ist am Ende des Flurs auf der linken Seite. Du kannst gern noch fernsehen. Ich will jetzt schlafen. Gute Nacht." Sie drehte sich um, ging in ihr Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Dann duschte sie, legte sich ins Bett und knipste die Nachttischlampe aus.
    Rebekah lief und versuchte, sich in Sicherheit zu bringen. Sie schien jedoch nicht von der Stelle zu kommen. Es war sehr dunkel um sie her, nur manchmal leuchtete ein Licht auf.
    Wo war sie? Die Umgebung kam ihr völlig fremd vor. Sie war irgendwo im Freien, auf feuchtem Gras und zwischen hohen Bäumen. Im dichten Unterholz blieb sie mit ihrem Kleid hängen, unter ihren Füßen spürte sie kräftige Baumwurzeln, und es roch dumpf und modrig.
    Donner rollten am Himmel entlang, auf die zuckende Blitze folgten. Hinter sich hörte sie rasche Schritte und glaubte, es sei das Echo ihrer eigenen.
    Jemand schien ihr zu folgen, und sogleich stieg Brads Bild in der Rolle eines Angreifers vor ihr auf. Plötzlich stolperte sie über eine Baumwurzel und schrie auf, während sie hinfiel.
    Hastig stand sie wieder auf. Offenbar war sie unempfindlich gegen Schmerzen, denn sie spürte nichts. Sekundenlang taumelte sie, ehe sie so schnell lief, wie sie konnte, um vor ihrem Peiniger zu fliehen, der immer näher kam.
    Doch auf wundersame Weise lichtete sich das Unterholz, die Bäume verschwanden, und vor ihr lag ein hell erleuchtetes Haus, das von einem gepflegten Rasen umgeben war.
    Rebekah lief, so schnell sie konnte, auf das Haus zu. Aber so sehr sie sich auch anstrengte, die Entfernung zwischen ihr und dem Gebäude verringerte sich nicht. Sie konnte es einfach nicht erreichen.
    Als sie jede Hoffnung aufgab, war sie auf einmal vor der Haustür und legte die Hand auf den Griff. Zu ihrer Erleichterung flog die Tür auf. Aber als sie sich umdrehte, um sie zuzumachen, stand Brad hinter ihr. Sie fing an zu schreien und lehnte sich mit aller Kraft dagegen, um zu verhindern, dass Brad hereinkam. Es war jedoch aussichtslos. Er war

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